Im Marokkoforum Untergruppe Religion fordert Josi folgendes:

„Ich sehne mich eigentlich von Herzen nach einer guten und fundierten Korankritik hier im Forum - solange sie ohne Pädophilie, Analverkehr und Analphabeten auskommt, würde ich ihr nur deshalb die Füsse küssen und keinerlei Einwände gegen nichts erheben. Josi“

Ich möchte anhand einiger Korantexte zeigen, wie unterschiedlich man an diese Texte herangeht und wie wenig Kritik man zulässt.

Texte im Koran über das Kopftuch.

Sure33/59: „O Prophet, sag deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen etwas von ihrem Überwurf über sich herunterziehen. Das ist eher geeignet, daß sie erkannt und so nicht belästigt werden. Und Allah ist Allvergebend und Barmherzig.“
Sure 24 Vers 31:"Und sag den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Augen niederschlagen, und ihre Keuschheit bewahren, den Schmuck, den sie tragen, nicht offen zeigen, soweit er nicht sichtbar ist, ihren Schal sich über den Schlitz ziehen und den Schmuck, den sie tragen, niemandem offen zeigen, außer ihrem Mann, ihrem Vater, ihrem Schwiegervater, ihren Söhnen, ihren Stiefsöhnen, ihren Brüdern, den Söhnen ihrer Brüder und ihrer Schwestern, ihren Frauen, ihren Sklavinnen, den männlichen Bediensteten, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die noch nichts von weiblichen Geschlechtsteilen wissen. Und sie sollen nicht mit ihren Beinen aneinanderschlagen und damit auf den Schmuck aufmerksam machen, den sie verborgen tragen. Und wendet euch allesamt wieder Allah zu, ihr Gläubigen Vielleicht wird es euch wohl ergehen."

Text im Koran zur sexuellen Verfügbarkeit der Ehefrau

Sure 2, Ayeh 224: „Die Weiber sind euer Acker, geht auf eueren Acker, wie und wann ihr wollt, weiht aber Allah zuvor euere Seele“ (Deutsche Koranübersetzung).

Text über das Züchtigen oder Töten von Ungläubigen

Sure 9 Ayeh 123: „O Gläubige, Töte die Ungläubigen, die in euerer Nachbarschaft wohnen; lasst sie eure ganze Strenge fühlen und wisst, dass Allah mit denen ist, welche ihn fürchten.“

Fragestellung

- Welche der vier Texte bedürfen weniger Interpretation, um von einfachen marokkanischen Bauern auf Anhieb verstanden zu werden?

- Was sagte der Kontext oder der Textzusammenhang zum einzelnen Text?

Auslegung der Texte über das Kopftuch

Hier wird in den Texten von Schmuck geredet. Schmuck, der klingt, wenn sich Frauen bewegen. Schmuck, der nicht für andere sichtbar sein soll. Ein Schlitz, der verborgen sein soll.
Es wird in diesen beiden Texten nichts von Kopftuch, Burka usw. gesagt. Eine Verschleierung der Haare oder gar von einer Ganzkörperverschleierung, wo man nur die Augen hinter einem durchsichtigen Stoff sieht, sagen diese Texte nichts aus.

Zur Zeit Mohammeds trugen die Frauen weder noch. Erst viel später wurden Kopftücher usw. Mode und in die Texte hineininterpretiert.

Auslegung der Texte über die sexuelle Verfügbarkeit der Frauen

Gemäßigte Mohammedaner lehren, dieser Gedanke müssen ausgelegt und nicht wörtlich verstanden werden. Dem pflichte ich bei. Nun aber lesen einfache Männer und Frauen von der Straße den Koran und handeln nach der wörtlichen Auslegung.

Erlebnisbeispiel: Eine mir bekannte marokkanische Frau wurde von ihrem Onkel für 4‘000 Dirham an einen über 60-jährigen Mann verkauft. Eben wie ein Acker oder eine Kuh. Die Frau wollte diese Ehe aber nicht. Der Onkel hatte das Geld ausgegeben und nun muss sie sich loskaufen. Ich schenkte dieser Frau 1000 Dirham. Sie und ihr jüngerer Freund waren mir sehr dankbar.

Fakt dieses Textes über die Verfügbarkeit der Frauen ist viel direkter. Aber hier fordern Muslime, er müsse ausgelegt werden.

Auslegung über das Züchtigen oder gar Töten

Je nach Übersetzung steht töten oder züchtigen. Wie auch immer, der Text ist sehr direkt. Um diesen Text zu verstehen, bräuchte es keine Auslegung. Aber da der Text nicht in unser Zeitgeistdenken passt, wird von Muslimen dieses direkte Verständnis bestritten. Man argumentiert dann, um recht zu bekommen mit muslimisch geprägten Lehrinterpretationen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann festgehalten werden: Texte wurden und werden so interpretiert, wie es der zeitgenössischen Geistlichkeit der Muslime entspricht. Dort wo Texte nichts über Kopftuch usw. sagen, kommen dann Kopftücher und Burka heraus und dort wo die Texte klar sind, muss die Deutlichkeit mit Interpretation geschwächt werden.

Auf solchem unredlichen Hintergrund Korankritik zum machen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Man findet immer ein Schlupfloch, um sich der Korrektur entziehen zu können.

Khalid