Hallo liebe Leute,
Weltweit haben sich mehrere 100-Tausende und bundesweit mehrere 10-Tausende an Aktionen gegen den Irak-Krieg und für den Frieden beteiligt. Wenn ich auch mit mehr Beteiligung in Deutschland gerechnet hätte, so ist der Tag doch als Erfolg zu werten, denn das Medienecho war breit und ausgewogen.
Hier ein paar Presseauszüge:
TAZ: "Weltweit haben am Samstag mehrere hunderttausend Menschen gegen einen drohenden Militärschlag der USA im Irak demonstriert. Es gab unter anderem Demonstrationen in Mexiko-Stadt, Seoul und Tokio. In Europa wurden Kundgebungen aus Amsterdam, Kopenhagen, Stockholm und Rom gemeldet."
Neues Deutschland: "Mohammed Herzog, Oberhaupt der islamischen Gemeinschaft deutschsprachiger Muslime, rief [in Berlin] die Teilnehmer dazu auf, über alle Religionsschranken hinweg aktiv für Frieden einzutreten. Dauerhafter Frieden sei nicht mit Waffen zu schaffen, Einsicht erreiche man nicht mit Gewalt."
Frankfurter Rundschau: "In Deutschland und manchen anderen europäischen Staaten dagegen hat die Friedensbewegung Schwierigkeiten, mehr als ein paar tausend Demonstranten auf die Straße zu bringen. Vielen Gesinnungsfreunden fehlt der Antrieb, denn sie rennen bei einigen Regierungen offene Türen ein. Die Deutschen haben ihre Ablehnung eines neuen Irak-Kriegs ohnehin deutlich geäußert: bei der Bundestagswahl. Erstmals entschied ein außenpolitisches Thema die Wahl, und seitdem ist Gerhard Schröder festgelegt. Bei der Kundgebung gegen die Pläne von US-Präsident Bush sprach ein Mann aus seinem Koalitionslager: Hans-Christian Ströbele, Grüner und seit voriger Woche immerhin Vizechef seiner Fraktion. Manche Veteranen der Friedensbewegung konstatieren irritiert, dass sie erstmals mitten im deutschen Mainstream schwimmen."
Mindener Tageblatt: "Minden (mt). Geht es US- Präsident George W. Bush im Irak-Konflikt um Terrorbekämpfung oder um irakisches Öl? - Die Antwort der Mindener Friedensaktivisten ist klar: "Es geht um Öl." Etwa 40 von ihnen haben am Samstag in der Innenstadt gegen einen drohenden Krieg demonstriert....Die Passanten an diesem Samstag für ihr Anliegen zu interessieren, ist kein leichter Job für die Demonstranten: Die "Achse des Bösen" so weit weg, die schöne bunte Warenwelt zum Greifen nah. So kämpfen die Teilnehmer mit ihren Transparenten und Pappschildern nicht nur gegen die Windböen, sondern auch gegen Desinteresse. Solange es noch keine Schreckensmeldungen über Giftgasopfer oder wackelige CNN-Bilder gibt, bleibt der Gedanke an Krieg irgendwie irreal...."Demo finde ich gut und Krieg ist sowieso ******e", sagt eine junge blonde Passantin, während die Gruppe den Dom erreicht. "Schade nur, dass die Demo so klein ist", meint sie dann - und marschiert schnellen Schrittes in die entgegengesetzte Richtung davon....Vor dem englischen Laden in der Altstadt macht Rentnerin Ursula Krückemeier (77) mit ihren Freundinnen kurze Pause vom Samstagseinkauf. Als sie die Demonstranten sieht, ist sie begeistert: "Ich finde das ganz mutig von den jungen Leuten", sagt sie. "Vor 20 Jahren wurde ja noch viel mehr demonstriert. Aber heute sind die Leute satt.""
Pressespiegel