Suche Anschrift eines Jungen vom Camp "le Lac"
Ich möchte mich besonders an Muriel Brunswig mit meiner Bitte wenden. Wenn ich richtig informiert bin, lebt sie in oder bei Tinerhir???? Aber auch andere Forumteilnehmer, können vielleicht helfen:
Ich suche die Anschrift und den Namen eines Jungen, der uns 4 Jahre lang in der herrlichen Oase in der Todraschluch geführt hat. Er ist der Bruder des Chefs des Campingplatzes „Camping le Lac – Garden of Eden.“ Ich möchte ihm schreiben.
Der Junge ist heute ca. 14 Jahre alt, leider kenne ich seinen Namen nicht, er sprach in einer Art englisch, die ich nie verstand.
Hier einige Storys, die ich mit ihm erlebte.
Als wir auf dem Campingplatz eintrafen, kam der Junge auf uns zu und lud uns ein, mit ihm die Oase zu erkunden. Gesagt, getan. Ich nahm meinen Rucksack gefüllt mit Essen und Trinken mit. Los ging es durch ein unscheinbares Tor hinein, wahrhaft in den Garden Eden – so, wie der Campingplatz auch heißt. Man muß den Fluß queren und dann ist man schon in der herrlichen Oase angelangt. Nach einigen Kilometern Fußmarsch gab es die erste Rast. Der Junge trank wenig vom Wasser, das ihm reichte und noch weniger aß er von den Dingen, die ich ihm reichte. Kurze Zeit später, wir gelangten an einen Brunnen, dessen Wasser mit einem aus alten Reifen gefertigten Behälter heraufgeholt werden konnte. Der Junge trank hier „ohne Ende!“
Nach vielen Kilometer bei sehr warmen Temperaturen kamen wir in Tinerhir an. Er zeigte mir mit viel Stolz den sehr sehenswerten Ort. Gleich darauf versuchte ich ihm zu erklären, das ich ihm eine „ordentliche“ Tichine zum Mittagessen ausgeben möchte. Er tat so, als ob er diese nicht verstand. Er nahm Platz in einem kleinen Zimmer einer Gaststätte und bestellt sich eine Harirasuppe. Ich wollte nichts essen. Als die wirklich kleine Harirasuppe serviert wurde, brachte der Kellner auch noch einen 2. Löffel für mich mit. Der Junge zeigt freundlich auf den 2. Löffel und deutete an, das ich mitessen sollte. Nun, das tat ich nicht.
Die Suppe war gegessen und nun musste ja der Rückweg angetreten werden. Der Junge war an einer Taxifahrt zurück in das Camp interessiert. Ich überhaupt nicht, da die Wanderung wesentlich interessanter war. Der Junge hatte keine Lust diese große Strecke zurück zu laufen. Doch er musste ja mit, er wird wohl keine Dirhams für eine solche Taxifahrt gehabt haben.
Im Camp angekommen, sagte er zu mir, das er sich erst einmal hinlegen müsse! Danach habe ich ihm mit ein paar schönen Laufschuhen eine große Freude gemacht.
Dieses Jahr gab es noch eine viel schönere Story, die ich den geneigten Lesern nicht vorenthalten möchte.
Wir hatten unsere obligatorische Oasenwanderung vollbracht, als dieser Junge uns zu seinen Eltern einlud. Mit meinen Mitfahrern waren wir uns einig, das wir das Angebot nicht annehmen würden, da uns ja die Eltern überhaupt nicht kannten. Wir drehten den „Spieß“ um und luden den Jungen zu einem „großen“ Essen am Abend in die Gaststätte des Camps ein. Fein herausgeputzt erschien unser „Führer“ und wir ließen uns die von seinem Bruder zubereiteten Speisen schmecken.
Am Ende des Menüs begann der Junge und mein marokkanischer Mitfahrer zu trommeln. Es dauerte nicht lange, da erschien der Bruder des Jungen und trommelte mit. Nach und nach erschienen noch einige jungen Männer, mit ihren Trommeln. Das hörenswerte Trommelkonzert haben wir, Gott sei Dank, komplett aufgezeichnet. Später, haben wir eigentlich erst begriffen, das es ein Dankeschön an uns war.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang