Interreligiöses Training: Konflikt - Gefahr oder Chance
#35732
25/04/05 06:22 PM
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Joined: Mar 2002
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Hallo, hier eine Information für Euch. Ich kenne die Organisation und das Training nicht, klingt aber nicht uninteressant, finde ich. Gruß, Ulla _________________________________________________
Liebe Friedensfreunde, ein Notstand, der keiner sein soll, hat sich ergeben. Der erste christliche-islamische-Konflikttrainingskurs droht zu scheitern. Vor allem von muslimischer Seite fehlen noch Anmeldungen. Es wird vermutet, dass die insgesamt verhaltene Resonanz auf die hohen Teilnehmergebühren zurückzuführen ist. Darum werden von seiten der Organisatoren bereits Sponsorengelder, Spenden, Stiftungsgelder akquiriert. Der Stand der Dinge kann dort nachgefragt werden - daran soll jedenfalls eine Teilnahme nicht scheitern. Das Vortreffen im Mai wird nicht stattfinden - alles andere ist dem angehöngten Programm zu entnehmen. Es würde mich sehr freuen, wenn die Umsetzung dieses detailliert erarbeiteten Materials realisiert werden kann. Bitte prüft Eure Möglichkeiten und leitet diese Info an entsprechende Stellen weiter.
Mit freundlichen Grüßen Dr. Sabine Schiffer Medienpädagogik 0175/ 94 30 164 _______________________________________
Konflikt – Gefahr oder Chance? Interreligiöser Trainingskurs für gewaltfreies Handeln September 2005 bis März 2006 Oekumenischer Dienst Schalomdiakonat Institut für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik
Sie suchen als Christin oder Christ,als Muslima oder Muslim eine Vertiefung Ihrer Kompetenz in gewaltfreier Konfliktbearbeitung? • Der geplante Bau einer Moschee in der Nachbarschaft ruft Widerstand in der nicht- muslimischen Bevölkerung hervor. • Eine lokale Dialoggruppe setzt sich mit zu- nehmenden Spannungen in den Beziehungen zwischen den Religionsgemeinschaften in Deutschland auseinander und berät Handlungsmöglichkeiten. • Frauen treten für eine ernst zu nehmende Repräsentanz in den Gremien ihrer religiösen Gemeinde ein und wollen sich mit Alibi- Positionen nicht mehr zufrieden geben. • Angehörige einer Religionsgemeinschaft setzen sich mit der Ideologisierung ihrer eigenen Religion durch die Politik auseinander – und geraten zwischen alle Stühle. • Lehrer/innen wollen mit Konflikten in ihrem Schulalltag – mit und zwischen SchülerInnen sowie im Kollegium – besser umgehen lernen.. • Ein Friedensaktivist,dessen Engagement religiös motiviert ist,bereitet sich auf einen Einsatz in einem Friedensprojekt im Ausland vor. Kennen Sie solche oder ähnliche Situationen? Möchten Sie mit Konflikten konstruktiv umgehen können?Sind Ihnen Ihre religiösen Wurzeln und die von anderen wichtig? Dann laden wir Sie herzlich ein zu einer außer- gewöhnlichen Fortbildung …
Hintergrund: Seit Oktober 2002 treffen sich Menschen christlichen und muslimischen Glaubens in Deutschland,um über gemeinsame Ziele und Aktionen in der Friedensarbeit zu beraten.Um diese Friedensarbeit zu fördern,wurde eine christlich-muslimische Arbeitsgruppe beauftragt,einen Trainingskurs in gewaltfreier Konflikttransformation zu entwickeln,den eine muslimische und eine christliche Bildungs- organisation gemeinsam tragen.Dieser Kurs wird nun zum ersten Mal angeboten und richtet sich an Angehörige beider Religionsgemeinschaften.
Ziele: Unser Trainingskurs will Sie anregen, • sich mit den Grundlagen gewaltfreier Konflikttransformation aus- einander zu setzen; • Zusammenhänge zwischen gewaltfreier Konflikttransformation und Ihren eigenen religiösen Traditionen im Christentum oder Islam herzustellen sowie die jeweils anderen Traditionen kennen und wertschätzen zu lernen; • das Gelernte während des Kurses und danach in die Praxis umzusetzen,insbesondere im Umgang mit gesellschaftlichen Spannungsfeldern.
Methoden: Kreative Methoden wie Rollenspiele, Reflexionsübungen, Textarbeit, Gruppendiskussionen und Praxisübungen haben in diesem Kurs Vorrang vor theoretischen Vorträgen. Eine aktive Teilnahme wird erwartet,denn die Gruppe wird als Lernort angesehen. Das Programm des Trainingskurses wird den Bedürfnissen und Erfahrungen der Gruppe flexibel angepasst und legt Wert auf Prozessorientierung. Es geht u.a.darum,bei allen wichtigen Einheiten den Bezug zur eigenen und zur anderen Religion herzustellen. Der Kurs ist praxisnah orientiert angelegt. Theologische Fragestellungen begleiten den gesamten Kurs. Zeitweise werden dazu Referent/innen eingeladen. Die Teilnehmenden sollen sich mit ihrem eigenen Konfliktverhalten und ihren Werten auseinander setzen. Der Kurs ist jedoch nicht geeignet für Menschen, die einen Ort zur persönlichen Reifung im Sinne einer Therapie suchen.
Kursprogramm Orientierungsseminar 21.bis 22.Mai 2005 Kennenlernen der Kursteilnehmenden,des Teams und der Arbeitsweise (vor der verbindlichen Entscheidung für den Kurs)
1.Kursteil 15.bis 18.September 2005 Kennenlernen,Kernbegriffe und roter Faden des Trainingskurses Ziele:•Bildung einer arbeitsfähigen Gruppe •Verstehen von Programm und Arbeitsweise •Einführung von Kernbegriffen und Darstellung des roten Fadens des Trainingskurses
2.Kursteil 28.bis 31.Oktober 2005 (Ramadan) Grundlagen der Kommunikation und Moderationstechniken Ziele:•Kommunikationsmodelle kennen und entsprechende Techniken anwenden können •Sich selbst beobachten lernen und sich gegenseitig durch Feedback unterstützen lernen •Religiöse Quellen in Bezug auf Kommunikation bewusst machen •Moderationstechniken kennen und einsetzen lernen
3.Kursteil 8.bis 11.Dezember 2005 (Advent) Quellen der Gewaltfreiheit Ziele:•Gewaltfreiheit in Theorie und Praxis kennen lernen, insbesondere religiös und spirituell motiviertes gewaltfreies Handeln •Einen ehrlichen Austausch über Gewalt in unseren Religionen ermöglichen •Sich über eigene Visionen und Ziele klar werden und austauschen
4.Kursteil 19.bis 22.Januar 2006 Gender und Einführung in die Konflikttransformation Ziele:•Sich mit geschlechtsspezifischen Rollen vor dem eigenen religiösen Hintergrund auseinandersetzen •Zusammenhänge von Gender und Konflikt erkennen •Grundgedanken der Konflikttransformation verstehen
5.Kursteil 2.bis 5.März 2006 Methoden der Konflikttransformation, Transfer und Abschluss Ziele:•Weitere Methoden der Konflikttransformation kennen lernen •Geeignete Techniken einüben •Konflikttransformation in Christentum und Islam diskutieren •Eigene Muster,Möglichkeiten und Motivationen kennen lernen und kritisch betrachten •Vorbereitung von Transfer-Projekten, Auswertung und Abschluss Inhalte und Aufbau des Kurses orientieren sich an den Fortbildungs- Standards des Qualifizierungsverbundes für zivile,gewaltfreie Konfliktbearbeitung der AGDF. Das Projekt wird durch das Bundesministerium des Innern und die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF)finanziell gefördert.
Kursleitung Eva-Maria Willkomm Jahrgang 1953,ist Diplom-Pädagogin und Trainerin für gewaltfreien Umgang mit Konflikten,seit 1996 Bildungsreferentin beim Oekumenischen Dienst Schalomdiakonat (OeD).Seit über 20 Jahren ist sie in der Friedensbewegung engagiert,hat im Wendland ihre Erfahrungen mit gewaltfreiem Widerstand gegen die Atomanlagen gesammelt. Sie besuchte mehrere Fortbildungen zum „Theater der Unterdrückten “ von Augusto Boal als Methode der Konflikttransformation. 1996 war sie Trainerin eines internationalen Gewaltfreiheitstrainings in Izmir/Türkei. Sie hat vielfältige Erfahrungen im Bereich Frieden und Gerechtigkeit,u.a.in Aus- reisekursen bei „Dienste in Übersee “ und bei der Mitarbeit im „Modellvorhaben:Ausbildung in ziviler Konfliktbearbeitung NRW “.
Hilal Kurt Jahrgang 1980,wuchs in einer Migrantenfamilie in Deutschland auf und ist seit ihrer Jugend engagiert im interreligiösen Dialog,für den Austausch der Kulturen und in der Begleitung von Flüchtlingsfamilien bei ihrer gesellschaftlichen Integration. Sie ist seit dem Jahr 2000 religionspädagogische Fachkraft,derzeit Lehramtsstudentin für Deutsch,Politikwissenschaft und Geschichte und freie Mitarbeiterin im Institut für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik (IPD).Seit 2003 ist sie Referentin für transkulturelles Lernen und betreut im Auftrag des Landratsamtes Ravensburg allein erziehende Mütter mit Gewalterfahrungen als sozialpädagogi- sche Familienhelferin.
Hagen Berndt Jahrgang 1959,ist als Trainer und Berater für gewaltfreie Konflikttransformation in Deutschland,Afrika und Asien tätig. Er arbeitete seit 1983 in Friedensprojekten in Indien,Sri Lanka und Deutschland mit und gestaltete Ausbildungsprogramme für TrainerInnen zu gewaltfreier Konfliktbearbeitung in Deutschland, Malawi,Algerien und im Niger.Er beteiligt sich am Widerstand gegen die Atomindustrie im Wendland sowie an Aktionen gegen Rassismus.Autor von „Rettet die Bäume im Himalaya “, „Gewaltfreiheit in den Weltreligionen “ sowie zahlreichen Artikeln und Buchbeiträgen zu gewaltfreiem Handeln, Religion und Gewaltfreiheit.
Das Kleingedruckte Voraussetzungen: Eingeladen sind Menschen,die ihre Fähigkeit im Umgang mit Konflikten in Beruf und Alltag erweitern wollen.Sie sollten •mindestens 25 Jahre alt sein •die deutsche Sprache sprechen,aber nicht notwendigerweise aus Deutschland kommen, •über Erfahrungen mit der eigenen und der jeweils anderen Religionsgemeinschaft verfügen, •bereit sein,sich mit der eigenen und der jeweils anderen Religion auseinander zu setzen, •die Offenheit haben,sich mit Konflikten und dem eigenen Verhalten auseinander zu setzen, •sich verpflichten,am gesamten Kurs teilzunehmen. (Die Entscheidung fällt nach dem Orientierungsseminar im Mai.) Die Gruppe wird aus höchstens 16 Personen bestehen und möglichst ausgewogen zusammengesetzt sein. Kosten: Die Kosten betragen 750 Euro für den gesamten Kurs incl.Unterkunft und Verpflegung.Für Teilnehmer/innen mit geringem Einkommen kann ein Zuschuss gegeben werden.Bitte sprechen Sie uns darauf an. Anmeldeverfahren: Bitte melden Sie sich so früh wie möglich beim Oekumenischen Dienst Schalomdiakonat Mittelstr.4 .D – 34474 Diemelstadt--Wethen Tel.05694 – 8033 ..e-mail:schalomdiakonat@t-online.de Ihnen wird dann ein Anmeldebogen zugeschickt.Ihre Anmeldung wird mit der Rücksendung des Anmeldebogens und einer Anzahlung von 100 Euro auf das Konto des Oekumenischen Dienstes wirksam (Ev.Kreditgenossenschaft Kassel,BLZ 520 604 10, Konto-Nr.32 63,Stichwort „Christlich-muslimischer Kurs “).Den Restbetrag überweisen Sie bitte nach dem ersten Kursteil. Die Kosten für das Orientierungsseminar sind im Preis inbegriffen, sofern Sie sich anschließend für den Kurs anmelden. Für das Orientierungsseminar im Mai melden Sie sich bitte möglichst bald an,für den gesamten Kurs bis spätestens 10.Juli 2005. Tagungsort: Heimvolkshochschule Alte Molkerei Frille,32469 Petershagen
Träger der Fortbildung Institut für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik (IPD) Das Institut für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik entwickelt Curricula (Lehrpläne)und Unterrichtsmaterialien für den Unterricht mit muslimischen Kindern und Jugendlichen.Darüber hinaus bildet es religionspädagogische Fachkräfte im Islam aus.Die Kurspläne gehen über die konfessionelle Gebundenheit hinaus und sind am interreligiösen Denken und Lernen orientiert. Das IPD versteht sich einerseits als Forschungsinstitut,das für in- haltliche und strukturelle Fragen im Bereich von Erziehung,Bildung und Unterricht wissenschaftliche Lösungen sucht. Es arbeitet andererseits prozessorientiert,indem die erarbeiteten theoretischen Ergebnisse in die Praxis umgesetzt werden.Im Mittelpunkt seines pädagogisch-didaktischen Ansatzes steht die Persönlichkeitsentwicklung der angesprochenen Schülerschaft. Nähere Informationen unter:www.ipd-koeln.de Oekumenischer Dienst Schalomdiakonat (OeD) Im Verein Oekumenischer Dienst Schalomdiakonat haben sich Christinnen und Christen zusammengeschlossen,die das Bekenntnis zu Gerechtigkeit,Frieden und Bewahrung der Schöpfung konkret leben möchten.Dabei stützen sie sich auf mehrere ökumenische Erklärungen,insbesondere die Verpflich- tung der Ökumenischen Weltversammlung 1990 in Seoul: „Wir versprechen feierlich,uns für eine Gemeinschaft von Kirchen einzusetzen,die Zeugnis ablegen von der befreienden Liebe Gottes,indem sie weltweit einen Diakonat für Gerechtigkeit und Frieden entwickeln und koordinieren,der den Kampf für Menschenrechte und um Befreiung fördern und in Konflikten,Krisen und gewaltsamen Auseinandersetzungen helfend eingreifen kann.” Seit 1994 qualifiziert der Oekumenische Dienst Schalomdiakonat Menschen zu Friedensfachkräften und begleitet einige von ihnen in Projekten der gewaltfreien Konfliktbearbeitung in verschiede- nen Krisenregionen der Welt. Nähere Informationen unter:www.schalomdiakonat.de
Viele Grüße, Ulla
"Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will" Francois Rabelais
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