Hallo drake!
 Original geschrieben von: drake
Dass Glauben blind ist, möchte ich weiterhin behaupten. Ein gläubiger Moslem, Jude, Hindu, Zeuge Jehovas usw. glaubt vorbehaltlos, was ihm seine Religion sagt. Ich spreche da aus meiner eigenen Erfahrung, nachdem ich mich ein Leben lang mit fast allen Religionen dieser Welt befasst habe. Und wenn meine Gesprächspartner keine passenden Antworten oder Argumente selbst auf die absurdesten Glaubenssätze mehr wussten, dann sagten sie unisono: Das muss man eben einfach glauben, denn es steht ja so geschrieben und Allah, Jehova oder selbst der Papst wird’s schon richten ...“ Deshalb ist Glauben eben blind und oft vom Aberglauben gar nicht so weit entfernt.

Wird der Glauben dagegen hinterfragt, so ist es ein zweifelhafter Glaube und wird möglicherweise irgendwann einmal vom Wissen abgelöst, wobei ohne Widerspruch die Glaubensgrundlagen auch gefestigt und „bewiesen“ werden können. Dass Wissen andererseits letztlich auch nur subjektiv ist und keinen absoluten Wahrheitsanspruch erheben kann, dürfte Grundlage einer enderen Diskussion sein.


Ich glaube,bin ich deswegen dumm und blind?Wenn man sich mit dem Wort "Glaube" auseinander setzt,dann kommt man vielleicht dahinter was glaube ist.

 Antwort auf:
* Das Wort „glauben“ ist die Übersetzung des griechischen „pisteuein“ mit der Grundbedeutung „vertrauen“. Ursprünglich gemeint war also nicht das unbestimmte „ich weiß nicht“, sondern im Gegenteil: „ich verlasse mich auf, ich binde meine Existenz an“. Es geht also zentral nicht um einen Gegenpol zum Wissen - für Glaube in diesem, dem Wissen entgegengesetzten Sinn steht im Griechischen das Wort „doxa“ -, sondern um Vertrauen, Gehorsam. (Vergleiche: Geloben.) 1
* Das lateinische Wort credere (vgl. Credo) ist direkt verwandt mit der altindischen Wurzel sraddha- „glauben“ und ist eine sehr alte (indogermanische) Verbalkomposition. Die Bestandteile bedeuten: „Herz“ und „setzen, stellen, legen“, zusammen also etwa: „sein Herz (auf etwas) setzen“.
* Im Hebräischen wird meist die Vokabel „aman“ verwendet: Sich an etwas festmachen.Die Vokabel „aman“ mit der Schreibung „Aleph-Mem-Nun“ wird nur in der Stammesmodifikation des Hif'il (Aussprache „hä'ämin“) mit dem Wort „glauben“ übersetzt. Diese Stammesmodifikation drückt im allgemeinen einen kausativen Aspekt der Grundbedeutung aus. Die Grundbedeutung der Buchstabenfolge (Wurzel) „Aleph-Mem-Nun“, die auch im ursprünglich hebräischen Wort Amen erscheint, ist „fest“ oder „unerschütterlich“, die Bedeutung im Hif'il ist also „jemanden fest sein lassen“.


Ich GLAUBE fest daran,dass die meisten Menschen die einer Religion angehören und sie praktizieren,nicht blind und dumm sind.Nur "dumme" Menschen nehmen alles hin,ohne zu Hinterfragen.
Natürlich gibt es gerade in der Religion Dinge,für die man keine oder nur unzureichende Erklärungen bekommt,aber ist derjenige,der sich mit diesen wenigen Ausnahmen "abfindet" deswegen dumm???

Natürlich gibt es genug Menschen auf dieser weiten Welt,die einer Religion anghören und sich noch nie damit auseinander gesetzt haben,und einfach nur nach reden,was Generationen vor ihnen schon gesagt haben.

Das liegt aber daran,dass es einfacher ist,hinzunehmen was ist.Was seid Jahren/Jahrzehnten/Jahrhunderten gut war,kann ja auch nicht ganz schlecht sein....Wenn man sich mit etwas auseinandersetzen will oder muss,dann hat das mit Arbeit zu tun.Harte Arbeit sogar!Denn man wird immer wieder auf Menschen treffen,die einem Ihre Meinung aufdrängen wollen,vielleicht weil sie glauben, das genau ihre Meinung die richtige ist.Und man wird viele Informationen bekommen,die im nächsten Moment von jemanden anders revidiert werden.

Natürlich macht Religion auch ein wenig Blind.Aber im positiven Sinn.Im Sinn von akzeptieren können,dass nicht alles zu erklären ist,und man auch nicht versuchen sollte, für alles eine logische Erklärung zu bekommen.Wenn man gelernt hat,manchmal den Kopf auszuschalten und auf sein Herz zu hören,dann ist das Leben einfacher.

LG LeVonW


Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer.
Aristoteles