@All
- kann sein, dass ich etwas mehr sensibilisiert bin als Ihr.
- kann auch sein, dass ich mich mehr mit den Gefährdungen und den Hintergründen im arabischen Raum als Ihr auseinandersetze und möglicherweise durch die intensive Beschäftigung damit mehr Hintergrundwissen habe als Ihr.
- kann auch sein, dass in der marokkanischen (weil zensierten Presse über Vorfälle terroristischer Art aus Gründen der Staatsräson nichts geschrieben wird). - Wo sind übrigens die 400 bekannten Fundamentalisten geblieben, welche den marokkanischen Behörden bekannt waren, deren Aufenthalt sie jetzt aber nicht mehr kennen? Haben sich wahrscheinlich in Luft aufgelöst.
- kann auch sein, dass die wachsende Unzufriedenheit des Volkes brachial unterdrückt wird. Irgendwann sucht sich diese Unzufriedenheit aber ein Ventil (das erste war Casablanca).
- kann auch sein, dass die amerikanischen Gräueltaten im Irak die Wut auf Europäer bzw. Touristen oder Nicht-Muslime immer mehr wachsen läßt. Die Gegenreaktionen sind bekannt (Entführungen, Ermordungen usw.). Nachahmungstäter mit fanatischem Hintergrund werden möglicherweise jetzt noch eher animiert zu handeln.
- kann schon sein, dass man auf marokkanischen Pisten sicher ist als auf Deutschlands Autobahnen - da ist ja auch kaum Verkehr (das war jetzt ein kleiner Scherz).
Darum, gerade hier im Marokkoforum sollte man auch über solche Dinge reden, auch wenn sie unbequem sind. Nur durch Aufgeklärtheit, Diskussion und kritischem Auseinandersetzen mit eventuell zu erwartenden Ereignissen kann vielleicht eine Änderung der derzeitigen weltweiten Verhältnisse erreicht werden. Ganz sicher nicht durch
- Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen!
Sicher sehe auch ich den Tourismus als große Chance für Marokko an. Das sei dem Land auch gegönnt. Aber ich kann mir lebhaft vorstellen, dass von den genannten 4 Millionen Touristen wahrscheinlich 3,8 Millionen in den Touristenhochburgen Agadir und all den anderen Reisezielen längs des Atlantiks Urlaub gemacht haben.
Was diese Art des Tourismus mit all seinen Auswüchsen für einen erstarkenden Fundamentalismus mit einem neuen Religionsverständnis nach sich zieht, dürfte keinem verborgen geblieben sein.
Für Marokko wäre es wünschenswert, dass nichts dergleichen passiert, das heißt aber noch lange nicht, dass man den Kopf in den Sand stecken sollte.
Fangt mal an zu denken.
Gruß
U.E.H.