Assalam u 3alaikum zusammen,

Die Beiträge von unseren deutschen Freunden, die ich übrigens sehr danke für ihr Mitgefühl und Unterstüttungsbereitschaft, zeigen, dass wir Marokkaner (oder zumindest ich ??) gar nicht so richtig informiert sind, was dort bei uns wirklicvh passiert. Besonders die Beiträge von jocim und Erika sind sehr informativ.

Was Prostitution betrifft, bestreitet keiner, dass es sie in Marokko immer gegeben wie das auch der Fall ist überall in der Welt. In Marokko war sie aber sehr konservativ, da sie nur von einigen professionellen Frauen (und Männer ??) betrieben wurde, die in irgendwelchen Häusern gewartet hatten bis jemand bei ihnen anklopfte. Mit der Modernisierung haben diese prostituierten ihre Häuser verlassen und sind auf die Strasse gegangen, was natürlich auch als eine Nachahmung des Westens zu sehen ist. Die Prostitution hat angefangen andere Frauen anzuziehen, da sie ihre Kolleginnen auf der Strasse sahen, wie sie vielleicht eine schöne Jellaba an hatten.
Aber erst mit dem Tourismus hat sich die Situation richtig verschlimmert, da die Prostitution sehr lukrativ wurde und auch junge Mädchen anzog. Tourismus hat dann auch die männliche Prostitution brutal vorangetrieben, da die Jungen Marokkaner es für nicht so schlimm gehalten haben, wenn sie mit einem Europäer schlafen und dabei die Rolle des Mannes spielten. Später hat sich das alles noch weiter entwickelt, dass auch die Annahme der Rolle der Frau nicht mehr so schlimm erscheint.

Die Schlußfolgerung ist also, dass die Prostitution immer da war, aber erst mit dem Tourismus richtig gedeiht hat und immer noch gedeiht.

Aber ich möchte auch nicht alles nur auf die Touristen schieben. Jocim hat schon Recht. Unser Staat ist noch schuldiger als die Touristen, denn er ist derjenige, der es diesen Touristen alles erlaubt und den Tourismus nicht von Anfang an mit strengen Gesetzen kontrolliert hat. Na ja, aber was hat er die ganze Zeit schon kontrolliert ?
Überall wo sich die Korruption so verbreitet wie eine Seuche, und das ist ja der Fall in Marokko, kann man nichts kotrollieren. Unsere Polizisten bekommen Geld und Fleisch von den Prostituierten und machen so die Augen zu. Sie sind geistig blind und zu unterentwickelt, um die große Bedeutung ihrer Verantwortung in der Gesellschaft zu begreifen.
Die ungebildeten Eltern in den armen Familien verstehen wenig von der Erziehung. Die Kinder wachsen ohne Prinzipien auf. Sie können nicht zwischen gut und schlecht, gut und böse unterscheiden. Alles was sie gelernt haben ist: überleben !!! überleben !!!!
Verflucht sei die Armut !!!!
Verflucht sei die Armut !!!!

Das Problem ist also sehr sehr kompliziert, aber der marokkanische Staat kann vieles machen, wenn nur der Wille da ist. Anscheinend profitieren aber auch im Staatsapparat einige davon und sorgen dafür, dass das Geschäft noch weiterhin blüht.
Nur harte Strafen können das Problem etwas eindämmen und zwar sowohl für Touristen als auch Einheimische. Und wenn jemand mit einem Kind erwischt wird, dann muss es keine Gnade geben und die Strafe muss noch härter fallen.

Die marokkanische Gesellschaft kann da auch was machen, aber wie kann man ihr erklären, wie gefährlich das ist, was in Marokko geschieht ? Wie kann man die Gesellschaft dazu bewegen, sich dagegen zu wehren ?
Können wir Marokkaner hier in Deutschland mit der Unterstützung unserer deutschen Freunden etwas für unser Land tun ?
Was könnte man da machen ?
Habt ihr noch irgendwelche Ideen ?

Assalam u 3alaikum.
Essarghini