Hallo

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Und die Leute des Evangeliums sollen sich nach dem richten, was Allah darin offenbart hat

Wenn ich diese Worte unseres Gottes so nehme wie sie (hier auf deutsch) geschrieben sind und sie entsprechend analysiere, dann komme ich zwangsläufig zum Ergebnis, das die offenbar überwiegende Mehrheit an Muslimen entgegen den göttlichen Anweisungen an die Christen im Koran diesen offensichtlich Unrecht antun, wenn sie die Christen als "Kuffar" bezeichnen, die nicht in den Himmel kommen können, falls sie nicht den Islam annehmen (und somit nicht dem Koran, sondern dem Evangelium wie von Gott angewiesen gefolgt sind)!


Die Frage, wer in's Paradies kommt, nicht in den Himmel, der ist katholisch, zu beantworten, liegt nicht in der Hand von Menschen.
Deshalb kann die Mehrheit der Muslime den Christen kein Unrecht antuen, wenn sie meinen die Christen kämen nicht hinein. Es ist nur ihre Meinung und sie haben keine Macht diese Meinung in die Tat umzusetzten.
Wenn jemand behauptet, der Neger wäre kein vollwertiger Mensch und hätte deshalb kein Recht auf die Menschenrechte, so tut er dem Neger kein Unrecht an, solange er nicht imstande ist, dem Neger die Menschenrechte zu entziehen.
Es kann einem Christen vollkommen egal sein, wie sich der Moslem dessen soziales Umfeld nach dem Tod vorstellt, genauso wie es dem Moslem egal ist, wie sich der Christ sein Leben nach dem Tod vorstellt.Diese Diskussion ist zutiefst katholisch.
Unter Moslemen habe ich so eine Diskussion noch nie mitbekommen.
Und sie ist ja auch Quatsch, wenn man von seinem Glauben überzeugt ist.
Genauso die Frage, ob die Evangelien verändert wurden, oder eher nicht.
Das sollte einem Christen, der an die Allmacht Gottes glaubt egal sein, ausser er betrachtet seinen Gott als öfters zu üblen Scherzen aufgelegt.
Wenn sie verändert wurden, dann so wie Gott es will.
Die Religion speist sich ja eher aus der Kraft der Worte, als auf Wunder, die mal jemand vollbracht hat.
Die Version, die sich durchsetzt, ist die Richtige.
Das Problem der Katholischen ist, dass da jemand als Stellvertreter Gottes bestimmt, welche Version die Richtige ist, und so immer ein Angriffspunkt vorhanden ist.
Im Islam ist das nicht so.
Im Islam ist die Lesart die Richtige, die ich lese. Es ist nur weniges unumstößlich festgelegt und alles andere lässt sich interpretieren. Diskussionen, wer in den Himmel oder in die Hölle kommt sind sinnlos, weil es niemanden gibt, der diese Frage beantworten kann. Das Jenseits der Christen ist die Schrödinger'sche Katze des Islam, nichts genaues weiß man nicht, bis man nachschaut.

Dieses Selbst bestimmen, was richtig oder falsch ist, ist die intellektuelle Hürde, die es für den Abendländer zu Überspringen gilt.
Deswegen sagen auch nur Nichtmuslime, dass die IS-Banden keine Muslime wären. Solange die ihr Glaubensbekenntnis bei vollem Bewusstsein abgelegt haben, womöglich noch täglich beten, Ramadan einhalten und Almosen geben, sind sie Mosleme und kein Moslem hat das Recht ihnen das abzusprechen.
Auch das Gequatsche über eine Reform des Islam offenbart nur das gleiche Unverständnis. Man muss nicht den Islam reformieren, sondern man muss viele Muslime reformieren.
Man muss kein Wort des Korans ändern um mit dem heiligen Buch der Christen, den Menschenrechten, konform zu leben. Man muss nur auf Rechte verzichten, muss aber keine Pflicht vernachlässigen.
Einem Anderen zuliebe auf Rechte zu verzichten, ist in meinen Augen edel. Ich glaube nicht, dass das ein Grund wäre, in die Hölle zu kommen.

Nochmal: Und die Leute des Evangeliums sollen sich nach dem richten, was Allah darin offenbart hat

Das heißt meiner Intuition nach, dass sie sich nach dem Evangelium richten sollen, das ihnen als authentisch vorkommt.
Gott wird ja wohl nicht verlangen, dass sie sich nach einem richten sollen, das sie nicht kennen oder das ihnen komisch vorkommt.
Ich glaube also, dass auch Christen die Chance haben in's Paradies zu kommen. Halt mit ihrer eigenen Frau und nicht mit 72 Jungfrauen.

Man kann allerdings auch darin lesen, dass nur ein ominöses Orginalevangelium von wem auch immer das gültige wäre und das die Christen das genauso sehen müssen, sonst kämen sie nicht in's Paradies. Für mich klingt das zu kompliziert und zu konstruiert.
Beides kann nicht letztendlich bewiesen oder widerlegt werden, und somit nimmt jeder das, was seinem Charakter entspricht.

Gruß
Najib


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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