Das erstemal, dass ich seit langem wieder ein herumfliegendes Etwas von Dir gepostet sehe! Macht nix, darf nach so vielen langen und interessanten Postings, die mir Dich sehr viel näher gebracht haben als herumfliegende Untertassen, auch mal wieder sein - wir sind ja alle Süchtige, irgendwie.

Nun noch etwas zu der Generosität der sogenannten "Geberländer"* in nackten Zahlen.

Heute früh in auf der ersten Seite des Feuilleton in der heutigen SZ.

Da geht es um Briefkastenfirmen. Leider (noch) nicht online. Zitat:

Antwort auf:
"Die Summen, die unterentwickelten Ländern durch Steuerhinterziehung, Gewinnverlagerung der Rohstoffkonzerne, Unterschlagung und Bestechung verloren gehen, übertreffen jede Finanzhilfe um ein Vielfaches. Die OECD hat für das Jahr 2010 errechnet, dass diesen Ländern insgesamt 131 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern zugeflossen, aber 859 Milliarden entzogen worden sind."


Das sind ja so in etwa die Zahlen, die ich mal hierher gepostet habe, die sich aus dem Schaden ergeben, den Sextouristen dem Land Marokko und seinen Kindern zufügt: das kommt hier noch oben drauf - dafür wäre sich die SZ zu fein, so etwas zu thematisieren, erst wenn Abgeordnete in Kanada von ihrem Ministerbüro aus Bilder anfordern, regt sich was.

Und dann lag gestern der Süddeutschen die April-Ausgabe von Chrismon - Das evangelische Magazin bei. Darin gibt es ein Interview mit Werner Ruf, er ist pensionierter Professor für Internationale Beziehungen und Außenpolitik. Schwerpunkt seiner Forschung ist Nordafrika.

Antwort auf:
"Will die deutsche Bundesregierung nicht gerade im Rahmen einer europäischen Außenpolitik Afrika aufhelfen?

Ich habe eher den Verdacht, dass sie eigene Interessen verfolgt. Ende 2013 haben die Stiftung Wissenschaft und Politik und der German Marshall Fund eine Studie herausgebracht. Darin stehen Sätze wie: „Deutschland braucht die Nachfrage aus anderen Märkten sowie den Zugang zu internationalen Handelswegen und Rohstoffen."

Der Koalitionsvertrag folgt diesem Geist.

Im selben Papier steht auch, bei der Fortentwicklung der internationalen Ordnung müsse sich Deutschland an Menschenrechten orientieren.

Menschenrechtsfragen stehen in jedem Dokument vorne. Jesus von Nazareth hat gesagt: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen." Man muss sich genau ansehen, ob dem auch Taten folgen. Mir hat ein deutscher Botschafter in einem afrikanischen Land gesagt: „Die Menschenrechtslage hier ist fürchterlich, unbeschreiblich und unsäglich. Aber wir haben hier Interessen. Das mit den Menschenrechten können doch die Skandinavier machen."


Der komplette Artikel wird sicher demnächst auch online sein.

Josi

* als deren selbsternannte Repräsentanten (ähnlich wie Bankbeamte, die auch immer so tun als gäben sie ihr eigenes Geld aus), sich ja viele hier sehen, was man schon dem anmassenden Tonfall entnehmen kann, in dem ein Drittwelt-Postler hier abgemahnt wird - der damit kurz vor der fristlosen Kündigung der EU-Gelder steht, die er privat verfrühstückt auf Kosten von Pistenkühen.