Liebe Muriel, danke für Deine ausführliche Antwort (und den Tipp im Kochforum). Vielleicht kam bei mir das Gefühl auf, weil ich, abgesehen von einer Reise durch die Türkei, das erste Mal in einem aussereuropäischen Land gewesen bin. Unser Guide wollte uns sein Land wohl einfach freundlich darstellen. Er hat natürlich mitbekommen, wenn die Gäste im Bus in peinlicher Weise lautstark über die ungewohnten Bedingungen sprachen und sich manchmal unangemessen aufregten (wir hatten einige Ältere dabei, denen es schwerfiel, sich auf das Fremde einzulassen). Als in einem Restaurant einmal ein ganzer Tisch seine Teller demonstrativ zusammenschob, weil sie nicht ihrem Sauberkeitsideal entsprachen, war ihm das sichtlich peinlich. Bei der Abschiedsrunde am letzten Abend bat er uns inständig, für sein Land zu werben, weil der Tourismus Arbeitsplätze in Marokko sichere.
Unser Guide war ein Marokkaner, der für seinen Beruf studiert, in Abendkursen am Goethe-Institut Deutsch gelernt hat und diesen Job bereits seit 18 Jahren für eine nationale in Tanger ansässige Agentur ausübt. Überall, wo wor himkamen, kannten ihn die Menschen. Ich nehme an, dass er ein guide national ist. Deswegen wundert mich, dass wir überall weitere Führer brauchten. Aber vielleicht hat er diese Lizenz tatsächlich nicht.
Auf jeden Fall haben wir ein Riesenglück mit ihm gehabt.
Liebe Grüße, Ulrike