Hallo an alle,

Ich versuch hier mal etwas zur normalen Einstellung zu Ehe und Familie zu sagen, wie es in der arabisch-islamischen Welt gängig ist.

Eine Ehe wird nicht vor allem als eine Verbindung zweier Individuen gesehen, sondern ist etwas, wo die ganze Familie tief mit drinhängt.

Die Jungfräulichkeit (und Gebärfähigkeit) ist etwas, was nicht der Frau gehört, sondern was sie für die Familie hütet. Macht sie das nicht, fällt das auf die ganze Familie zurück.

Wer den Schatz, den die Frau hütet (die Jungfräulichkeit und das und Gebärpotenzial), bekommt, ist Sache der ganzen Familie, Nichtmuslime sind prinzipiell ausgeschlossen.

Am besten ist es oft, das ganz bleibt innerhalb der Familie und die Frau heiratet jemanden aus der durch männliche Abstammung definierten Familie, am besten den ibn 'amm (ben 'amm), also den Cousin über die männliche Linie, also den Sohn des Bruders des Vaters oder den Sohn des Sohnes des Bruder des Großvaters väterlicherseits, oder so etwas ähnliches, es können da oft noch zusätzlich Männer in die Verwandtschaftslinie eingeschoben oder weggelassen werden.

Normalerweise findet man, je ähnlicher Braut und Bräutigam sind, was Herkunft, soziale Stellung, Sprache und Kultur angeht, umso großer ist die Chance, dass daraus eine gute Ehe wird. Beide sollen also zusammenpassen.

Eine engen emotionale Beziehung innerhalb einer Familie hat man normalerweise auch mit Familienmitgliedern, die man sich nicht ausgesucht hat, also mit Eltern, Kindern und Geschwistern. Auch Ehepartner entwickeln so eine enge emotionale Bindung, wenn die Ehe einigermaßen klappt, auch wenn am Anfang keine romantische Liebe stand.

So verhalten sich normale, vernünftige Menschen in der arabisch-islamischen Welt.

Eine Braut, die sehr schön ist, sehr reich und eine hohe soziale Stellung hat, nimmt man natürlich gern, wenn man sie kriegt. Wer würde schon die schöne reiche Königstochter ausschlagen?

Eine Europäerin ist erst mal keine Muslimin und dazu fast immer keine Jungfrau, was beides sehr negativ gesehen wird. Dazu sind durch die verschiedenen Sprachen und Kulturen Probleme so gut wie vorprogrammiert.

Was also veranlasst einen Marokkaner, trotzdem eine Europäerin zu heiraten? Ganz einfach, die riesigen Möglichkeiten die Europa dem einzelnen und der Familie bietet. Eine Europäerin ist also in dieser Hinsicht das große Los, egal wie alt, hässlich und unzüchtig sie ist.

Ist sie jung und schön, umso besser, das macht es dem Mann leichter, das große Los für sich und seine Familie einzusacken.

An die große Liebe glaubt in der arabisch-islamischen Welt, außer ein paar eher weltfremden und überromantischen jungen Leuten, so gut wie niemand (durchaus auch zurecht, wie ich finde!)

Wer meint als europäische Frau, das alles einfach ignorieren zu müssen, ist selbst schuld.

Übrigens eine exklusive Zweierbeziehung ist für den Mann nach den Regeln des Islams keineswegs die einzige Möglichkeit: mehrere Frauen sind völlig legal, wenn er sie gleich behandelt, ebenso ist eine Scheidung für den Mann kein Drama und fällt IMMMER auf die Frau zurück. Eine gute Frau sorgt dafür, dass er nie einen Grund hat sich scheiden zu lassen, wenn doch, ist es ihre Schuld.

Frauen, die ein Mann besitzt, ohne mit ihnen verheiratet zu seine, sind ihm sexuell erlaubt. Klassischerweise waren damit Sklavinnen gemeint, mit denen der Mann auch außerhalb der Ehe Sex haben darf.

Ich habe hier versucht das mal einseitig aus konservativ-islamischer Sicht darzustellen, das heißt nicht, dass ich das auch alles persönlich so gut und richtig finde.

Liebe Grüße

Gu Lalman

Last edited by GuLalman; 18/09/10 03:05 PM.