hallo

choppy,

Antwort auf:
Toleranz bedeutet für mich, dass ich eine andere Meinung, eine andere Einstellung, Sichtweise oder Lebensweise einfach tolerieren kann. Ich muss diese nicht teilen und auch nicht unbedingt nachvollziehen können, mir können diese auch fremd und eigenartig erscheinen, aber ich toleriere den anderen Menschen darin und zwinge ihn nicht meine Sichtweise auf, versuche ihn nicht zu meiner Denk-und Lebensweise zu überreden und zu überzeugen.


dem ersten teil stimme ich voll zu, so ähnlich habe ich es auch gemeint.
das kursiv geschriebene ist meiner meinung nach diskussionswürdig.
wenn wenn ein christ oder moslem oder meinetwegen auch ein hindu davon überzeugt ist, das sein weg der richtige ist, wieso sollte er dann andere nicht davon zu überzeugen versuchen?
solange es nicht aufdringlich ist oder eigentlich andere zielen dient, möchte derjenige ja nichts schlechtes.
man glaubt, vereinfacht gesprochen, an himmel und hölle und möchte nicht, dass der andere in der hölle endet.
das problem bei der sache ist ja, dass der glaubende seine sicht genauso als realität ansieht, wie der nichtglaubende.
der glaubende müsste seinen glauben verleugnen, wenn er das nicht täte. er kann nicht sagen, der andere weg ist genauso richtig.
die nichtglaubende, wie katrin z.b., hat keinen grund einen anderen von ihrem nichtglauben zu überzeugen. sie täte ihm damit ja nichts gutes.
das nichts gegen das paradies einzutauschen ist eindeutig eine attraktivere vorstellung, als das paradies gegen das nichts einzutauschen.
es ist halt letztendlich eine sache, ob man glaubt und woran.
ein moslem, der an den koran als gottes wort glaubt, kann halt nicht sagen, jeder kommt in's paradies, weil es halt nicht so im koran steht.
im koran steht, wie man die wahrscheinlichkeit dafür erhöhen kann und je mahr man dem islam folgt, desto höher die wahrscheinlichkeit.
es geht nicht anders. sobald er sagt: "ihr kommt alle in's paradies." ist alles, was er glaubt quatsch.
deshalb finde ich den ruf nach toleranz in dieser frage unerfüllbar und zeugt von eigentlicher intoleranz. in dieser frage toleranz zu fordern heisst unmögliches zu fordern und was wäre intoleranter?
man kann von einem überzeugten atheisten auch nicht erwarten, dass er davon überzeugt ist, muslime, hindus und christen kämen in's paradies. das wäre genauso paradox.

kurz und gut, wie ich auf das ganze thema gekommen bin:
die postings von chariff werden öfters mal als "intolerant" bezeichnet.
ich denke, das ist falsch.
er will einen weg aufzeichnen, von dem er überzeugt ist, er ist für jeden einzelnen hier im forum der bessere.
wer dem weg folgt kommt wahrscheinlich in's paradies und wer ihm nicht folgt hat wesentlich schlechtere chancen.
er will, dass, nur so herausgegriffen, jurudo in's paradies anstatt in die hölle kommt und es ist nicht sein weg, sondern der den der koran und die sunna vorgeben und wovon er glaubt, dass er richtig sei.
was ist daran schlecht, fanatisch oder intolerant?
jurudo ist trotzdem frei, sein leben zu leben, wie er will.
wenn er allerdings ein schlechtes gewissen bekommt und deswegen toleranz fordert, dann ist er auch frei, was zu ändern.
wenn er kein schlechtes gewissen bekommt, dann kann es ihm vollkommen wurscht sein, wie chariff das sieht.
er käme ja nur dann in die hölle, wenn chariff recht hätte und dann würde ihm toleranz von chariff auch nichts mehr nützen.

die motivation von T´n´T ist für mich unter diesem aspekt nur schwer nach zu vollziehen.
was habe ich davon, wenn mich t´n´t überzeugen und ich tausche meinen glauben an ein weiterleben gegen nichts ein?
kann ich mir davon einen kühlschrank kaufen oder in urlaub fahren?
was bliebe sonst noch als vorteil?
was ist deren motivation gegen den glauben zu argumentieren, so wie chariff dafür argumentiert?


gruss
Najib



Last edited by Najib; 05/08/12 05:30 AM.

um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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