Hallo,

Original geschrieben von: Filfil

Original geschrieben von: souza
Mhhh, da könnten wir wahrscheinlich lange diskutieren.
Grundsätzlich bin ich Deiner Meinung, aber ich finde es nicht in Ordnung wenn den Mädchen die Möglcihkeiten des Lebens eingeengt werden, was aus meiner Sicht, in der muslimischen Erziehung der Fall ist. Oder das Beispiel Ehrenmorde, da bin ich ganz rigoros. As meiner Sicht sollte es keine mildernden Umstände wegen der Religion geben, das ist geplanter Mord, nichts anderes.



Das nächste Klischee. Du bist wirklich Mediengeschädigt. Mach mal die Augen auf. Hier geschehen in regelmäßigen Abständen Morde von Müttern an ihren eigenen Kindern, von eifersüchtigen ExMännern an ihren Partnerinnen oder Väter die eine gesamte Familie auslöschen.

Das nennt man dann Familiendrama das natürlich keinen gesellschaftlichen, kulturellen Hintergrund hat.



zum Thema Ehrenmord möchte ich auch noch etwas sagen. In öffentlichen und medialen Diskursen über "die" Muslime und den Islam, ist es ja Gang und Gebe, sogenannte Ehrenmorde mit dem Islam in Verbindung zu setzen bzw. den Islam dafür verantwortlich zu machen.
Wenn dem aber so wäre, wie lässt es sich dann bspw. erklären, dass "Ehrenmorde" in Deutschland zu einem großen Teil innerhalb türkischer Kreise vorkommen, während man zum Beispiel aus marokkanischen Kreisen so gut wie nie von solchen Fällen hört? Obwohl ich auch hier dazu sagen möchte, dass ich nicht der Meinung bin, dass insgesamt in türkischen Milieus diese Morde weit verbreitet sind.
Ehrenmorde sind kein islamisches Problem, sondern haben etwas mit Traditionen zur Bewahrung der Ehre in patriarchalischen Gesellschaften zu tun und sie sind aus islamischer Sicht keineswegs legitim! Dies sollte aber umgekehrt keineswegs bedeuten, dass generell diese "Ehrenmorde" in sämtlichen patriarchalischen Gesellschaften praktiziert werden, sondern nach unterschiedlichen und spezifischen Traditionen und Kulturformen differenziert werden muss!

Interessant finde ich auch, was Wikipedia ua. zu dem Thema "Ehrenmorde" schreibt:

"Insbesondere in streng patriarchalischen Gesellschaften sind derartige Vorstellungen bis heute noch vorhanden und beziehen in besonderem Maße Stellung in allen Bereichen, wo es um die Aufrechterhaltung der Sexualmoral geht
[...]
Viele dieser Gesellschaften besitzen eine islamische Bevölkerungsmehrheit, allerdings verfügt der „Ehrenmord“ in der islamischen Gesetzgebung, der Schari'a, über keinerlei Basis. Er fällt somit nach islamischer Erkenntnis in die Kategorie des Mordes, welcher laut Schari'a die Todesstrafe zur Folge hat.
[..]
Eine rechtssoziologische Studie von Dietrich Oberwittler und Julia Kasselt widerlegte die verbreitete ausschließliche Assoziation des Phänomens der Ehrenmorde mit dem Islam. Es hängt vielmehr mit bestimmten Traditionen in den Herkunftsgebieten der Familien zusammen. Eine Mehrzahl der Täter stammte aus Ostanatolien. Darunter waren sowohl ethnische Türken, als auch Kurden, darunter Jesiden, sowie syrisch-orthodoxe Aramäer. Die Auswertung der Geburtsorte der Täter ergab eine auffällige Häufung westlich des Vansees."


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ehrenmord

Ehrenmorde können also sicherlich nicht mit dem Islam begründet werden! Zwar handelt es sich hierbei um ein Problem, das zumeist in islamischen Herkunftsmilieus und Ländern auftritt, aber sie sind keineswegs islamisch begründet und legitimiert und der Umkehrschluss, der Grund des Übels wurzle im Islam, ist keineswegs gerechtfertigt! Amokläufe und "Familientragödien" treten ja auch vermehrt in westlich-christlichen Ländern auf, aber niemand würde auf die Idee kommen, sie als christliches Problem zu betrachten und das Christentum dafür verantwortlich zu machen!

LG,
Jasmin