hallo,

ich bin zwar kein Marokko-Insider, habe mich aber einigermaßen gründlich auf meine Reise vorbereitet (so 10 Jahre, mal mehr o. weniger ;-) ) und entsprechend zahlreicher Empfehlungen auch gebrauchte (gereinigte) Kleidungsstücke mit genommen. Dazu noch andere Kleinigkeiten; keine Zigaretten.

Einen Teil haben wir wieder mit zurück genommen, weil ich es für schlecht halte, die Sachen nur so zu verschenken. Bettelei usw. will ich nicht unterstützen u. wie auch schon in andern Beiträgen erwähnt, sehe ich es ebenfalls sehr kritisch, wenn man mit Bettelei* weiterkommt, als mit "richtiger" Arbeit. *(obwohl man dazu auch die Hintergründe der Kultur u. Religion berücksichtigen muß)
Vielleicht hätte ich mir mehr Mühe geben sollen, vor der Reise Adressen von karitative Einrichtungen o.ä. zu besorgen, aber die sollten dann auch in der Nähe des Fährhafens sein, will man nicht in den letzten Tagen ganz ohne Geschenke auskommen (-> Murphy-Law).

Wenn jmd. dazu noch konkrete Tips hat, würde ich mich freuen!
Auch hinsichtlich Gastgeschenken, insbes. Kleinigkeiten: wenn es dazu ggf. "Aktualisierungen" gibt - würde ich gerne berücksichtigen.


Übrigens hatte ich nicht den Eindruck, daß man sich nicht mehr über die Sachen freut! Wenn wir fahren, werden wir bestimmt wieder was mitnehmen.


hallo Souliman + Haskamp,
nach meiner bescheidener Meinung hat jeder von Euch beiden ein bißchen (Un-)Recht.

Ich weiß nicht, wieviele Touris in anderen Ländern wiederkommen, aber es sind idR. sicherlich mehr als 12%. Das als "mehr als genug" anzusehen finde ich schon fast so eine Überheblichkeit, wie sie viele Touris an den Tag legen.
Man sollte sich sicherlich auf das Land vorbereiten u. hier fängt es natürlich schon an: wir haben auch Leute getroffen - an sich wirklich nette Schwaben (!) - mit einem super Auto (neues WoMo auf neuen Toyo), aber total unvorbereitet: ADAC-"umsonst"-Übersichts-Karte; Reiseführer von Freunden in Spanien geliehen (ich mußte erst mal erklären, wie man sowas systematisch nutzen kann), nur am durchrasen (spontan mal für 14 Tage nach Marokko, aber mind. bis in die Sand-"wüste"), Einheimische eher als "störend" (weil betteln,...) empfunden, Geld für den Campingplatz ausgeben? warum? frei stehen ist doch billiger, usw..
Ich (JoS) würde das Land bestimmt nicht als so interessant empfinden, wenn die Menchen da nicht wären. Auch wenn sie mich mal über´n Tisch gezogen haben. Auch wenn ich mal für ein Foto (-Motiv) zahlen musste. Auch wenn sie manchmal nervig waren. Und sogar, als ich fast mal ausgerastet bin, weil ich die Autotür noch nicht geöffnet hatte u. schon nach Aspirin usw. gefragt wurde: DER Händler konnte sich das bestimmt leisten.
Und ich möchte auch nicht, daß sich die Leute für mich "prostituieren" (mal böse ausgedrückt). Spezielle Shows mögen ja i.O. sein, aber bitte nicht alle Leute umkrempeln.
Dagegen/trotzdem/(?) scheinen mir die Aktionen der Regierung (Führer (-Ausbildung), "Sensibilisierung der Menschen hinsichtlich (Pauschal-) Touristen, usw.) überwiegend positiv.
Manchmal habe ich mich natürlich auch gefragt, warum vieles so runtergekommen aussieht, warum die Menschen nicht ehrgeiziger sind, etwas besser zu machen. Aber des öfteren war ich begeistert, mich welchem Improvisationsgechick was auf die Beine gestellt wurde.

... es gibt also zig Sichtweisen und Empfindungen - die meisten wohl subjektiv. Das sollte man nie vergessen.
Wenn nun von den Touris, die sich 0 (Null) vorbereiten u. im Prinzip nur ein Land als "wir waren da" abhaken, nicht so viele wiederkommen, mag das ja ok sein, aber grundsätzlich würde ich mich schon fragen, warum in anderen Ländern bei gleichen Touristen die Wiederkehrrate höher ist.
Und: Fragen kann man ja mal - oder?
Aber die Antwort sollte man sich nicht zu einfach machen. Und daran denken: DIE eine Wahrheit gibt es nicht! (höchstens bei den Amis)

Jedenfalls vielen Dank für die oft aufschlußreichen u. informativen Beiträge!

Gruß
JoS