Hallo und Salamaleikum!
wir hatten schonmal einen Beitrag dzu hier im Forum vor einier Zeit.
Ich kann nur sagen, dass ich leider nur von einem einzigen Transporteur weiss, der offiziell angemeldet gewerblich arbeitet, das ist der recht bekannte Kollege in Köln, der dies schon seit über 15 Jahren macht. Er selbst aber sagt auch, dass man nicht reich damit wird, weil die Steuern und Zölle, Sozialbeiträge und auch Kosten für einen oder 2 Mitarbeiter einen großen Anteil des Gewinnes auffressen.
Mein Mann ist selbst seit Januar auch mit Grosshandel und Transport gewerblich angemeldet. Er fährt ca alle 3- 4 Wochen und es braucht seine Zeit, bis das ganze rentabel wird.
Auf jeden Fall steckt viel Arbeit drin, und ich habe gerechnet, dass der Stundenlohn sich höchstens im 1-3 € Bereich bewegt.
Ende des Jahres werden wir sehen, dann kommt die Mehrwertsteuerabrechnung und Einkommensteuerabrechnung.
Wir schreiben jedenfalls offizielle Rechnungen und alles wird ordentlich verzollt, alles andere fände ich Verrat und ungerecht.
Es ist nun mal gesetzlich, dass man sobald man mit Gewinnstreben arbeitet nach gültiger Rechtslage gewerblich handelt. Das gilt auch für unregelmäßige Transportfahren nach Marokko, wie sie manche machen, genauso wie wenn man mit Profitstreben in größerem Stil bei ebay verkauft. Auch dort ist es das gleiche, die Leute handeln nach Gesetz eigentlich gewerblich, sind aber nicht angemeldset und zahlen keine Steuern, und sind Abmahngefährdet.
Ich will mir nicht vorstellen, wie viele Abmahnungen man an schwarzarbeitende Transporteure verschicken könnte wenn man sie alle ausfindig machen würde.
Ich persönlich möchte schon das Risiko nicht tragen eines Tages Besuch vom Finanzamt oder einem Anwalt zu bekommen, wenn rauskommt, dass man schwarz arbeiten würde, daher lieber auf die sichere Seite, wenn auch der Gewinn niedrig ist.
Je länger ein Transporteur als solcher (schwarz) arbeitet und je bekannter er ist, umso schneller kann es gehen dass er auch mal beim Finanzamt "Verpetzt" wird und alles kommt raus.
Aus der Praxis würde ich behaupten, dass von 200 Transportern, die pro Schiff in Tanger ankommen vielleicht unter 10 dabei sind, die das ganze offiziell machen. Der Rest ist reine Schwarzarbeit.
Von den zöllen in Marokko ganz zu schweigen . Dazu haben wir schon mal in einem anderen Beitrag diskutiert...ich frage mich auch wie es sein kann dann dort im Hafen einige durchfahren, ohne dass ein Zöllner jemals in das Auto reinschaut, ich möchte mir nicht vorstellen, welche Schwarzgelder dort fliessen....
Ein halal Transport sieht für mich so aus, dass man einerseits islamisch korrekt handelt, also kein Wucher bei den Preisen, keine verbotenen gegenstände transportieren aber auch sich an die gesetzlichen Bestimmungen der Länder zu halten, in denen man arbeitet, also Marokko, Deutschland und die EU allgemein. Und die gesetzeslage ist eindeutig: handeln mit Gewinnstreben ist eindeutig gewerblich und muss als solche angemeldet sein !
Schöne Grüsse
Sara