hallo,

ich habe eure kritischen anmerkungen mit interesse gelesen und hoffe, dass das bewusstsein in marokko so umfassend sein wird, dass dinge gemieden werden, deren schaden möglicherweise nicht rückganig gemacht werden kann. ich möchte allerdings einige aspekte auch wenn von der fernen wahrnehmung etwas relativieren. da ihr aber öfter mit marokko in berührung kommt als ich, wäre ich an eure kritischen kommentare weiterhin interessiert.

zunächst scheint das interesse für marokko weltweit zu steigen so dass 10 millionen besucher, wobei der minister in diesen zahlen die ferienbesuche der migranten einschliesst, machbar sind, auch wenn es nicht unbedingt in 2010 genau sein wird. die potentialitäten des landes sind einfach gross und die verantwortlichen scheinen sich durchaus zu bewegen.

was den alternativen tourismus angeht, kann es sein, dass die realität positiveres birgt, als die offiziellen diskurse. marrakech hat beispielsweise einen boom erlebt und statt beton und hochhäuser ist eine immense anzahl von riads entstanden und die satdt erlebt immer noch eine interessante rehabilitierung ihres patrimoniums, die ohne den tourismus möglicherweise gar nicht da wäre. darüber hinaus gibt sie den puls und setzt den trend in marokko.

vor marrakech konnte der tourismus auch einer kleinen stadt wie essaouira und trozt hoher anzahl von besuchern nichts abhaben.

es ist auch zu erwähnen, dass manche städte von mächtigen söhnen beschützt werden. so ist die geschichte des jetztigen aussenministers mohammed benaissa bekannt, der in assilah dem mächtigen bauherr carracso ein grosses haus unmittelbar vor dem meer buchstäblich wegrasierte.

aktuelle projekte wie in saidia deuten auch daraufhin, dass wenn beton entsteht, denn zu einem bedeuteneden teil in form von schönen villen.

wie dem auch sei, mir scheint der trend dahin zu gehen, dass marokko, offenbar sogar ohne es wriklich zu wollen, bereits auf die qualität seiner potentialitäten setzt als auf beton und kommerz.


gruss
jm