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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: Beldia] #95202
09/08/09 03:54 AM
09/08/09 03:54 AM
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schneidk Offline
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Original geschrieben von: Beldia
Original geschrieben von: schneidk

Es ist ja geradezu ein Kennzeichen des Islams, daß dieser der Armut gegenüber vollkommen gleichgültig ist.


Klar doch!

Kann man spätestens dann deutlich erkennen, wenn man sich die 5 Säulen des Islam mal anschaut....

Gruß
Barbara





Hallo Barbara!

Für eine nähere Erläuterung Ihrer Antwort wäre ich Ihnen und vielleicht auch andere Teilnehmer des Forums dankbar.

Viele Grüße
___________________________
http://kfschneider.kilu.de

Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: schneidk] #95209
09/08/09 01:27 PM
09/08/09 01:27 PM
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wo andere Urlaub machen
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Beldia Offline
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wo andere Urlaub machen
Original geschrieben von: schneidk

Original geschrieben von: Beldia
Original geschrieben von: schneidk

Es ist ja geradezu ein Kennzeichen des Islams, daß dieser der Armut gegenüber vollkommen gleichgültig ist.


Klar doch!

Kann man spätestens dann deutlich erkennen, wenn man sich die 5 Säulen des Islam mal anschaut....

Gruß
Barbara





Hallo Barbara!

Für eine nähere Erläuterung Ihrer Antwort wäre ich Ihnen und vielleicht auch andere Teilnehmer des Forums dankbar.

Viele Grüße
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..ich dachte, wer sich mit Marokko befaßt kennt wenigstens die Grundzüge des Islams. smile

Almosengabe ist so wichtig wie die täglichen Gebete, Bettler werden normalerweise mit Respekt behandelt, da sie den Wohlhabenden die Chance geben, sich vor Allah als guter Mensch zu zeigen......

In der Praxis bekommt heute noch jeder Bettler Speis und Trank, wenn er danach fragt - auch in Restaurants. Dort zwar an der Nebentür - aber er darf dort sogar verzehren.
Zumindest kenne ich das so aus Regionen, wo Marokko noch seinen alten Traditionen folgt.

viele Grüße
Barbara


Niemandes Herr, niemandes Knecht - so ist es recht!
Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: chercheur] #95229
09/08/09 08:17 PM
09/08/09 08:17 PM
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Dolphin Offline
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Hallo Chercheur,

ich hatte für die Unterscheidung keine Statistik zu Hand, falls du Fakten kennst, wäre ich interessiert, sie zu erfahren.

Antwort auf:
Ob die Presselandschaft unter Hassan II. mehr litt als unter seinem Sohn Mohammed VI. darf bezweifelt werden.


Vielleicht war die Schere im Kopf unter Hassan2 ausgeprägter.

viele Grüße

Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: Beldia] #95254
10/08/09 04:08 AM
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@Beldia

Hallo Barbara!

Daß die täglichen Gebete wichtig sind, kann ich aus Agadir voll und ganz bestätigen.

Von der Almosenabgabe und dem Einsetzen für soziale Gerchtigkeit kann ich dies allerdings nicht behaupten. Dergleichen wurde von mir in keinem Fall beobachtet und ist mir bisher auch nicht zu Ohren gekommen.

Mir geht es im übrigen nicht primär um die private Bereitschaft zu Almosen oder sozial Benachteiligten zu helfen. Diese erachte ich je nach Charakter auch bei Marokkanern für vorhanden.

Mir geht es vielmehr darum, was die islamische Kirche (Kirche im Sinne von Religionsgemeinschaft) macht, um soziale Gerechtigkeit zu verwirklichen.

Hier scheint es mir doch sehr zu hapern.

Ist soziale Gerechtigkeit ein Thema z.B. beim Freitagsgebet?

Wird dieses Thema von den Imamen angesprochen und von den Reichen eingefordert?

Werden Hungerlöhne und Ausbeutung von den Imamen angeprangert?

Gibt es eine islamische Armenspeisung organisiert von den Moscheen, genauso wie es in Deutschland die "Tafeln" für Obdachlose und Sozialhilfeempfänger gibt?

In Anbetracht dessen, was ich in Agadir gesehen und erlebt habe, habe ich ernsthafte Zweifel am Eintreten des Islams für Barmherzigkeit und soziale Gerechtigkeit.

Mir ist auch keinerlei soziale und karitative Bewegung innerhalb des Islams bekannt.

Der schwerbehinderte gehunfähige Bettler, der mir noch kurz vor meiner Abreise im Stadtteil Al Houda auf allen Vieren entgegengekrochen kam und mich voller Verzweifelung flehentlich um eine Spende bat (die ich ihm gerne gab), sprach eine andere Sprache.

Eine derart bittere und verzweifelte Armut habe ich noch nie zuvor erlebt und ist, daß sage ich ganz deutlich, eine "Schande" für alle wohlhabenderen Marokkaner.

Christlich ist dies jedenfalls nicht.
_______________________________
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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: schneidk] #95260
10/08/09 09:23 AM
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Antwort auf:
Mir ist auch keinerlei soziale und karitative Bewegung innerhalb des Islams bekannt.

Googeln hilft, um soziale und karitative Einrichtungen in Marokko zu finden.

Antwort auf:
Christlich ist dies jedenfalls nicht.

Christlich werden die vermutlich aber auch nie werden.
kopfschüttelnde Grüße
Keela

Last edited by Keela; 10/08/09 09:24 AM.

Ich bin nicht dumm, ich hab' nur voll so Pech beim Denken...
Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: Beldia] #95277
10/08/09 04:22 PM
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@ Beldia:

Antwort auf:
ABSOLUT FALSCH ist hingegen die Aussage, daß sie nichts fürs Land tun.

Diese Deine Aussage zeigt entweder, daß du Marokko nicht lange genug kennst, um das Werk von M6 zu begreifen, oder daß Du nicht genug im Land - auch in den wirklich peripheren Ecken - herum kommst.
Daß in Marokko vieles noch ausbaufähig ist wird wohl niemand bestreiten - aber man kann nicht alles auf einmal bewältigen.



Ich halte dir zu Gute, dass du wahrscheinlich nur französisch kannst und vieles einfach nicht verstehst.
Auch die Nachrichten auf 2M sind nichts als Propaganda gesteuert von M6 & Rabat. Alles gehübscht und nett präsentiert, was mit der täglichen Realität nichts zu tun hat.

Ich kenne Marokko, du kennst (evtl.) einen Teil davon (urlaubsmässig).
Hier sterben täglich Landsleute von mir, weil:

- sie kein Geld für den Aztbesuch/das Krankenhaus haben
- weil es keine Notärtzte in den "Rettungswagen" hat
- weil die meisten Rettungswagen vor Dreck strotzen
- weil der Rettungswagenfahrer keine Ersthelfer-Ausbildung hat
- weil du in den meisten staatl. Krankenhäusern abends & am WE keinen Arzt findest

Wo ist denn ein Ansatz gegen die immense Jugendarbeitslosigkeit und Perskeptivlosigkeit?
Warum wollen denn (fast) all meine Freunde nach Europa/Amerika?

Sieh dir doch Tourismus-Projekte wie "TAGHAZOUT-l'etoile de la côte marocaine" an.

Wieviel MarokkanerInnen schlagen sich mit 1000, 1200, 1500 Dh monatlich durch?

Wer hat denn monatl. den SMIC, den staatl. garantierten Mindestlohn?

Warum siedeln sich in Marokko nicht viel ausländische Unternehmen an?

Wer braucht in Marokko einen Hochgeschwindigkeitszug, wo die meisten Strassen mehr Löcher als ein schweizer Käse haben?

Was macht ein Marokkaner mit seinem hart & teuer erarbeiteten Diplom, wenn der Vater keinen "code piston" bzw. Geld hat?

Wieviel % von ihren Reingewinnen lassen die marokk. Grossunternehmer dem marokk. Staat da, wenn sie ihr Geld in Ausland transferieren?

Ich könnte dir den ganzen Tag noch etliche Sachen schreiben, die du nicht erklären kannst.

Antwort auf:
Almosengabe ist so wichtig wie die täglichen Gebete, Bettler werden normalerweise mit Respekt behandelt, da sie den Wohlhabenden die Chance geben, sich vor Allah als guter Mensch zu zeigen......


Ja, schön wär's!
Wer in Marokko (etwas bis superviel) Geld hat, kann gut leben...wer kein Geld hat, der ist eine im wahrsten Sinne arme Kreatur.

Gruss,

Youssef Winken1

Last edited by youozz; 10/08/09 04:30 PM.
Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: youozz] #95280
10/08/09 04:51 PM
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hallo

frank,

Antwort auf:
Ich kenne Marokko, du kennst (evtl.) einen Teil davon (urlaubsmässig).
Hier sterben täglich Landsleute von mir


wenn einer den titel "lügenbaron" verdient hat, dann bist du es.

auf deine ganze litanei kann ich nur eine antwort geben:

was würdet ihr machen, wenn die 3. welt nicht so leben würde, wie du es beschreibst.
deine litanei trifft ja auch auf andere arme länder zu und viele von denen sind nicht mal islamisch.
ihr könnt die abwrackprämie ja nur deshalb in anspruch nehmen, weil es billige zulieferer gibt, die einen neuen kleinwagen erschwinglich machen. wenn alle teile eines kleinwagens nur in ländern mit sauberen krankenwagen und ohne korruption hergestellt würden, dann könntet ihr euch mit 10 000,-€ abwrackprämie noch keinen leisten.
glaubst du, die deutsche krankenhäuser wären so gut eingerichtet, wenn die geräte bis auf die letzte schraube und den winzigsten chip in d hergestellt würden?
ihr lebt auf kosten eurer nachbarn und euerer enkel und wollt dann das auch noch als vorbild verkaufen.

Antwort auf:
Wer braucht in Marokko einen Hochgeschwindigkeitszug, wo die meisten Strassen mehr Löcher als ein schweizer Käse haben?

die franzosen.

Antwort auf:
Wieviel % von ihren Reingewinnen lassen die marokk. Grossunternehmer dem marokk. Staat da, wenn sie ihr Geld in Ausland transferieren?


ich könnte wetten, dass auf schweizer, lichtensteiner und karibischen konten mehr deutsches als marokkanisches geld liegt.

gruss
Najib


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: Dolphin] #95281
10/08/09 04:52 PM
10/08/09 04:52 PM
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>>>>> Dolphin

Im Transatlantic Forum habe ich noch zwei Nachträge bezüglich der aktuellen marokkanischen Presseaffäre gefunden:

http://www.transatlantic-forum.org/index.php/archives/tag/pressefreiheit/

Ein hochinteressanter Bericht der Deutsch-Marokkanischen Gesellschaft e.V. mit dem Titel LICHT-UND SCHATTENSEITEN IM HEUTIGEN MAROKKO zeichnet ein "möglichst ungeschöntes, realistisches Bild der gegenwärtigen Lage im heutigen Marokko"!
Nachzulesen unter:

http://deumages.de/index.php?option=com_content&task=view&id=37&emid=47

Beste Grüsse

Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: Najib] #95285
10/08/09 05:14 PM
10/08/09 05:14 PM
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@ Najib:

Hier ein Auszug der Forumsregeln:

Antwort auf:
Umgang in den Foren: Wählen Sie einen prägnanten Betreff für Ihren Beitrag, so dass andere Nutzer zielgerichtet nach Informationen suchen können. Ggf. verschieben wir einen Beitrag in die passende Rubrik.

Sie verpflichten sich, durch Inhalt und Form Ihrer Beiträge nicht gegen geltendes deutsches Recht zu verstoßen. Der Umgangston in den Diskussionsforen soll höflich und sachlich sein. Auch scharfe sachbezogene Kritik ist willkommen, nicht jedoch Schmähkritik oder Angriffe auf Personen in herabsetzender Form. Bitte verwenden Sie in Ihren Beiträgen keine anstößige Ausdrucksweise. Fäkalsprache, sexistische Begriffe oder sonst wie Anstoß erregende Formulierungen, sind in unseren Foren unerwünscht.

Wir untersagen hiermit ausdrücklich die Einstellung von rassistischen, pornographischen, menschenverachtenden, beleidigenden und gegen die guten Sitten verstoßenden Beiträge.

Sollten dem Administrator oder einem Moderator Beiträge vorbeschriebener Natur auffallen, können diese ohne Rückmeldung an den Verfasser und ohne Kommentar aus dem System entfernt bzw. durch den Administrator oder Moderator korrigiert werden. Der Betreiber des Systems behält sich vor, einzelnen Besuchern / Mitgliedern zeitweise oder gänzlich die Schreibberechtigung zu entziehen.


Hier deine Betitulierung mir gegenüber:

Antwort auf:
wenn einer den titel "lügenbaron" verdient hat, dann bist du es.


Du hast verdammt viel Glück, dass sich hier kein Moderator noch der Foren-Betreiber einschaltet.

Aufgrund deiner geistigen "Grösse" sehe ich von einer Strafanzeige wegen persönlicher Beleidigung ab.


Antwort auf:
was würdet ihr machen, wenn die 3. welt nicht so leben würde, wie du es beschreibst.
deine litanei trifft ja auch auf andere arme länder zu und viele von denen sind nicht mal islamisch.
ihr könnt die abwrackprämie ja nur deshalb in anspruch nehmen, weil es billige zulieferer gibt, die einen neuen kleinwagen erschwinglich machen. wenn alle teile eines kleinwagens nur in ländern mit sauberen krankenwagen und ohne korruption hergestellt würden, dann könntet ihr euch mit 10 000,-€ abwrackprämie noch keinen leisten.
glaubst du, die deutsche krankenhäuser wären so gut eingerichtet, wenn die geräte bis auf die letzte schraube und den winzigsten chip in d hergestellt würden?
ihr lebt auf kosten eurer nachbarn und euerer enkel und wollt dann das auch noch als vorbild verkaufen.


Und wieso fährst du einen VW Bus???
Warum lässt du dich und deine Familie entweder in Spanien oder Deutschland ärztlich behandeln?lachen3

Antwort auf:
ich könnte wetten, dass auf schweizer, lichtensteiner und karibischen konten mehr deutsches als marokkanisches geld liegt.


Und auch hier sieht man, dass du keine Ahnung hast!

Ausserdem heisse ich Youssef, schreib es dir am besten auf.

daumen2

Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: chercheur] #95286
10/08/09 05:18 PM
10/08/09 05:18 PM
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Hallo chercheur!

Habe den Licht & Schatten Beitrag mal reinkopiert:

Antwort auf:
Licht- und Schattenseiten im heutigen Marokko | Drucken |
- Politische, soziale, ökonomische und kulturelle Entwicklungen50 Jahre nach der Unabhängigkeit-

Vorbemerkung: Hinter diesem Vortrag steht die Absicht, ein möglichst ungeschöntes, realistisches Bild der gegenwärtigen Lage in Marokko 50 Jahre nach der Unabhängigkeit zu zeichnen. Wenn dabei der Eindruck entstehen sollte, die Schattenseiten könnten überwiegen, so ist das nicht beabsichtigt.
Vielmehr zeigt sich darin bereits ein gereiftes Verständnis einer konstitutionellen Monarchie, die bereit ist, weit reichende Kritik zuzulassen, um auf dieser Basis substantielle Verbesserungen der aktuellen Lage einzuleiten. Dieser Lagebericht beruht in erster Linie auf marokkanischen Quellen ergänzt durch eigene Beobachtungen bei langjährigen Aufenthalten in Marokko.

Am 21. Januar 2006 wurde in der Universität von Ifrane ein außergewöhnliches Dokument vorgestellt: Der Bericht zum 50jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit Marokkos - kurz "Rapport général sur le Cinquantième" genannt, ein Bericht von etwa 4500 Seiten. Der marokkanische König, Mohammed VI, hatte 2003 den Anstoß dazu gegeben, sein engster persönlicher Berater Abdelaziz Meziane Belfqih hat den von vielen marokkanischen Wissenschaftlern ausgearbeiteten Bericht begleitet. Herausgekommen ist ein tiefgründiger Bericht mit vielen Statistiken zur heutigen Situation Marokkos - ein selbstkritischer Bericht mit vielen Licht- und Schattenseiten. Die sehr lesenswerte marokkanische Wochenzeitschrift Telquel hat Auszüge aus diesem Bericht in ihrer Ausgabe No. 210 vom 28. Januar 2006 herausgegeben und in dem Sonderheft "Le Best of Edition 2006" Anfang 2007 nochmals abgedruckt.

Der Bericht ist nach Themenbereichen untergliedert: Demographie, Wohnsituation und Ausstattung, Wasser und Elektrizität, Gesundheit, Ausbildung, Justiz, Landwirtschaft, Wirtschaft, Transportwesen, Handel und Bergwerke, Kultur und Kommunikation, Tourismus. Beginnen wir mit der Bevölkerungssituation, der

Demographie: Von den gut 30 Millionen Marokkanern sind 31 % jünger als 15 Jahre, 8 % älter als 60. Bis 2060 wird sich dieses Verhältnis voraussichtlich umkehren: die Anzahl der unter 15-jährigen soll dann nur noch ca. 17 % betragen, die Zahl der über 60jährigen 27 %. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt heute bereits 71 Jahre - dank verbesserter hygienischer Verhältnisse und medizinischer Versorgung. Die Geburtenrate ist dank besserer Aufklärung und freierem Zugang zu Verhütungsmitteln auf 2.4 % gesunken, genauer gesagt auf 2 % in den Städten, auf 3 % auf dem Lande. Mittlerweile wohnen 55 % der Marokkaner in den Städten mit wachsender Tendenz: Jedes Jahr strömen über 300 000 weitere Menschen vom Lande in die Städte - mit negativen Folgen für die dortige Wohnsituation und die Infrastruktur.

Das Heiratsalter ist von 17 auf 27 Jahren bei den Frauen gestiegen, von 24 auf 31 Jahre bei den Männern. Neu ist, dass 70 % der Männer zwischen 25 und 29 Jahren noch Junggesellen sind, weil sie bei Arbeitslosigkeit den traditionell noch hohen Brautpreis nicht aufbringen können oder nicht dazu in der Lage sind, eine Familie zu ernähren. Gleichzeitig sind 35 % der Frauen dieser Altersklasse noch nicht verheiratet, denn traditionsgemäß soll der Altersunterschied zwischen Männern und Frauen mindestens
5 Jahre betragen. Das späte Heiratsalter führt zu immer noch illegalen vorehelichen Kontakten und auch zu unehelichen Kindern, die nach wie vor geächtet werden.

Seit 1985 hat sich die Zahl der im Ausland lebenden Marokkaner - sie leben dort schon in der 2. oder 3. Generation - trotz der Grenz- und Viasaprobleme - auf 2,6 Millionen verdoppelt. 47 % davon leben, wohl wegen der Sprachvorteile, in Frankreich, jeweils 13% in Belgien und Italien, je 10 % in Spanien und den Niederlanden, 5 % in Deutschland. Diese Marocains résidants à l'étranger überweisen 34 Milliarden Dirham jährlich in ihre Heimat und sorgen damit für das Haupteinkommen des ganzen Landes.

Wohnsituation und -ausstattung: Fast 90 % der Marokkaner lebt in bescheidenen Wohnunterkünften, 43 % davon in Betonkuben mit sparsamen Appartements oben und Garage oder Geschäft unten. In den Städten hausten 1971 noch 21% der Haushalte in Bidonvilles, selbstgebauten Kanisterstädten und provisorischen Unterkünften, meistens ohne feste Straßen, Kanalisation und Elektrizität. Bis 1982 war diese Zahl zwar auf 10 % gesunken, blieb seitdem jedoch fast stabil (2005 - noch 8 %) - trotz eines staatlichen Wohnungsbauprogramms von 200 000 Wohnungen pro Jahr. Grund: anhaltende Landflucht - die Neuankömmlinge ziehen in die frei werdenden Baracken. So ist die mit gut 4 Millionen Einwohnern größte Stadt Casablanca immer noch mit einem Bidonville-Gürtel umgeben, bekanntlich Brutstätten für radikale Islamisten und potentielle Selbstmord-Attentäter.

Von den besser verdienenden frankophonen Marokkanern haben fast alle einen Fernseher, 57 % einen Parabolspiegel, 86 % einen Eisschrank und 30 % eine Waschmaschine. Dagegen besitzen von den 20 % der Ärmsten der Armen nur etwa die Hälfte einen Fernseher, nur 6 % eine Schüssel, die auch den Empfang ausländischer Programme ermöglichen würde, nur 9 % einen Eisschrank in diesem heißen Land und fast niemand eine Waschmaschine. Von den Wohlhabenden haben bisher nur 5 % einen PC, von den Armen niemand. Allerdings gibt es eine wachsende Zahl von Internet-Cafés in den Städten. Im Vergleich zu den Industrieländern ist Marokko von der dynamischen internationalen Kommunikation zum Teil noch abgeschnitten.

Wasser und Elektrizität: Bis 2006 waren 92 % des Landes elektrifiziert - eine große Leistung - bis Ende 2007 sollen die restlichen 8 % folgen. Bis 10 % des Verbrauchs soll in Zukunft aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Sonnenenergie stammen, ein Atommeiler ist geplant. Dagegen sieht es im Bereich des Nutzwassers weniger gut aus: Heute stehen jährlich 1000 Kubikmeter Wasser pro Person landesweit zur Verfügung: das ist die Grenze zwischen Stress und Wassermangel, wie es in dem Bericht heißt. Diese Grenze wird sich den nächsten Jahren dramatisch nach unten verschieben, d.h. Brunnen werden versiegen. Der Wassermangel wird zunehmen. es sei denn, weitere stark energieabhängige Entsalzungsanlagen wie sie zur Zeit in Laayoune und Boujdour bestehen, werden gebaut. Mit dem Trinkwasser sieht es etwas besser aus: Während 1994 nur 14 % der Haushalte Anschluss an Trinkwasser hatten, waren es 2006 - dank des staatlichen Entwicklungsprogramms PAGER - ca. 70 % der ländlichen Bevölkerung, die Zugang zu Trinkwasser hatten, allerdings über zentrale Zapfstellen, nicht etwa in jedem Haushalt. Etwa 14 500 Dörfer haben bisher noch keinen Trinkwasser-Anschluss.

Gesundheit: In Marokko kommt durchschnittlich ein Arzt auf 1800 Menschen, in Tunesien versorgt zum Vergleich ein Arzt ca. 1100 Einwohner, in der Türkei 980 Menschen, in Frankreich etwa 350. Dabei gibt es an sich ausreichend ausgebildete arbeitslose Mediziner, doch zu wenig bezahlte Stellen. In abgelegenen Landregionen kommen heute nur 3 Ärzte auf 10 000 Einwohner.

Absolut unzureichend ist auch die Krankenhausversorgung. Es existieren nur 4 Universitäts-Krankenhäuser: in Casa, Rabat, Marrakesch und Fès, Provinzkrankenhäuser nur für 4 % der Bevölkerung. 95 % der Bevölkerung, vor allem auf dem Lande, ist auf eine minimale Basisversorgung angewiesen in sog. dispensaires, Ambulanzstationen, wo nur Krankenschwestern Dienst haben. Damit hat sich seit der Protektoratszeit nichts geändert.

Dramatisch ist auch die Müttersterblichkeit bei Geburten: Kommen in Tunesien 170 Todesfälle auf 100 000 Geburten, in Jordanien 150, sind es in Marokko noch 230, ja sogar 270 auf dem Lande. Alarmierend ist auch noch die Zahl der Todesfälle bei Babys: In Marokko sterben durchschnittlich 40 Babys bei 1000 Geburten, in Tunesien sind es 26, in Spanien nur drei. Die Gründe: unzureichende Betreuung bei den Geburten und ein noch miserables, flächendeckendes Gesundheitssystem. Einzig erfolgreich ist bisher das Impfsystem bei Kleinkindern: 89 % der Kinder zwischen 12 und 23 Monaten werden derzeit gegen Kinderkrankheiten geimpft.

Ausbildung: Das größte Drama Marokkos ist das Analphabetentum: 43 % der Marokkaner älter als 10 Jahre sind noch Analphabeten, nur im Jemen gibt es noch mehr: 51 %. In Algerien sind es 30 %, in Tunesien 26 %. Gewiss, 1960, kurz nach der Unabhängigkeit gab es noch 95 % (insgesamt 6,5 Millionen) Analphabeten in Marokko, heute sind es aber 13 Millionen aufgrund des großen Bevölkerungszuwachses der letzten Jahrzehnte. Mehr als die Hälfte davon sind Frauen, ein Drittel Männer - vorwiegend auf dem Lande, aber immer noch 29 % in den Städten.
Während die Pflicht-Einschulung zwischen 6 und 11 Jahren 92 % der Jungen und Mädchen erfasst, bröckeln die Zahlen bis zum Alter von 17 Jahren immer mehr ab: Nur 43 % der Jugendlichen in den Städten besuchen dann noch eine weiterführende Schule, auf dem Lande sind es nur 16 %, d.h. viele Jugendlichen sind nur mangelhaft ausgebildet, Marokko ist für den internationalen Wettbewerb im 21. Jahrhundert noch unzureichend gerüstet.

Justiz: Einen ausgesprochenen Lichtblick bietet dagegen das seit Februar 2004 gültige neue Familienrecht, die Moudawana. Es beinhaltet praktisch die Gleichstellung von Mann und Frau mit Ausnahme des Erbrechts und spricht Männern und Frauen das gleiche Sorgerecht für die Kinder zu. Es erhöht das Heiratsalter auf 18 Jahre, erschwert die ohnehin kaum noch existente Polygamie und die früher nur von den Männern ausgehende Scheidung, erleichtert dagegen die Scheidung der Frauen. Die ehemals außergerichtlich mögliche dreimalige Verstoßung von Ehefrauen dauert gerichtlich heute 3 Monate, vorher waren es 24 Monate, die Scheidung heute 12 Monate gegenüber 36 Monaten früher. Allerdings wird es noch lange dauern, bis sich der Geist des neuen Familienrechtes auch überall auf dem Lande durchsetzen kann.

Ein gravierendes Problem ist die Überlastung der Gerichte. Es gibt nur einen Magistrat auf 10 000 Einwohner. Jeder Magistrat hat ca. 920 Fälle jährlich zu bearbeiten - häufig auf Kosten der Qualität der Urteile - Raum genug für Schlamperei und Korruption.

Landwirtschaft: Nur 13 % des marokkanischen Territoriums einschließlich der trockenen Südregionen ist kultivierbar. Von diesen ca. 9 Millionen Hektar "de surface agricole utile" sind nur 1,6 Millionen Hektar zu bewässern, doch tatsächlich bewässert werden von den 133 Talsperren des Landes nur 235 000 Hektar, darunter die größten und finanziell am besten gestellten Besitztümer, die z.B. für den Export von Südfrüchten arbeiten. Zwei Drittel der Landbesitzer verfügen dagegen nur über etwa 3 Hektar Land, d.h. damit nur über ein Viertel der kultivierbaren Fläche Marokkos. Diese sozial ungerechte Landverteilung bleibt seit der Unabhängigkeit Marokkos ein gravierendes, immer noch ungelöstes Problem und ist damit eine der Ursachen für die Landflucht.

Zu diesem Bild gehört auch die mangelnde technische Ausrüstung: In Marokko kommt nur ein Traktor auf 225 Hektar Land, im benachbarten Algerien ein Traktor auf 88 Hektar. Weltweit kommt statistisch gesehen ein Traktor auf 57 Hektar. In Europa ist nahezu jeder landwirtschaftliche Betrieb mindestens mit einem Traktor ausgerüstet. So bleibt den allermeisten Kleinbauern nur der Trockenfeldbau und der berühmte, fast prähistorische Hakenflug atla, der vor den winterlichen spärlichen Regenfällen von ein bis zwei Maultieren oder Eseln oder von einem kuriosen Gespann aus Kamel und Esel gezogen wird. Unter den gegebenen Bedingungen ist dieser Hakenpflug allerdings noch besser geeignet als der Tiefpflug.

Entsprechend gering sind die Erträge. Etwa 3 bis 4 Millionen Marokkaner zählen zu den extrem Armen, die mit weniger als 20 Dirham (unter 2 Euro) pro Tag auskommen müssen. Teures, sogenanntes rotes Fleisch (Rind-, Schaf- oder Ziegenfleisch) können sich nur die wenigsten leisten, 10 kg durchschnittlich im ganzen Jahr; in den entwickelten Ländern sind es 55 kg. In Marokko wird dagegen, wenn möglich, mehr weißes Geflügelfleisch gegessen, pro Kopf durchschnittlich 11 kg jährlich. Deshalb hat das islamische Opferfest Ait-el-Kebir mit dem Schlachten von ca. 5 Millionen Hammeln in Marokko immer noch einen wirtschaftlichen und moralischen Stellenwert.

Wirtschaft: Die Landwirtschaft trägt heute noch zwischen 13 und 20 % zum Bruttosozialprodukt bei; sie gibt Beschäftigung für 80 % der Bevölkerung auf dem Lande, für 40 % im nationalen Maßstab. Dabei sind die landwirtschaftlichen Erträge nach wie vor von den Regenfällen abhängig. Das durchschnittliche Einkommen auf dem Lande beträgt 5 300 Dirham (ca. 500 Euro) jährlich, 10 600, also das Doppelte, in den Städten. 1995 konnten nur 9% der Bevölkerung mehr als 900 Dirham monatlich ausgeben, d.h. 91 % hatten weniger als 90 Euro monatlich zur Verfügung. Kein Wunder also, wenn immer mehr Menschen vom Lande versuchen, in den Städten Fuß zu fassen. Und die Kluft zwischen den Wohlhabenden und Superreichen zu den ganz Armen wird immer größer, der soziale Sprengstoff scheint immer noch zuzunehmen. Wenn es in Marokko keine starke und engagierte zentralistische Führung im Sinne von "Good governance" gäbe, würde das Land wahrscheinlich wie Algerien im Chaos versinken.

Das jährliche Bruttoinland-Produkt betrug 2005 durchschnittlich 1400 Dollar pro Person. Gemessen am menschlichen Entwicklungsindex nimmt Marokko im internationalen Vergleich von 177 Ländern nur den 124. Rang ein, weit hinter Tunesien, Algerien oder selbst Äquatorial-Guinea, auch wenn die Schokoladenseite in den Stadtzentren von Casablanca, Rabat oder Marrakesch einen anderen Eindruck erweckt. Der offizielle Mindestlohn in der Industrie und bei den Dienstleistungen beträgt 70 Dirham, also knapp 7 Euro am Tag und entspricht damit etwa 50 % der mittleren Einkommen.

Positiv dagegen sieht die Geldwert- und Preisentwicklung aus. Die Inflationsrate ist bis 2005 auf 2 % gesunken. Dagegen wird die Arbeitslosigkeit mit 11 % offiziell viel zu niedrig bewertet: Denn als aktiv beschäftigt gelten z.B. bereits Schuhputzer oder die kleinen Zigaretten-, Süßigkeiten- und Haschichhändler auf der Straße, auch die Landarbeiter, die außerhalb der Saison nur 2 oder 3 Tage monatlich eine geregelte Beschäftigung haben. Mit 850 000 staatlich angestellten, relativ schlecht bezahlten Funktionären ist die Bürokratie immer noch vergleichsweise zu aufgebläht und in der Praxis stark korruptionsanfällig.

Transportwesen: Das Straßennetz ist relativ gut ausgebaut. Vor allem das Autobahnnetz wurde in den letzten Jahren stark erweitert. Mittlerweile reicht die Küsten-Autobahn von Tanger im Norden bis nach El Jadida im Süden. Die Anbindung von Marrakesch und Agadir, von Oujda über Fès und von Tanger nach Tetouan an dieses Netz ist in Planung, z.T. bereits realisiert. Dagegen zählt das Landstraßennetz zu den gefährlichsten Verkehrsverbindungen der Welt: Jährlich werden ca. 3500 Menschen im Straßenverkehr getötet. Die Polizei beschränkt sich allerdings, nach eigener Erfahrung, nur auf Geschwindigkeitskontrollen. Die Verkehrstüchtigkeit und vor allem die Beleuchtung der Autos, Motorräder, Fahrräder und Karren bei Nacht werden nicht geprüft, eine zwingende TÜV-Kontrolle ist nicht vorgeschrieben, Verkehrserziehung der Fußgänger findet praktisch nicht statt. Dabei nimmt die Motorisierung rasant zu: Heute kommen ca. 60 Fahrzeuge auf 1000 Einwohner, bis 2020 sollen es 130 sein, d.h. der Auto-Verkehr wird sich verdoppeln. Sinnvoll wäre es, das Eisenbahnnetz weiter auszubauen, das bisher nur bis Marrakesch reicht.

Handel und Bergwerke: Marokko ist ein Land der Händler: Der innermarokkanische Handel macht 13 % des Bruttosozialproduktes aus und erbringt damit ebensoviel wie die Landwirtschaft. Auf den noch über 800 Wochenmärkten des Landes verteilen sich im Wochenrhythmus mehr als 400 000 ambulante Händler. Insgesamt leben 1,2 Millionen Marokkaner vom Handel.

Bis auf bisher geringe Lagerstätten hat Marokko kein Erdöl oder Erdgas, anders als die Nachbarländer Algerien und neuerdings auch Mauretanien, dafür aber die weltweit größten Phosphat-Vorkommen: der Exportanteil beträgt 28 % des Welthandels. Kunstdüngerherstellung, Tierfutterproduktion und teilweise auch die chemische Industrie basieren auf der Phosphatverarbeitung.

Kultur und Kommunikation: Werbung und Medienwirtschaft haben in Marokko einen wachsenden Stellenwert. Werden in Marokko für Fernsehen, Presse, Radio und Film bisher nur 6,5 Dollar pro Einwohner ausgegeben, sind es im Mittleren Orient 75 Dollar, in den USA sogar 500 Dollar. Ausgesprochen dürftig ist dagegen ist die Ausstattung der Bibliotheken, Museen und Theater. In allen 243 Bibliotheken des Landes gibt es insgesamt nicht mehr als eine Million Bücher. Der Kulturetat erreicht lediglich 32 Millionen Dirham pro Jahr, d.h. er entspricht dem Preis von 3 bis 4 Luxusvillen. Nicht nur im Bildungsbereich, sondern auch im Kulturbereich hat Marokko einen großen Nachholbedarf.

Etwa 120 000 Haushalte in Marokko verfügen über einen Internet-Anschluß, doch über 4 Millionen Marokkaner besuchen derzeit die inzwischen zahlreichen Internet-Cafés, nicht schlecht für ein Land mit über 13 Millionen Analphabeten. Mobiltelefone sind noch weiter verbreitet: 12,5 Millionen, fast die Hälfte der Marokkaner, besitzen mittlerweile ein Mobiltelefon.

Tourismus: Im Jahre 2005 hat man fast 6 Millionen Touristen in Marokko registriert. Mit gezählt wurden dabei allerdings die etwa 2,6 Millionen Auslands-Marokkaner auf Heimaturlaub. Bis zum Jahre 2010 wird eine Touristenzahl von 10 Millionen angestrebt.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden große Anstrengungen mit neuen großen Hotelanlagen, Golfplätzen und wunderschönen Riads unternommen. Das kleine Land Tunesien, das heute bereits 7 Millionen Touristen jährlich zählt, Ägypten mit ca. 8 Millionen oder gar die Türkei mit 18 Millionen Touristen dienen dabei als Vorbild.

In meiner zweiten Heimatstadt am Atlantik, Essaouira-Mogador, wo wir seit fast 10 Jahren den Winter verbringen, kann man diese Entwicklung gut verfolgen: Gab es z.B. noch in den 90er Jahren nur 3 bis 4 kleinere Hotels und Pensionen, gibt es davon heute etwa 120 und eben so viele Restaurants und Bazare. Ein Hotel- und Luxusvillen-Neubaukomplex in der Nähe der Stadt ist in Planung.

Doch große Unsicherheitsfaktoren können diese Planung beeinflussen, vor allem das Sicherheitsdenken vieler Ausländer, besonders der Deutschen. So war die Anzahl der Touristen in Marokko in Krisenzeiten mehrfach drastisch zurückgegangen, zunächst während des ersten Golfkrieges 1991, dann 1995 nach den Attentaten von Marrakesch, schließlich 2003 nach den Attentaten in Casablanca.

Die vereitelten Attentatsversuche im März dieses Jahres können eine ähnliche Auswirkung haben. Am 11. März hatte sich ein junger Attentäter, der bereits in das letzte Attentat vom 16. Mai 2003 verwickelt war, in einem Internet-Café in Casa in die Luft gesprengt. Er stammte ebenso wie sein Begleiter aus einem der schlimmsten Bidonville-Viertel von Casablanca, war zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt und vorzeitig nach einer Amnestie des Königs aus der Haft entlassen worden. Nach glaubhaften Informationen waren die Haftbedingungen verbunden mit Folter und sexuellen Übergriffen jedoch so furchtbar, dass die jungen Leute Rache geschworen hatten. Ähnliche Motive lagen wohl den Attentaten vom 10. April zugrunde, als sich vier junge Selbstmordattentäter in dem Slum-Viertel al Fida in Casablanca bei einer Razzia der Polizei in die Luft sprengten. Ein Polizist wurde getötet, mehrere Unbeteiligte wurden verletzt. Es soll sich um eine lokale Al-Qaida-Gruppe handeln, die angeblich von Marokkanern finanziert wurde und geplant hatte, Anschläge auf Kasernen und den Hafen von Casablanca vorzubereiten.

Bei diesen Attentaten handelt es sich um Einzelfälle, die die allgemeine Sicherheit des Landes nicht berühren. Marokko ist nach wie vor ein sehr sicheres Land, das ausländische Touristen ohne Probleme bereisen können. Doch gleichzeitig befindet sich Marokko meiner Einschätzung nach in einem grundlegenden Dilemma:

Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor ist wirtschaftlich begründet: Er geht von der Arbeitslosigkeit, den noch nicht bewältigten Armutsproblemen und von der Unzufriedenheit der Jugend vor allem in den Slumvierteln und auf dem Lande aus. Ein anderer Aspekt ist politisch begründet: Solange Mohammed VI eine zu starke Nähe zu den USA sucht (s. Freihandelsabkommen mit den USA, amerikanische Militärbasis im Lande, amerikanische Unterstützung in der Westsahara-Frage) und solange die amerikanisch-israelische Politik im nahen Osten ihren islamfeindlichen, imperialistischen Kurs fortsetzt, wird die Unruhe im Lande zunehmen. Ohne Zweifel haben der junge König und aufgeschlossene Kräfte in Politik und Wirtschaft große Anstrengungen unternommen, um die Lebenssituation der meisten Marokkaner zu verbessern, doch es bleibt - wie wir gesehen haben - noch der größte Teil zu tun übrig.

Die europäische Gemeinschaft sollte diesen Kurs mit allen Kräften unterstützen, im wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich, im Interesse des schönen Landes und seiner liebenswerten Bewohner selbst, aber auch im wohl verstandenen Eigeninteresse: Marokko als der Vorhof zu Schwarz-Afrika vor den Toren Europas sollte sich mit europäischer Hilfe zu einem blühenden, wirtschaftlich und sozial stabilen Land entwickeln, in dem es zukünftig keinen Platz mehr geben darf für die Flüchtlingsdramen der Vergangenheit.


Copyright: Dr. Rüdiger Vossen, Hamburg,

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Gruss,

Youssef daumen1

Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: youozz] #95288
10/08/09 05:37 PM
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hallo

rabia,

wenn du doch nur in deinen ansichten und in deinem schreibstil genauso flexibel wärst, wie bei deinen nicknames.

Antwort auf:
Du hast verdammt viel Glück, dass sich hier kein Moderator noch der Foren-Betreiber einschaltet.


an dir scheint ja diese art von glück vorbei zu gehen. du wurdest ja schon so oft gesperrt, dass es schon eine liebgewordene tradition ist.

Antwort auf:
Aufgrund deiner geistigen "Grösse" sehe ich von einer Strafanzeige wegen persönlicher Beleidigung ab.


lol, ja. sieh mal besser davon ab.
die letzten male, die du mich angezeigt, oder wenigstens so getan hast, waren für dich ja nicht mit erfolg beschieden.

Antwort auf:
Und wieso fährst du einen VW Bus???


weil der acht sitze hat.

Antwort auf:
Warum lässt du dich und deine Familie entweder in Spanien oder Deutschland ärztlich behandeln?


also spanien ist mir neu.
in deutschland wurde unser 2. sohn geboren.
das war nicht beabsichtigt, wir dachten zur geburt wären wir längst wieder in marokko. dann kam er aber 6 wochen zu früh.
aber keine angst, ich habe die 6000,- dm aus eigener tasche bezahlt.
ein anderes mal musste meine frau dringend zum zahnarzt. auch das haben wir sofort und bar bezahlt.
dann hat mir im sommer noch ein befreundeter arzt so einen fettknoten von der wange entfernt. das wollte ich eigentlich gar nicht, weil mich der hubbel nicht störte, aber er hat darauf bestanden.

wenn da noch andere behandlungen waren, dann weisst du mehr als ich.

übrigens, ich habe keine probleme damit, hier in das staatliche krankenhaus zu gehen, wenn mir mal was fehlt.
die "mangelnde Hygiene" ist nur gewohnheitssache und ansonsten sind die ärzte in ordnung.
bis jetzt haben sie mir jedesmal geholfen und wenn's mal ganz schlimm wird, dann gehe ich zum naturheiler.


gruss
Najib


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: chercheur] #95327
12/08/09 01:07 AM
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Hallo chercheur,

herzlichen Dank für die beiden Links, beide lesenswert, der erste aktuell in Bezug auf Pressefreiheit:

http://www.transatlantic-forum.org/index.php/archives/tag/pressefreiheit/

Fakt ist, M6 hat es nicht leicht. Er könnte angsichts der horrenden Probleme etwas mehr Gas geben.

Die Reform der Moudaouana ist ein genialer Schachzug, der Zeit gewinnt.

Meine Meinung als Außenstehender.

PS: Bildung und Informationsmanagement sind die Schlüssel zur Entwicklung

Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: Najib] #95337
12/08/09 06:54 PM
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@ Najib:

Antwort auf:
ihr könnt die abwrackprämie ja nur deshalb in anspruch nehmen, weil es billige zulieferer gibt, die einen neuen kleinwagen erschwinglich machen. wenn alle teile eines kleinwagens nur in ländern mit sauberen krankenwagen und ohne korruption hergestellt würden, dann könntet ihr euch mit 10 000,-€ abwrackprämie noch keinen leisten.


Du bist ein Schwätzer!
Dein VW Bus ist genauso zu 80% mit Teilen aus der ganzen Welt ausgestattet wie jedes neue Auto..."sie predigen Wasser und saufen Wein"...

Antwort auf:
an dir scheint ja diese art von glück vorbei zu gehen. du wurdest ja schon so oft gesperrt, dass es schon eine liebgewordene tradition ist.


Na klar doch... lachen3


Antwort auf:
in deutschland wurde unser 2. sohn geboren.
das war nicht beabsichtigt, wir dachten zur geburt wären wir längst wieder in marokko. dann kam er aber 6 wochen zu früh.
aber keine angst, ich habe die 6000,- dm aus eigener tasche bezahlt.
ein anderes mal musste meine frau dringend zum zahnarzt. auch das haben wir sofort und bar bezahlt.
dann hat mir im sommer noch ein befreundeter arzt so einen fettknoten von der wange entfernt. das wollte ich eigentlich gar nicht, weil mich der hubbel nicht störte, aber er hat darauf bestanden.

wenn da noch andere behandlungen waren, dann weisst du mehr als ich.

übrigens, ich habe keine probleme damit, hier in das staatliche krankenhaus zu gehen, wenn mir mal was fehlt.
die "mangelnde Hygiene" ist nur gewohnheitssache und ansonsten sind die ärzte in ordnung.
bis jetzt haben sie mir jedesmal geholfen und wenn's mal ganz schlimm wird, dann gehe ich zum naturheiler.


Sicher dat... lachen3

Wer's glaubt wird seelig, wer nicht, kommt auch in den Himmel!

lachen1 daumen2

Youssef

Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: youozz] #95340
12/08/09 08:18 PM
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gääääähn Momo.....

Würde gern mal wissen wer hier der Schwätzer ist. Najib hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Und alles was Du zu bieten hast sind Deine lächerlichen Angriffe....als ob es eine Rolle spielen würde wo sein Sohn geboren wurde und welches Auto er fährt.

Gelangweilte Grüße
Rachid

Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: Rachid_W] #95341
12/08/09 09:13 PM
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@ Rachid:

MACH DOCH EINFACH DEINEN KOPF ZU...wer braucht deinen Kommentar???

daumen4 hammer

Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: youozz] #95342
12/08/09 09:43 PM
12/08/09 09:43 PM
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wo andere Urlaub machen
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Beldia Offline
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wo andere Urlaub machen
Original geschrieben von: youozz
@ Rachid:

MACH DOCH EINFACH DEINEN KOPF ZU...wer braucht deinen Kommentar???

daumen4 hammer


Sitz!

Platz!

Aus!

.....oder wie spricht man mit einem uneinsichtigen Troll?

Man könnte natürlich auch die Fütterung einstellen wink

Trollgeödete Grüße
Barbara


Niemandes Herr, niemandes Knecht - so ist es recht!
Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: Beldia] #95343
12/08/09 10:28 PM
12/08/09 10:28 PM
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Es ist traurig, daß es hier scheinbar keine Moderatoren gibt ...


----------------------------------
Gruß vom Manfred (dem Mafra)
Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: mafra] #95351
13/08/09 01:25 AM
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Hallo Mafra!

Ich kann mich Ihnen nur anschließen. Es ist äußerst bedauerlich, daß es im Forum einige Mitglieder gibt, die sich gegenseitig bekriegen, anstatt Sachbeiträge zu liefern. Ich rufe daher alle Mitglieder dazu auf, auf persönliche Angriffe nicht mit weiteren persönlichen Angriffen zu reagieren, sondern diejenigen Mitglieder, die meinen, persönliche Angriffe starten zu müssen, einfach zu ignorieren und keinesfalls zu antworten. Ich denke, die Mehrheit der Forummitglieder weiß dies zu verstehen und zu schätzen.

Im übrigen bemühe ich mich, den Artikel aus der Le Monde noch zu bekommen und ins Forum einzustellen.
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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: schneidk] #95379
13/08/09 11:46 PM
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Hallo!

Habe heute versucht, die Ausgabe der "Le Monde" vom 04.08.09 aus der Universitätsbibliothek der Uni Mainz zu bekommen, allerdings mit negativen Ergebnis.

Alle Ausgaben waren vorhanden, nur die Ausgabe vom 04.08.09 fehlte. Warum wohl?

Ich bitte daher, alle Forummitglieder, die an die Ausgabe der "Le Monde" vom 04.08.09 herankommen, diese einzuscannen und den anderen Forummitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Vielleicht kann ja jemand den Artikel auch online herunterladen. Dies kostet 2 Euro und ich hätte dies auch bereits gemacht, wenn "Le Monde" nicht die Bezahlung mit einer Kreditkarte verlangen würde, die ich nicht besitze.

Für mich ist dies unverständlich, da in Deutschland alle Zeitungen die Bezahlung mit Click & Buy oder PayPal erlauben, kann dies jedoch zumindest auf die Schnelle nicht ändern.
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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: schneidk] #95381
14/08/09 12:12 AM
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Thomas Friedrich Offline
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Antwort auf:
Alle Ausgaben waren vorhanden, nur die Ausgabe vom 04.08.09 fehlte. Warum wohl?


Bestimmt nicht weil da etwas über den marokkanischen König drin stand!


Beste Grüße
Thomas

In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.
Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: Thomas Friedrich] #95388
14/08/09 01:39 AM
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Hallo Herr Friedrich!

Obwohl ich Ihre Beiträge häufig interessant finde und diesen zustimmen kann, muß ich zu Ihrem letzten Beitrag sagen, daß ich es sinnvoller gefunden hätte, wenn Sie sich darum bemüht hätten, die zensierte Meinungsumfrage zu beschaffen, weil dies das eigentliche Anliegen dieses Threats ist.

Im übrigen ist die Intention Ihrer Aussage falsch, da die Wahrscheinlichkeit für eine zufällige Koinzidenz, daß ausgerechnet das Exemplar der "Le Monde" in der eine zensierte Meinungsumfrage enthalten war, verschwindet, sehr gering ist.

Bei jedem Naturwissenschaftler müssen bei einer derartigen Koinzidenz die Alarmglocken schrillen, da die Wahrscheinlichkeit für einen Kausalzusammenhang größer ist.

Die Wahrscheinlichkeit für ein zufälliges Verschwinden der betreffenden Ausgabe von "Le Monde" ergibt sich durch die Wahrscheinlichkeit, daß überhaupt eine Zeitschrift in der UB Mainz - die ausgeliehen werden muß - verschwindet und diese ist sehr gering.

Es ist vielmehr zu vermuten, daß diese Ausgabe der "Le Monde" z.B. auf ein erhöhtes Interesse der in Mainz studierenden marokkanischen Studenten gestoßen ist.

Der Vorgang wird noch näher durch das Personal der UB Mainz untersucht.

Sollte dabei die betreffende Ausgabe der "Le Monde" nicht wieder auftauchen, was bedauerlicherweise ebenfalls zu vermuten ist, dann wird die erneute Beschaffung jedenfalls viel Zeit in Anspruch nehmen, so daß ich Sie und alle andere Forumteilnehmer darum bitte, diese vielleicht online zu besorgen, damit sich alle Leser des Forums ein Bild hierüber machen können.

Hierfür allen meinen herzlichen Dank!
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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: schneidk] #95406
14/08/09 05:09 PM
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hallo


Antwort auf:
Im übrigen ist die Intention Ihrer Aussage falsch, da die Wahrscheinlichkeit für eine zufällige Koinzidenz, daß ausgerechnet das Exemplar der "Le Monde" in der eine zensierte Meinungsumfrage enthalten war, verschwindet, sehr gering ist.

Bei jedem Naturwissenschaftler müssen bei einer derartigen Koinzidenz die Alarmglocken schrillen, da die Wahrscheinlichkeit für einen Kausalzusammenhang größer ist.

Die Wahrscheinlichkeit für ein zufälliges Verschwinden der betreffenden Ausgabe von "Le Monde" ergibt sich durch die Wahrscheinlichkeit, daß überhaupt eine Zeitschrift in der UB Mainz - die ausgeliehen werden muß - verschwindet und diese ist sehr gering.

Es ist vielmehr zu vermuten, daß diese Ausgabe der "Le Monde" z.B. auf ein erhöhtes Interesse der in Mainz studierenden marokkanischen Studenten gestoßen ist.


sie wollen wissenschaftler sein und schreiben so einen quatsch?

es ist genauso möglich, dass was über die oma eines französischen studenten drinsteht und der genau diese ausgabe als andenken mitgehen liess. oder er hatte einfach nur einen fisch übrig und nix um den einzuwickeln.

ihre these hätte noch nicht mal vor dem mainzer landgericht bestand, geschweige denn in der wissenschaft.

Antwort auf:
Bei jedem Naturwissenschaftler müssen bei einer derartigen Koinzidenz die Alarmglocken schrillen, da die Wahrscheinlichkeit für einen Kausalzusammenhang größer ist.


dieser kausalzusammenhang besteht nur für sie, da sie diese ausgabe von der "welt" mit der umfrage gleichsetzen.
jemand, der sich für die französische sicht der dienstwagenaffäre am 4. aug. interessiert, könnte vermuten, jemand, der der spd nahesteht, hätte die zeitung verschwinden lassen.
vielleicht steht ja auch was über eine affäre von sarkozy mit einem tanzmariechen drin und der französische geheimdienst hat seine finger im spiel.
würde jetzt genau die seite mit der umfrage fehlen, oder wäre sie sogar ausgeschnitten, dann wäre das was anderes.
die wahrscheinlichkeit ihrer vermutung würde sich auf 1/anzahl der artikel auf der seite und deren rückseite oder sogar auf 1/2 im falle des ausgeschnittenen erhöhen.
ihre spekulation über marokkanische studenten ist absolut unwissenschaftlich begründet und würde wohl unter renomierten kollegen von ihnen erstaunen hervorrufen.

das soll nicht heissen, dass es nicht so ist, wie sie vermuten, aber wahrscheinlich ist es nur für die, die, wie sie nach der umfrage suchen und vermuten, dass sie unterdrückt werden soll.
das ist ein bisschen, wie mit schrödingers katze, falls sie in der schule mal was davon gehört haben. was wahr ist, entscheidet sich erst im auge des betrachters.



gruss
Najib


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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: schneidk] #95419
15/08/09 02:10 AM
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Hallo!

Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland lautet:

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Hiermit hebe ich für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland die Zensur der marokkanischen Wochenzeitschrift TelQuel betreffend die Meinungsumfrage über den marokkanischen König auf.

Wie bereits mitgeteilt, wurde die Meinungsumfrage in der Ausgabe der "Le Monde" vom 04.08.09 veröffentlicht, die unter den Links

Le Monde, 04-08-2009 page 1, Die Meinungsumfrage ueber Mohammed VI.pdf
Le Monde, 04-08-2009 page 6, Die Meinungsumfrage ueber Mohammed VI.pdf

nunmehr jedem Forumleser zur Verfügung steht und diskutiert werden kann.
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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: schneidk] #95420
15/08/09 02:29 AM
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naja, die meinungsumfrage braucht m6 ja nicht zu fürchten. die ist ja durchweg positiv und zeigt vielleicht, wie weit youozz oder chercheur vom marokkanischen volk entfernt sind.

in dem falle ist die zensur ja etwas, das den spindoctors in rabat sicher gar nicht recht kommt. bessere propaganda als diese umfrage, von einem französischen institut durchgeführt, gäbe es ja gar nicht.
ich finde es deshalb dem könig anrechnungswert, dass er in dem falle keine ausnahme von dem grundsatz, dass er kein gegenstand von kritik ist, macht.
so eine gute umfrage nicht auszunutzen, zeugt von charakter.

ich möchte mich bei schneidk für seine mühe bedanken.
auch er zeigt charakter, indem er uns die ergebnisse der umfrage, die sicher nicht dem entsprechen, dass er erwartet hat, zugänglich macht.




gruss
Najib


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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: Najib] #95428
15/08/09 01:15 PM
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Hallo!

Ich bitte die anderen Forumteilnehmer, sich nicht durch Najib provozieren zu lassen und diesem durch konsequentes Ignorieren seiner Beiträge, die Lust an der Partizipation bestimmter Diskussionen zu nehmen.

Erfreuen wir (die anderen) uns stattdessen im Stillen daran, daß es gelungen ist, die Zensur von TelQuel für die Forumleser aufzuheben.

Über eine Diskussion der nunmehr zur Verfügung stehenden Meinungsumfrage nebst der Berichterstattung in Le Monde würde ich mich freuen.
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Re: TelQuel erneut beschlagnahmt [Re: schneidk] #95429
15/08/09 02:40 PM
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Antwort auf:
Ich bitte die anderen Forumteilnehmer, sich nicht durch Najib provozieren zu lassen und diesem durch konsequentes Ignorieren seiner Beiträge, die Lust an der Partizipation bestimmter Diskussionen zu nehmen.
...
Über eine Diskussion der nunmehr zur Verfügung stehenden Meinungsumfrage nebst der Berichterstattung in Le Monde würde ich mich freuen.


was darf man den schreiben, um von den ignoranten nicht ignoriert zu werden?

gruss
Najib


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