Hi Zora,

Original geschrieben von: twikezora

Ich bin von Beruf Geographin, auf Marokko spezialisiert.

Da gehört es sich schon mal, auch hinter die Kulissen zu schauen. Und nein, Marokko ist im Entwicklungsgrad noch nicht auf eine Linie mit Deutschland zu stellen, auch wenn es in Deutschland auch Probleme gibt.


Keine Ahnung von den Zollbestimmungen zu haben (und sich drüber aufzuregen) finde ich unpassend für Leute, die Geschäfte in MA machen. Für spezialisierte Akademiker umso mehr.

Es hat niemand behauptet, Marokko hätte einen infrastrukturellen Gleichstand mit D - zum Glück nicht, wenngleich es sich mit mich erschreckender Geschwindigkeit angleicht.

Da das Pfefferspray hier wieder auftauchte (das ja angeblich keines war, also vermutlich CS-Gas, was noch fieser ist): Abgesehen vom Verbot in MA finde ich es herzlos und feige, Hunde ohne medizinische Versorgung mit Giftgas zu Besprühen! Marokkaner brauchen jedenfalls kein Spray gegen Hunde - es reicht doch sich zu Bücken!

zur Pistenkuh-Anekdote: Die Ankündigung "Wir möchten eine DVD nach Deutschland senden und kriegen einen kleinen Einblick in die Denkweise." Pistenkuh ..... vielleicht bin ich ja ein Spießer, aber das klingt mir dann doch schon sehr nach hobbykolonialem Pauschalurteil. Die Anekdote in diesem Beitrag besteht für mich darin, daß sich jemand in Unkenntnis der örtlichen Bedingungen künstlich aufregt und dann noch eine Wortwahl ergreift, die den "Anfangsverdacht" des Postbüttels spiegelt.

Nach den Berufen zu fragen entspricht dem System der französischen Meldezettel und wird von den Jungs nur brav abgearbeitet. Bei Aufgriffen im militärischen Sperrgebiet kommt noch Name und Geburtsdatum der Eltern dazu, im Extremfall noch Name und Datum der Großeltern - so what?

Gefahrengüter, Blut und eine Menge anderer Dinge darf die deutsche Post nicht transportieren, das machen dann Kurierdienste. Und bei einem schlechten Wiederverschluss der Postzollstelle bleibe ich mit hoher Wahrscheinlichkeit einsam auf dem Schaden sitzen.

Mir scheint auch, Du durchläufst eine posttraumatische Verarbeitungsphase. Da kann man schon mal Frust schieben. Weiß ich gut genug, schließlich bin ich in den 7 Jahren, die ich Pfefferspray trug (um meinen Hund gegen böse Hunde in D zu verteidigen laugh ) 3 Mal überfallen worden, lag mit gebrochener Nase blutüberströmt in der Abenddämmerung in den einsamen Flußauen im Schnee.... (Und glaub man nicht, daß der Täter dafür Knast bekam, Körperverletzung wird in D milder bestraft als Finanzverbrechen)

Erst verlor ich ein Spray, 2004 auch noch das Nachgekaufte.... Seither wandle ich friedlich, unbelästigt und unbewaffnet in der selben Gegend. Und frage mich: ist vielleicht doch etwas an dieser esoterischen Idee, daß Waffen Gewalt anziehen? Denn ich wurde weder vor noch nach der Pfeffersprayzeit jemals überfallen....

Ein schöner, schwerer marokkanischer Silberarmreif ist dekorativer und als Schlagring über die Faust gezogen von erfahrungsgemäß abschreckender Wirkung. Die Waffen der Frau sozusagen wink

Ich wünsche Dir eine gute Verarbeitung der schlechten Erlebnisse und eine Versöhnung mit Marokko!

viele Grüße
Barbara


Niemandes Herr, niemandes Knecht - so ist es recht!