marie,
deine frage ist so schnell und einfach auch von expreten nicht zu beantworten; si bewegt eine ganze wissenschaft, zumal die materie sich als im hohen grade komplex erweist und eine penible und langatmige differnezung verlangt. dies – so scheint es mir - ist auf die tatsache zurückzuführen, daß das internet nicht nur alle bereiche der gesellschaft, also auch der ökonomie, berührt und teilweise in diese gar tief eingreifft, sondern auch auf seine fähigkeit, neue bereiche und (gesellschaftliche) systeme zu erzeugen und zu entwickeln, die sowohl dem materiellen als auch dem transcendentalen zuzuordnen sind. bei dieser auch noch raschen gleichzeitigkeit des geschehen bleibt eine gesamte formel wohl kaum machbar.
wie auch immer, das schnelle verdienen mit internet und onlinediesnten erwies sich doch als die illusion, als der flop des jahrhunderts. in kürzester zeit sind start-ups zu start-downs umbenannt worden. kaum ein tag verging in den beiden letzten jahren, an dem nicht vom zusammenbruch von irgendwelchen technologie-werten an der börse berichtet wurde. bis auf ausnahmen mußten pure intenetfirmen aus dem markt verschwinden und lediglich akteure der klassischen ökonomie konnten ihre online-dienste zum teil aufrecht erhalten und damit – im besten falle zu selbstkosten – mehrwert erzeugen.
die vermeintlichen einnahmen im ecormmerce bleiben im allgemeinen schleierhaft und deckten aus meiner sicht sowohl webeeinnahmen als auch zahlungen und provisionen auf vermittelte dienste. denken wir beispielsweise an einen dienst, der im internet versicherungen vermittelt. dieser kann bei einem hohen verkehr auf seiner präsenz zunächst auf werbeinahmen von versicherungshäusern, finanzdiensleitungen u.ä. dienste hoffen, aber auch anstreben, daß die besucher verträge abschließen, was ihn dazu veranlaßt die abgeschlossene provision mit dem vermittelten dienst zu verlangen.
ein anderes beispiel kann von der touristikbranche geschildert werden: eine interneträsenz könnte
www.hotels-online.com etwa heißen (gibt es die?), bei der besucher ihre hotels online buchen können, wobei die abmachung mit den registrierten hotels vorsehen kann, daß jede buchung technisch festgehalten wird, um dem hotel anschließend eine provision für die vermittlungen abzuverlangen. der internetdienst ersucht zusätzliche einnahmen durch die einblendung von werbebannern und –informationen (grafiken, links etc..) von zahlkräftigen hotels und institutionen von benachbarten bereichen (reiseagenturen, fluggesellschaften etc.).
am anfang des internet-booms gab es zahlreiche bespiele solcher ideen und visionen, die auf dem boden der tatsachen zerschellten. die kosten erwiesen sich als viel zu hoch, die konzepte als nicht tragfähig, und vor allem die user als nicht allzu einfach für das online-buchen und bezahlen zu bewegen. einige weinige dienste wie ‚amazon‘ konnten aufgrund diverser faktoren überleben, mehr nicht.
meine eigene meinung ist, daß ein haufen inkompetenter und fahrlässiger berater an der ganzen misere schuld sind. ich kann bei bedarf erzähelen, warum ich das so sehe.
während die ‚new economy‘ eine harte bauchlandung erfährt, erweist sich die ‚old economy‘ (die klassische wirtschaft) als der sieger, oder sagen wir etwas vorsichtiger der eigentliche nutzieher von internet in der wirtschaft; wieso?
die klassische wirtschaft verfügt schon über strukturen, mechanismen, distributionswege und eine ganze maschinerie, die sie nicht erste kreieren mußte, sondern lediglich durch zusätzliche online-dienste, meistens zwecks kostenreduzierungen, ergänzen und optimieren konnte. denken wir hier an zwei beispiele:
durch das online-baking können kunden einer bank ihre konnten prüfen, transaktionen und andere operationen durchführen usw., ohne daß sie durch ihren besuch in den filialen höhere personnal- und andere kosten verursachen. kunden sind zufireden durch solche 24/7 dienste (24 stunden / 7 tage) und die bank entlastet ihr filialennetzwerk und reduziert somit personnal- und sonstige kosten. die bank muß zwar für die technik zusätzliches ausgeben, jedoch keine neuen strukturen und kundenkarteien herbeischaffen. die lage ist zwar noch zeh, aber ich denke, daß in zukunft banken noch nmehr von diesen diensten profitieren werden (wahrscheilich auch zu lasten von fillialen, die nach und nach schließen und reduziert werden).
ein anderes beispiel ist das von bestimmten führenden speditionen in den usa, die hohe kosten dadurch hatten, daß sie kunden durch dafür geschaffene schalter und hotlines über ihre ware informieren mußten. durch online-dienste brauchen die kunden weder anzurufen noch schalterbesuche zu erstatten, sondern logten sich mit hilfe von vergebenen codes im internet ein, um zu prüfen wo ihr versand nun steckt. kontrollierbare kosten des intentdienstes erstezten hohe ausgaben für hotline und schlatern. auch das ist ein beispiel, wie man internet- und online-dienste einsetzen kann.
nennen wir vielleicht doch noch ein drittes beispiel, das der kostenlosen dienste von zeitungen, zeitschriften und medien. jeder kann den spiegel oder bild online und kostelos lesen. die faz, die sich jahrelang gegen einen kostenlosen dienst zunächst wehrte mußte am ende erkennen, daß dieser auf die bakanntheit des mediums positif und auf den verkauf von print-exemplaren fördenrd wirk.
das kostenlose internet ist ein sehr interessantes thema, das aber hier aufgrund der länge zu vermeiden ist. nur kurz vielleicht, es ist aus amerika importiert (die europäer - so der spiegel-verlag etwa – strebten bezahldienste an, was sie etwas zurückwarf) und es erweist sich als ein hartes pflaster, zumal einige stimmen (vor allem in frankreich) nun erneut für bezahldienste plädieren.
ich möchte nicht noch länger hier trivial labern, aber ich denke daß man als fazit festhalten kann, daß nur ein wirklich durchdachtes konzept chancen hat, nicht als ein schmerzhafter flop zu landen, und daß man sich jetzt doch von der illusion des schnellen geldes mit internet trennen soll.
also, sei vorsichtig marie!