Na na warum immer gleich so extrem.
Man zieht schließlich an was man ausstrahlt also würde ich mir da mal Gedanken über mich selber machen \:\)
(Durch diese Schule musste ich auch...)


Ich finde das es gerade bei der Thematik einer binationalen Beziehung meist eher heißt: Lieber gar nicht erst drauf einlassen es könnte ja schwierig werden.

Auf 1001 stehen gerade mal 119 Geschichten und die meisten tun so als sei dies Repräsentativ...ich könnt mich da jetzt wieder ins unendliche ergießen aber lassen wir das, mein Fazit zu dieser Seite: Naivität, mangelndes Selbstbewusstsein und vor allem mangelndes Einfühlungsvermögen für eine fremde Kultur bleibt nun mal nicht unbestraft.


Sicher ist es nicht einfach. Wenn ich ganz persönlich Bilanz ziehe nach 2 Jahren Ehe muss ich sagen das ich so was von reich beschenkt wurde. Das war/ist und wird immer alle Schwierigkeiten Wert sein.

Ich weiß ich habe einen Goldschatz von Ehemann, vielleicht liegt es daran das er aus einer Großstadt kommt aber Religion oder auf die so oft hingewiesenen kulturelle Unterschiede haben bei uns nie auch nur eine klitzekleine Rolle gespielt.

Unsere Schwierigkeiten waren ganz normale. Man kennt sich 14 Tage (auch wortwörtlich) und heiratet. Ich war bevor er nach D kam - 3 Jahre allein und plötzlich - peng - hast du einen Verlobten in der Wohnung. Das so was nicht einfach und übergangslos in eine liebevolle Beziehung übergeht ist völlig normal. Da flogen die Fetzen und mehr als einmal stand alles in Frage. Aber was hat dies damit zu tun das mein Mann Marokkaner ist? Gar nichts!

Gerade er mit seinem Familiensinn hat mir klar gemacht das es besser wird, das wir zusammenhalten müssen - und was für mich wie ein unbezwingbarer Berg aussah ist nun eine Beziehung, so reich und glücklich wie ich es nicht für möglich gehalten habe - mein Mann hat’s immer gewusst.

Er allein und durch das vorleben seiner Familie, hat mir klar gemacht worauf es im Leben ankommt...Beruf, Prestige, Auto, Kleidung alles Schnurz...Kinder, Familie, liebevolle Miteinander, füreinander da sein, sich lieben...DAS sind Werte die zählen.

Dazu eine marokkanische Familie über die man (ich) nicht reden kann ohne tränen der Freude in den Augen zu haben.

Es hätte auch schief gehen können - ganz klar. Aber ich konnte und kann mich auf mich und meine Menschenkenntnis verlassen...

Das alles versäumen nur weil man 1001 glauben schenkt bzw. die Angst größer werden lässt als das eigene Stimmchen im Inneren??

Man muss stark sein um dieses Stimmchen wahr zu nehmen, genauso wenn es einem sagt "lass die Finger davon". Aber warum meinen immer alle ringsum, gerade Freunde (das WWW hat man sich selbst ins Leben geholt) Ihre Stimme sei wichtiger als die eigene innere??

Mir schreiben so viele...gerade weil ich hier meine Kennenlerngeschichte gepostet habe...keine davon verweise ich auf 1001. Ich sage fliegt runter, lebt in der Familie, schaut alles ganz genau an. DAS SIND TATSACHEN...und keine Geschichten...
Fühlt rein in die Familie, wie benimmt sich der Mann? Mein Standardspruch "ein Mann der seine Familie und vor allem seine Eltern respektiert wird auch später seine Frau respektieren".

Das wichtigste überhaupt >Respekt<. Und davon kann man in Marokko noch eine ganze Menge spüren. Drei Wochen in der Familie kann man nicht "heile Welt" vorgegaukelt bekommen - nur damit man als Fahrkarte ins Boot kommt. Und wenn doch dann stimmt mit einem selber was nicht - dann will man nicht sehen...

Augen offen und alles aufsaugen....beim ersten besuch nichts versprechen - zurückfliegen - nachdenken und dann entscheiden oder nochmals fliegen.

Jahre-/monatelanges Probezusammenleben ist keine "Gute-Ehe"-Garantie, wie man sich so oft anhören muss.

Wenn ich was erreichen will im Leben schau ich auf die die es schon geschafft haben und nicht auf die die daran gescheitert sind.

Alles ist möglich aber man muss nicht schon vor dem ersten Schritt ans Scheitern denken. Jaaaa wir wissen auch alle das es auch "böse" Marokkaner gibt....so wie überall.

Wenn in einem riesigen Berg Fisch nur einer stinkt - dann stinken eben alle....oder?!?

Alles Gute

Alexandra