Hallo,
ein Beispiel zur Leitkultur in Verbindung mit Integration.

Bis in die Mitte der 70iger Jahre waren ein Drittel meiner Belegschaft Türken. Die wussten damals noch nicht, ob sie in D bleiben wollten. Da ging es nur um die Kohle und die sozialen Einrichtungen. (Bis dahin deutsche Errungenschaften). Hauptsächlich Krankenversicherung, Kindergeld und „kostenlose“ Medikamente, Ärzte und Zahnärzte. Den Respekt und moralischen Umgang mit diesen Einrichtungen mussten sie zuerst erlernen, weil es so etwas in deren Heimatland in dieser Art (noch) nicht gab.

Von unserem Lohnbüro wurde damals Kindergeld überwiesen für Kinder, die gar nicht existierten. Es wurden Kontrollen durchgeführt bis in die Kurdendörfer an der Grenze des Irak, wo dann festgestellt wurde, dass der dort zuständige Bürgermeister gegen ein „Trinkgeld“ ein paar zusätzliche Kinder bescheinigt hat.
Zahnersatz wurde übermäßig ausgenützt. War bis dahin umsonst für die ganze Familie, bis die Kassen leer waren. Krankmeldungen stiegen explosionsartig.
Darüber wurde damals genug geschrieben und debattiert.
Bei Integration ist auch Verständnis und Verantwortung zur Erhaltung des Erreichten gefordert.

Ich glaube das waren die Vorgeneration und Eltern der heutigen Schreiber hier im Forum. Hoffentlich setzen die Jüngeren ihre Energie nicht nur in Schreiberei und Streiterei ein, sondern auch so wie ihre Eltern in Taten um, dass sich deren Einsatz und Verzicht auf ihre Heimat auch gelohnt hat.

Ich lese hier nur Kritiken, Enttäuschungen und Forderungen von den Zuwanderern („Immigrantensöhnen“?), die, (wahrscheinlich bequem), vom hart verdienten Geld ihrer Eltern in den Genuss einer guten Schulbildung kommen konnten.
Kritik ist erlaubt und erwünscht, aber dass es sich in D gut leben lässt habe ich von denen noch nicht gelesen. Leider auch keine Beiträge derer, die für diese Errungenschaften mit beigetragen, und auf viel im Leben verzichtet haben.

Also - Integration nur nach dem Grundgesetz mit Respekt an die Leitkultur und ihrer sozialen Errungenschaft. Dazu kann natürlich diese Kultur mit der mitgebrachten Kultur der Einwanderer bereichert werden.

gp