Werte Forummitglieder, ich wollte mich eigentlich nicht wieder zu Wort melden, geschweige denn an den unsäglichen Disskussionen beteiligen. Ich bin der Meinung, das ich eine Schilderung eines Sachverhaltes von mir gegeben habe. Als ich die diversen Meinungsäußerungen von Forummitgliedern gelesen hatte, konnte ich dazu nicht mehr schweigen und mußte Schreiben.
Warum kann man Darlegungen von Forummitgliedern nicht einfach auf sich wirken lassen? Vielleicht, wie die Betrachtung eines Gemäldes? Wir sind im Einzelnen nicht berufen, große gesellschaftliche Änderungen zu iniziieren, anders in der Gemeinschaft, doch dazu fehlt uns wohl der Gemeinschaftssinn! Hilfe für Menschen, egal wo und wie, ist immer besser als nichts zu tun! Ein Blick, ein Händedruck, ein Brot und, und, und... geben dem Geholfenem ein Solidaritätsgefühl. Freiheit, raus aus dem Dreck! So könnte ich mir die Gefühlswelt dieser jungen Leute erklären.Ich liebe die marokkanische Mentalität der einfachen Menschen. Und es war wohl meine verdammte Pflicht, dort ein Signal zu setzen.
Ein Hinweis auf ein Buch sei mir gestattet: "Das nackte Brot" von Shoukri. Es handelt vom Leben eines Straßenjungen in Tanger. Es ist die sehr nachdenklich stimmende Autobiografie des Autors.
Noch ein Gedanke zum Thema Hilfe. Ich selbst habe sie erfahren, als ich einem blinden marokkanischen Junge das Augenlicht in Deutschland wiedergeben lassen wollte. Als ich einen Aufruf in dieser Internetseite zur Mithilfe startete, wurde ich von allen Seiten beschimpft. Mit wurde die Mitarbeit in diesem Forum vermiesst. Und ich wollte in meinem Bemühen, dem Jungen ein Visum für Deutschland zu beschaffen fast aufgeben. Da meldete sich eine holländische Leserin, die auch einem marokkanischen jungen Mann geholfen hatte, per e-mail bei mir.
Sie machte mir Mut, weiter zu arbeiten. Idriss, so heisst der Junge, konnte sein Augenlicht nicht mehr wieder bekommen. Er hat die deutsche sprache gelernt, ein Stocktaining absolviert und die Blinndenschrift (fast) gelernt. Heut ist er mein Reisebegleiter auf all meinen geführten Reisen durch Marokko. Und mit der Holländerin Ineke stehe ich heute noch in Verbindung.
Die Moral von der Geschicht: Helfen, helfen und nochmals herlfen! Nie wegsehen!
Es grüßt Wolfgang Ammon