Hallo,
das Fest Ashoura findet immer am 10.Muharam ( Erster Monat im islamischen Kalender )statt, aber die Bräuche sind älter und haben mit dem Islam nichts zu tun. Sie sind älter als der Islam.
Ich habe solche Feste mitgemacht und ich erzähle Euch , einiges über die Geheiminisse dieses Fest.
Es werden zwei Figuren gefeiert.
Die erste Figur nennen wir "Baynu"( Holzfigur) und die zweite "Taslit"( Die Braut ).
Die Figur " Baynu " steht für Holz und Feuer.
Im meinem kleinen Dorf, haben wir Holz gesammelt und uns mit Ziegenfell überdeckt und dann machen wir uns auf dem Weg in die Häuser und singen badei : Baynu ! A Baynu ! Wanna ur-iyyi ifek tifi d ighes , ad-izêg azeka taydit ! Baynu ! ya Baynu !(Baynu ! Oh Baynu ! Wer mir keinen Fleisch und Knochen gibt, wird Morgen eine Hündin melken !).
Danach versammeln sich alle verkeildeten Kinder und Jüngendliche und machen sich auf dem Weg zum Anrar n wafa/takat ( Feuerplatz), wo dann das Feuer vom Dorfvorsteher gedzündet wird.
Als erstes springen Frauen über das Feuer, welche entweder ein Kind bekammen oder sterille Frauen, die auf ein Kind hoffen.
Ich habe wie alle andere Kinder einige Lieder badei gesungen und über das Feuer gesprungen.
Danach errichten wir eine Holzfigur(Akeshod u-maâshor )auf dem Feuerplatz, die den Jahresübel vertreiben soll. Alle Springen über das Feuer !!! Erwachsene trinken versteckt Wein.
Das ganze kann bis in die Nacht dauern.
Der Tag danach ist dann fürs baden am Fluss oder am Brunnen bestimmt . Dort treffen sich Jungs und Mädchen und besprengen sich mit Wasser.
Am Fluss bereiten wir dann die zweite Figur " Taslit "( Die Braut ) vor und bringen sie ins Dorf, wo viele warten.
Dort warten kleine Mädchen und erwachsene auf uns und wir singen zusammen einige Lieder bis wir müde sind.
Die Figur " Taslit " symbolisiert Fruchtbarkeit und Hoffnung auf ein besseres Jahr und Leben. Diese Figur bleibt bis zum dritten Tag und die erste Figur " Baynu " bleibt bis Ende des islamischen Monats.
Erika hat Recht, wenn sie sagt, dass es ein Kinderkarneval ist.
Diese Bräuche sind sehr alt und Augustinus hat einiges darüber geschildert. Er hatte diese Bräuche aus chritlicher Überezungung verurteilt und sie als Heidnisch abgestempelt. Heute noch werden diese Bräuche als unislamisch deffarmiert und viele Imame in Marokko vesuchen solche Feste zu verbieten. Aber das gelingt Ihnen nicht.
Dass dieses Fest sich auch in den Städten durchgesetzt haben, zeigt die Kraft einer alten Kultur, welche trotz Orthodoxie usw.. weiterhin ein Bestandteil der marokkanischen Kultur ist.
Viele Christen könnten Paralelle zwischen dem Oster-Feuer in Deutschland (auf dem Land) und das Oster-Feuer bei den Berber ziehen.
Es gibt einen anderen Masirischen-Karneval für Erwachsene, was man in Marokko mit Bilmawen(Die Leder-Menschen) bezeichnet. Aber das ist ein anderes Thema.
Gruß
Mohand


Tidt n umya!