Zwei Freunde und vier Frauen

"Wie schön ist es, zwei Frauen zu haben", schwärmte ein Mann vor seinem Freund, als beide bei einer Wasserpfeife in einem Kaffehaus sassen. Mit den blumenreichsten Worten pries er die Abwechslung. Die Augen des anderen wurden immer grösser. "Wie im Paradies", dachte er, "muss es meinem Freund ergehen. Warum soll ich nicht von dem Honig zweier Frauen kosten wie mein Freund?"

So heiratete er eine zweite Frau. Als er in der Hochzeitsnacht das Bett mit ihr teilen wollte, wies sie ihn zornig zurück: "Lass mich schlafen, geh doch zu deiner ersten Frau. Das dritte Rad am Wagen will ich nicht spielen. Entweder ich oder deine andere Frau".

Um Trost zu suchen, ging er zu seiner anderen Frau. Als er zu ihr ins Bett schlüpfen wollte, schimpfte auch sie: "Mit mir nicht. Wenn du eine zweite Frau geheiratet hast und ich dir nicht gut genug bin, gehe doch zu ihr."

Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Haus zu verlassen und in die nahe gelegene Moschee zu gehen, um dort eine Ruhestatt zu finden. Als er versuchte, in Gebetshaltung einzuschlafen, hörte er hinter sich ein Räuspern. Erstaunt dreht er sich um, denn der Ankömmling war niemand anders als sein guter Freund, der ihm von den Freuden, zwei Frau zu haben, vorgeschwärmt hatte.

"Warum bist du denn hierhergekommen?" fragte er ihn verwundert. - "Meine Frauen haben mich nicht zu sich gelassen. Das geht schon Wochen so." - Aber warum hast du mir denn erzählt, wie schön es ist, mit zwei Frauen zusammenzuleben?" Verschämt antwortete der Freund: "Ich fühlte mich so einsam in dieser Moschee und wünschte mir, einen Freund bei mir zu haben."