Marokko hat seit Jahresbeginn landesweit ein modernisiertes Abfallgesetz verabschiedet. Nun ist der Grundstein gelegt für geordnete Abfallwirtschaft. Es handelt sich bei dem Kooperationsvorhaben der GZT mit der KFW-Enmtwicklungsbank um ein durch das BUndesentwicklungsminesterium (BMZ) finanziertes Projket. Leiter des deutsch-marokkanischen Umweltprogramms ist Mohamed El-Khawad. Nun hoffen wir, dass wilde Mülldeponien und damofende Abfallberge bald der Vergangenheit angehören.
Marokko wird in den nächsten 15 Jahren rund 3,7 Milliarden Euro in eine moderne Abfallwirtschaft investieren. Wilde Deponien sollen in den nächsten zehn Jahren verschwinden. Es ist beabsichtigt, neue Deponien mit europäischen Umwelt- und Sicherheitsstandards zu schaffen. Spätestens in zwei Jahren können dann etwa 40 Prozent der städtischen Abfälle dort entsorgt werden. In der Arbeitsgruppe Deponie geben Ingenieure und Deponieverantwortliche aus den Pilotanlagen ihr Wissen an die Kollegen aus den Nachbarkommunen weiter. „Für Marokko ist es eine kleine Sensation, dass rund die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr gezwungen ist, ihren Müll einfach in die Natur zu werfen“, sagt El-Khawad.
Damit nicht genug: Im Auftrag des BMZ arbeitet die GTZ umfassender und auf mehreren Ebenen, neben Abfallgesetz und modernen Deponien. „Am wichtigsten ist es, Müll zu vermeiden und Wertstoffe getrennt zu sammeln, um sie dann wieder zu recyceln“, betont El-Khawad. So erprobt die Stadt Larache modellhaft die Trennung des organischen Anteils am Hausmüll und dessen Kompostierung. Andere Wertstoffe künftig ebenfalls getrennt zu sammeln ist ein wichtiger Schritt hin zu einem sortenreinen, wirtschaftlichen Recycling. Wie so etwas funktioniert? Ein eigens gegründeter lokaler Umweltverein sensibilisiert die Bevölkerung. Anfangs mit Hilfe der GTZ, ist er inzwischen ein Selbstläufer: Aufklärungsarbeit in Schulen, Kommunen und privaten Haushalten gehört nun zum Alltag der Vereinsmitglieder.
Ein weiterer Schwerpunkt der Beratung durch die GTZ ist die Entsorgung von Industrie- und Sonderabfällen. Für die etwa120.000 Tonnen gefährlichen Sondermülls wird ein Zentrum zur Entsorgung von Sonderabfällen entstehen – mit in Theorie und Praxis speziell ausgebildetem Fachpersonal. Die KfW prüft zurzeit eine Teilfinanzierung der Anlage.
Die GTZ ist ein weltweit tätiges Unternehmen der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung. Seit mehr als 30 Jahren bietet sie zukunftsfähige Lösungen für politische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklungen in einer globalisierten Welt. Ihr Ziel ist es, die Lebensbedingungen von Menschen nachhaltig zu verbessern. Hauptauftraggeber der GTZ ist das BMZ.