Guten Abend, viel weiter bin ich bei der Recherche nicht gekommen. Aber das hier kann ich Dir, Tangeroise, auf Deine Befürchtung hin begegnen:

"Frage: Werden die Kinder durch internationale Adoption nicht entwurzelt und ihrer kulturellen Identität beraubt?

Antwort: Die Zugehörigkeit eines Kindes zu seinem Volk und Kulturraum ist nicht etwas Angeborenes, sondern etwas Erworbenes.

Das Findelkind auf den Straßen der Städte der so genannten "Dritten Welt" erwirbt nicht die kulturelle Identität seines Volkes, sondern die der Straße, des Mangels und der Verlassenheit. Die Entwurzelung hat bereits mit seiner Verlassenheit und der damit verbundenen Verwahrlosung eingesetzt. Die Heimat haben diese Kinder schon dann verloren, als sie kein Zuhause mehr hatten. Das Argument der Entwurzelung und des Verlusts kultureller Identität ist angesichts des Elends verlassener Kinder in vielen Ländern der so genannten "Dritten Welt" ein zutiefst zynisches. Für diese Kinder ist internationale Adoption sicher nicht die optimalste, aber häufig die zurzeit geeignetste, weil wirkungsvollste Nothilfe."

Auch ich denke an Adoption eines Findelkindes, wie meine Schwester und ihr algerischer Mann. Sollten die beiden es mit Algerien schaffen, wäre das auch mein Wunschland. Denn ich habe in Algerien sehr traurige Kinderschicksale in Heimen gesehen. Aber vielleicht sind die Zustände in Marokko ja besser, so daß die Kinder vom Staat so gut versorgt werden, wie Du es beschreibst.

Guten Abend, Henriette