Ich habe mit einer 3-Tagestour gute Erfahrungen gemacht:
Seit wenigen Tagen bin ich nun wieder zurück in Deutschland mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck. 5 Tage waren es nun in Marokko, auch wenn es mir viel länger vorkommt. Die Tage waren lang und voller Programm und doch gab es auch Phasen der Entspannung und Stille. Gerne möchte ich euch erzählen, was ich so erlebt habe. Vor allem an meine dreitägige Wüstentour werde ich noch lange denken.
Direkt nach Ankunft am Flughafen in Marrakesch wurden meine Mutter und ich von unserem Fahrer von Caravane de Reve abgeholt worden. Witzigerweise war unser „Guide“ bereits im gleichen Flieger wie wir, sodass wir uns schon vorher einmal gesehen haben.
Jedenfalls ging es dann direkt los im Geländewagen Richtung Wüste. Auf dem Weg stoppten wir in Zagora, einer Stadt am Anfang der Wüste, um einen Café zu trinken und noch viel beeindruckender mitten irgendwo im Atlasgebirge. Dort gönnten wir uns eine Tajine mit tollen marokkanischen Oliven und Fladenbrot. Auf der Dachterrasse konnten wir den 360 Grad Blick bestaunen – und das ganz alleine, denn es war weit und breit kein anderer Gast.
Dann ging es weiter stundenlang durch das Gebirge. Ab und an machten wir Pausen, um die Umgebung zu bestaunen. Die Landschaft wurde langsam karger, bis wir endlich mit einem platt gesessenen Hintern und spät am Abend im Wüstencamp ankamen.
Wir waren die einzigen Gäste, sodass wir nach einem kraftbringenden Minztee auch für uns ein Abendessen serviert wurde. Anschließend war dann auch Schlafenszeit. Die Sterne strahlten so hell am Himmel, wie ich es zuvor noch nie erlebt habe. Auf unseren Wunsch wurden unsere Betten, nach einer Begegnung im Zelt mit einer riesigen weißen Spinne, nach draußen gezogen.
Ich konnte jedoch kaum schlafen, weil ich die Augen nicht von dem beeindruckenden Geglitzer am Himmel lassen konnte. Im Sonnenaufgang am nächsten Morgen konnte ich die Weite der Wüste erst richtig genießen. So stieg ich, bevor meine Mutter und auch die „Nomaden“ wach waren auf die Dünen und beobachtete das Lichtspiel.
Wenig später stoß meine Mutter hinzu und wir begaben uns zum Frühstück. Aus dem „Wohnzimmerzelt“ konnten wir bereits die Dromedare sehen, die auf uns warteten.
Dann ging es schaukelnd los, durch das Sandmeer. Besonders schön fand ich, was wohl vor dem Fakt zu verdanken ist, dass bereits die Off-Season begonnen hatte, dass wir nur zu zweit waren. So störte keine große Gruppe die Stille.
Angekommen in einer kleinen Wüstenstadt im Anschluss fuhren wir dann in die Wüste Erg Chegaga. Durch die holprige Steinwüste ging es zunächst bis zu einer Oase. Dort wurden wir wieder verköstigt.
Dann, frisch gestärkt, kamen wir schließlich bei den riesigen Sandbergen an. Es war heiß und ich kam mir plötzlich sehr klein vor. Vor allem meine Mutter war beeindruckt und wollte gar nicht mehr wegfahren. Nachdem sie sich aber doch losreißen konnte, ging es zurück zum Camp und die letzte Nacht in der Wüste startete, diesmal jedoch wegen der doch kühleren Temperaturen im Zelt. Der nächste Morgen verging sehr schnell und schon begaben wir uns auf den Rückweg. Wieder ging es 10 Stunden bergauf und bergab. Mittlerweile freute ich mich dann schon auf das Gegenteil der stillen Wüste, die hektische Stadt Marrakesch. Dort verbrachten wir dann noch die letzten 1,5 Tage, bummelten durch die Souks, besuchten die ehemalige Koranschule, den Majorelle Garten und eine Afrika Ausstellung. Am liebsten saß ich jedoch mit einem Minztee am Rande des Geschehens und beobachtete das Treiben.
Insgesamt würde ich Rückblick sagen, es war die perfekte Mischung aus Stille und Trubel und auch nur durch diese Mischung habe ich das Gefühl, die marokkanische Lebensart wirklich ein wenig kennen gelernt zu haben, statt nur davon zu hören oder zu lesen.