Hallo,

wir werden im März ein paar Tage in Marrakesch sein. Da ich gehört habe, dass man sehr eindringlich von selbsternannten Reiseführern belagert wird, stellt sich die Frage, ob jemand von euch jemanden vor Ort empfehlen kann, der einen guten Job macht. Zu deutsch: der uns das zeigt, was wir sehen wollen und nicht versucht, uns in irgendein Teppichgeschäft oder änliches zu schleppen. Idealerweise sollte diese Person Englisch sprechen können (Deutsch ginge natürlich auch). Kann jemand weiterhelfen?
Caro

Hallo Caro,

willkommen im Forum!!
Die Stadtführer von Marrakech haben einen schlechten Ruf - und ich habe bisher auch nur wenige gute Erfahrungen gemacht.
Wichtig ist vor allem, dass euer Stadtführer (gibt es über das Touristenbüro vermittelt sowie über die meisten etwas besseren Hotels und Riads) wirklich diplomiert ist. Du erkennst sie 1. daran, wie sie angezogen sind, denn sie müssen einen Djellabah oder einen Anzug tragen und 2. müssen Sie am Revers ein Schildchen tragen, worauf ihr Name und ihr Beruf steht. Wenn ihr es mit so einem zu tun habt, dann klärt im Vorfeld ab, was ihr sehen wollt und was nicht. Versprecht ihm ein gutes Trinkgeld, wenn er die Souvenirläden nicht aufsucht und gebt es ihm auch: Denn die meisten Stadtführer verdienen sich ein gutes Zubrot durch Provisionen - je mehr der Touri kauft, desto höher seine Provision. Sagt klipp und klar, dass ihr darauf keine Lust habt. Meist ist es dann okay.

Viele Grüsse,
Muriel

Danke für die schnelle Antwort, Muriel.

Da ich noch nie in Marokko war, habe ich leider keine Vorstellung von einem "guten Trinkgeld". Mit was für einem Betrag rechnet ein Führer so ungefähr?

Danke im voraus...
Gruß
Caro

Das ist jetzt wieder so eine gute Frage... ich würde mal sagen, wenn ihr zu zweit seid und wirklich super zufrieden seid und die Führung einen ganzen Tag geht und sich euer Führer wirklich Mühe gemacht hat. Dann sind 50 DH angemessen. Es ist zwar viel Geld - Thomas wird jetzt gleich wieder aufschreien, dass ich die Preise verderbe und ein Arbeiter nur ganz ganz wenig verdient etc. gell, Thomas? Aber ich bin da eben etwas grosszügiger...

Wenn ihr weniger zufrieden ward, aber zufrieden genug für ein Trinkgeld, sind auch 20 DH okay.

Viele Grüsse,
Muriel

Ich finde, das mit den lästigen Führern in Marrakech war einmal. Die Polizei kontrolliert sehr stark, und wer keine Lizenz hat bekommt Schwierigkeiten. Von daher möchte ich euch ermuntern, ohne Bedenken alleine durch die Stadt zu laufen.
Wenn ihr nicht allzuviel Zeit habt könnt ihr natürlich für die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten einen offiziellen Führer nehmen und Muriels Ratschläge befolgen. Denn die Gebäude sind oft recht gut in der Altstadt versteckt und für einen Neuling nicht so schnell zu finden. Aber wenn ihr dann im Souk bummeln wollt ist es auf jeden Fall schöner, dies allein zu tun. Vom Djemaa-el-Fna geht es in die Soukgassen, und wenn ihr euch ein wenig merkt, woher ihr gekommen seid findet ihr leichter wieder heraus, als wenn ihr blind einem Führer hinterherläuft. In den Soukgassen selbst wird man nicht von Führern belästigt, wenn überhaupt geschieht das auf dem Platz, in den Gassen sprechen euch höchstens die Händler an.
Und vielleicht wohnt ihr ja sogar in einem Riad in der Altstadt, dann lernt ihr ganz schnell das Viertel um euer Hotel gut kennen.

Ich wünsche euch viel Spass bei den Entdeckungen

Hallo,
2003 in Marrakesch:
Es gab sie eigentlich nicht, die inoffiziellen Führer, keine Probleme.
Wir haben uns durch die Hotelrezeption für den 1. Tag einen Führer ( mit Schild ) vermitteln lassen und waren hochzufrieden. So gelangt man rasch und direkt zu den Orten, die man sich evtl. im Reiseführer angelesen hat. Gerade durch die Souks bewegt man sich so sehr zielgerichtet.
Den 2. Tag bewegten wir uns ohne Begleitung, das war ebenfalls toll und problemlos.
Und genauso haben wir es dieses Jahr in Fez gemacht.

Hallo,

das stimmt, es gibt schlechte Reiseleiter aber auch viele Vorurteile über diese Reiseleiter, denn nicht alle sind Schlitzohren!
Es gibt also viele, die sehr gut sind und ihre Arbeit gut machen. Ich arbeite parallel zu meiner Arbeit in der Hotelfachschule als Reiseleiter und kenne diesen Arbeitsbereich sehr gut. Man muss nur wissen, mit wem man zu tun hat (Wie überall auf der Welt, zumindest in den touristischen Ländern)!

Alles Gute