selbstverständlich gibt es in marokko neben der weiblichen auch eine ausgedehnte männliche prostitution. die gründe dafür liegen auf der hand. auch hier gilt, was ich zu den prostituierten schrieb: schlechte oder gar keine ausbildung, perspektivlosigkeit und die aussicht auf das "schnelle geld". die beziehungen zwischen den touristen und ihren "jungs" funktionieren so, dass der marokkaner sich durch die beziehung zum touristen geld und möglicherweise ein visum nach europa erhofft. der tourist verwechselt diese "anhänglichkeit" mit *liebe*.

aber: ich wage einmal die behauptung, dass im gegensatz zu den prostituierten weniger junge männer in marokko der prostitution "gewerbsmässig" nachgehen. sie handeln eher nach dem motto "gelegenheit macht prostitution".

egal! die "anmache" ist ähnlich penetrant. richtig! als alleinreisender mann wird man in agadir ständig angesprochen, von frauen *und* von männern. in marrakesch ist das übrigens nicht der fall, wenigstens ist das meine erfahrung.

aber noch einmal: das problem ist nicht die prostitution! das problem ist, wie der staat marokko damit umgeht. es nützt nämlich nichts, die frauen und männer in die gefängnisse zu stecken. erst wenn man ihnen eine perspektive eröffnet...usw...usw.

übrigens beschränkt sich in marokko die prostitution wie überall in der regel auf die nicht ausgebildeten, arbeitslosen menschen...also auf die gesellschaftlich deklassierten.

und hier wäre dann auch der ansatz, etwas zu ändern!

und weil ich schon einmal dabei bin (ich weiss, es gehört thematisch nicht hierher), wundere ich mich immer wieder, woher touristen ihr bild marokkos nehmen! sie erfahren es überwiegend in kontakten zu kellnern, taxifahrern, strandwärtern und pistazienverkäufern. welches bild vermittelt sich da eigentlich?

J.