immer streit mit samir! immer diese missverständnisse! lass mich doch einmal allein.

da hatte ich doch einen ganzen nachmittag für mich. ich lief los. in die souks der stadt, dann weiter.immer weiter. ein marokkaner lud mich ein, eine lederfabrik zu besuchen. "nur kurzer weg dahin, mister!" ich lächelte und lief weiter. kinder winkten mir zu und frauen standen mit ihren babys im arm in den türen und sahen mir nach.

eine grosse baustelle! die strasse war aufgerissen. ich schaute hinab in einen tief ausgehobenen graben. vielleicht sollte dort eine neue wasserleitung verlegt werden. mühsam suchte ich mir einen weg an der baustelle vorbei.als ich dem marokkaner zum zweiten mal begegnete, und er mich wieder zu besuch der lederfabrik einlud, wurde ich stutzig. folgte er mir?

dann gelangte ich zu einer grossen baustelle. sie hatten die strasse aufgerissen. vor mir gähnte ein riesiges loch. sie bauten wohl eine wasserleitung hier, dachte ich und quälte mich durch den lehm, den sie links und rechts von der baustelle aufgetürmt hatten.

es wird viel gebaut in marrakesch, dachte ich.

dann traf ich meinen marokkaner wieder. wieder wollte er mich in die lederfabrik einladen. dann stand ich vor einer baustelle. den tiefen graben aber kannte ich bereits, wenn auch vielleicht aus einer anderen perspektive.

langsam dämmerte es mir. ich war die ganze zeit im kreis gegangen. nicht wirklich in einem kreis, aber doch so, dass ich immer wieder genau zu dem einen punkt zurückkehrte, an dem der marokkaner mich einlud, die lederfabrik zu besuchen und die strasse keine strasse mehr war, sondern ein riesiges loch.

es ist doch beruhigend, in marokko immer an den punkt zurückzukehren, den wir irgendwann mutig verliessen.

vor meinem hotel wartete samir auf mich.

"wo warst du denn, rolf?"

"ich habe mir die stadt angesehen."

"und?"

"es werden überall wasserleitungen in marrakesch verlegt."

"das kann schon sein. aber nun lass uns gehen, rolf. du wolltest doch eine lederjacke kaufen!"

"gut, samir. suchen wir die baustelle. und dann laufen wir immer nur im kreis. der nette marokkaner wird mich schon erkennen, der ich heute nachmittag schon unermüdlich seine fabrik umrundet habe."

rolf

HALLO Roddod,

ich finde die Story zwar ganz nett, aber ich verstehe nicht was du damit sagen willst! Ich meine natürlich, ist dies eine Erfahrung, die du in Marokko gemacht hast oder ist dies einfach eine erfundene Geschichte. Ich weiß nicht, es kommt mir etwas merkwürdig vor diese Geschichte!!

PS.: Wäre dir sehr dankbar, wenn du die Moral dieser Story mal auf den Punkt bringst, falls diese eine überhaupt hat bzw. haben soll!!
Danke!

wasalam Habiba

es gibt keine "moral" in dieser kleinen geschichte. warum auch?

leider ist es mir nicht nur einmal in marrakesch so passiert, dass ich dauernd und ohne es zu merken, im kreis gelaufen bin. ich weiss auch nicht, warum das so ist!

gerade bei diesem erlebnis habe ich mich, nachdem ich zum dritten oder vierten mal zur baustelle kam, total konzentriert, um nun wirklich einen anderen weg zu gehen. das ergebnis: ich landete wieder an der baustelle.

wie gesagt, vielleicht bin ich ja blöd.

die "moral", wenn es denn doch eine gibt

"cool bleiben, ankommen wirst du immer."

rolf

Danke Rolf für die Erklärung! Jetzt habe ich es auch geschnallt!!

Es tut mir wirklich leid, dass dich das Unglück des "Herumirren" immer wieder verfolgt! Aber was kann man schon gegen seine eigene Blödheit tun???!!! (is´n Scherz *grins*)

wasalam Habiba