Hallo Katrin,

ein etwas eigener Versuch mit der Wortverdrehung, aber ja, Wörter muss man manchmal auseinanderklauben um die verdrehten Realitäten zu erkennen.Und das mit dem Arbeitgeber und -nehmer zeigt das zum Beispiel und der Sprung zu Imperialismus ist gar nicht so verdreht oder die Aufdeckung der Verdrehung stimmt: Da gibt man "Entwickungshilfe" die nur einen Bruchteil von dem ausmacht, was man den Ländern beraubt an Ressourcen. Die "Entwicklungshilfe" ist nur ein moralischer Deckmantel, um über den eigenen Imperialismus hinwegzutäuschen und "Entwicklungshelfer" und "Missionare", bevorzugt im Rahmen von christlichen Schulprojekten, merken oft nicht mal, wie scheinheilig das Prinzip dahinter ist.

Und ja auch der Kapitalismus hat etwas damit zu tun, wobei der Begriff selber zu übergeordnet und damit zu schwammig ist, um so komplexe globale Zusammenhänge von Kapitalismus und Imperialismus in der Postmoderne zu erklären.

Was gemeinsam ist, ist die ausbeuterische "Natur" des Machtstreben von Menschen. Es geht immer um Ressourcen und Kapital in unterschiedlichen Formen und um Macht, ohne die alles gar nicht realisierbar ist!

Auf die Frage, was dagegen tun, gibt es unterschiedliche Antworten, von bewussterem, nachhaltigerem Konsum über Tauschbörsen bis hin zum resignierten wegschauen ist alles dabei. Ändern tut sich ja so oder so nicht wirklich was daran.

Also was dann? Warten auf Revolution? Und setzen Revolutionen unbedingt Rebellion voraus? Wenn Deutsche Kapitalismus und Revolution hören fällt ihnen gleich DDR und Kommunismus ein - die einen im negativen (nie wieder, besser alles beim jetzigen belassen) und die anderen im positiven, von der kommunistischen (Grund)Idee überzeugt. Zeitgemäß ist das meiner Meinung nach beides nicht mehr, sondern es braucht eine an die Postmoderne angepasste Kritik wirtschaftspolitischer Systeme! Und nur so kann man auch der globalen Zusammenhänge gerecht werden.

Ich denke, dass wir nicht auf Bürgerrebellionen warten müssen. Die Staatssysteme wirtschaften sich schon selbst herunter, weil sie nicht einsehen wollen, wie das derzeitige neoliberalistische System alles in den Abgrund reißt. Und ja, die Massen an Bürger (sind ja heute nicht mehr nur Arbeiter/ die Proletarier die ausgebeutet werden) werden immer mehr klagen. Aber irgendwann werden halt die nationalstaatlichen Systeme dermaßen heruntergewirtschaftet sein, dass ihnen nichts anderes übrigbleiben wird, als komplett neu umzudenken und bei Null (in dem Fall Minus, totale Verschuldungen) anfangen. Eine Revolution im Sinne einer totalen Neuerung wäre für mich etwas, das es vorher nie gab, also weder Kommunismus noch Kapitalismus oder Neoliberalismus. Die Zukunft wirds zeigen.

Global gesehen ist das eine sehr komplexe Angelegenheit, fest steht aber, dass auf globaler Ebene ausgebeutet wird und die wirtschaftlich Schwächsten am meisten drunter leiden. Fest steht aber auch, dass es nicht nur ein personenloses Macht-System ist, sondern auch Wirtschaftswissenschaftler, Politologen, Geographen usw. involviert sind und spezifische Interessen verfolgen.


Koschla,

Antwort auf:
Was kann man ändern? Der Einzelne? Anders kaufen? Vielleicht. Ich weiß es auch nicht.


Eine Frage, die einen immer wieder an den selben Punkt zu bringen scheint, nämlich, dass nachhaltiger Konsum zwar ganz in und schick ist, aber im Prinzip ja nix bringt - also kann man sich auch beruhigt wieder dem Nichtstun und Nicht darüber Nachdenken widmen.
Ich zitier ja den Kant eigentlich nicht gern, aber der hätte es nicht geglaubt, dass man nach all der "Aufklärung" kein räsonierendes Volk vorfindet, sondern Schwärme von zusammenhangslosen Massen, die ihre Mündigkeit auf Online-Petitionen, Personen-Bashing, Like-Buttons reduziert haben und beim ganzen Rest, wo man selber nichts tun kann, aufhört nachzudenken, weil es sich eh nichts bringt und man nur auf seine eigene persönliche kleine Welt schauen kann. Ist ja schließlich alles nur Zeitverschwendung, da Utopie - aber vielleicht ist es genau das Fehlen dieser, die uns nicht mehr über den eigenen Tellerrand schauen lässt und in einen kleinen, eigenen Mikrokosmos einzwängt.

Oder man reist durch die halbe Weltgeschichte, erkort sich selbst zum Weltverbesserer und setzt mal bei den kleinen Dingen an, und seien es nur Anekdoten über Postler-Wichser..

Grüße,
Jasmin