hallo

naja, adam, angefangen zu antworten hattest du ja.
da du den beitrag aber nicht abgeschickt hast, nehme ich an, da kommt nix mehr.

wollen wir einmal bei der beschneidung bleiben.
du hast eine marokkanerin geheiratet, also nehme ich an, dass du dich an die marokkanischen gesetze hältst und auch beschnitten bist.
weisst du eigentlich weshalb?
hast du das schon einmal hinterfragt?
oder ist es deiner frau egal, ob du beschnitten bist oder nicht und du hast halt mal so gemacht als wärst du es?
oder warst du es vorher schon?

du redest von mehreren mosleminen, die ihren sohn nicht beschneiden wollen.
weisst du wieviele es gibt, die darauf bestehen?
wäre es deiner frau egal?
wieso sollen jetzt ausgerechnet die, die angst um das zipfelchen ihres prinzen haben, ihre religion hinterfragt haben, und die mehrzahl der anderen aber nicht?

du schreibst, wir sollen es nicht wie die juden//christen machen.
ja, wie denn sonst?
entweder wie die juden oder wie die christen. die dritte alternative wäre weg mit dem ding, und zwar an der wurzel.

jeder, der täglich 5 mal betet, weiss warum er beschnitten ist.
deshalb sind die ganzen diskussionen eigentlich witzlos.
entweder man erzieht seinen sohn als moslem, dann ist die beschneidung eine enorme erleichterung des täglichen lebens, oder nicht.
die mosleme erziehen ihre kinder halt in der übergrossen mehrzahl moslemisch, auch wenn sie nicht imer die besten vorbilder sind.

gruss
Najib

ps:

Antwort auf:
Ich sehe darin auch keinen Widerspruch, insbesondere da meiner Ansicht nach viele Marokaner sich selbst und ihrem Land bzw. ihrer Religion gegenüber viel kritischer sind, als viele "Marokkofreunde" in diesem Forum.


ich bin ja wohl einer der unkritischen "marokkofeunde".
ich lebe seit über 20 jahren hier. immer am selben ort.
ich werde von den marokkanern behandelt, wie einer der ihren.
da werde ich den teufel tun, das land und die leute, die mich wirklich bei sich aufgenommen haben, mit deutschen augen zu kritisieren.
ich weiss auch, dass man in einer verkehrskontrolle ganz schön blöd dasteht, wenn der gendarm halt behauptet, man wäre zu schnell gefahren und will dann 100 dh ohne papierkram.
ich weiss aber auch, dass mir das schon jahrelang nicht mehr passiert ist.
es kommt vielleicht auch darauf an, wie man den leuten gegenübertritt.
ich weiss auch, dass man mit backschisch einiges beschleunigen kann, aber ich sehe halt wie es vor 20 jahren war und wie es heute ist. und glaube mir, da ist ein himmelweiter unterschied.
man geht heute nicht mehr so einfach zu einem richter und schiebt ihm ein paar scheine hin.

es stand mal etwas ganz schlaues hier im forum, dem ich 100 prozentig zustimmen kann.
da hiess es sinngemäss:

das ankommen in einem fremden land spielt sich in 3 phasen ab:
1. man findet alles gut und toll und empfindet so eine art euphorie.

2. nach einer weile fällt einem auf, was alles nicht so gut ist wie zuhause und was man alles ändern könnte.
das ist eigentlich eine phase der selbstunsicherheit.
man blickt hinter die fassaden, aber man versteht nicht so richtig, was dort abgeht.

3. man fängt an, das land mit den augen der einheimischen zu sehen und versteht manches, dass einem vorher fremd war und es ist einem auch nicht mehr alles so wichtig, was einem vorher wichtig war, sondern der blickwinkel verschiebt sich.

ich bin spätestens mit meiner hochzeit und den kindern in der 3. phase angekommen. deshalb sind mir, wie vielen marokkanern auch, halt andere dinge wichtiger, als schwarze plastiktüten am busch.

in diesem forum sind hauptsächlich phase 1 und 2 vertreten, oder touristen, aber die haben mit er einteilung nichts zu tun.
die wenigen mosleme, die sich äussern, werden meist als radikal hingestellt, sofern sie sich nicht dauernd dafür entschuldigen mosleme zu sein.

es wäre übrigens schön, dass, wenn man fordert kritik am islam und an marokko zu akzeptieren, auch kritik am christentum und an deutschland (alternativ: österlich oder der schweiz) akzeptieren könnte.


gruss
Najib













Last edited by Najib; 15/09/09 03:38 AM. Reason: ein ps

um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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