Hallo Farnmausi,
auch wir hatten 2001 ein ähnliches Erlebnis bei der Ausreise von Marokko kommend in Richtung Ceuta. Ich stand wartend zur Grenzabfertigung in der Fahrzeugkolonne, meine Frau wechselte noch restliches Geld um, als ein heilloses Durcheinander in der Grenzstation stattfand. Die Lage war ausser Rand und Band. Leute rannten schreiend kreuz und quer mit irgendwelchen Paketen in der Grenzstation herum. Da ich zuerst nicht wusste, um was es sich überhaupt hier dreht, hatte ich Bedenken, dass mich der Mob noch mitnimmt und ich evtl. geplündert werde oder das Fahrzeug umgeworfen wird. Ich hatte so was an einer Grenze noch nie erlebt. Ich beobachtete jedenfalls, dass sich vor einer Grenzöffnung, die nicht größer als eine Tür war, eine riesengroße Menschmenge gebildet hatte. Jetzt mussten alle dort Stehenden durch diese enge Öffnung hindurch. Es gab natürlich ein Gedränge und die Menschen wurden regelrecht von hinten durch dieses enge Loch durchgedrückt. Da die Grenzpolizisten die vielen Menschen nicht mehr aufhalten konnten, nahmen sie nun die Knüppel zur Hand und droschen auf die Leute ein. Diejenigen, die durchkamen, rannten um ihr Leben. Ich denke mal, dass sich bestimmt um die 500 Menschen zu diesem Zeitpunkt in der Grenzstation befanden. Letztendlich wurde dieses Loch von den Grenzbeamten mit brachialer Gewalt wieder geschlossen und die Lage entspannte sich. So konnten wir ohne Blessuren die Grenzstation in Richtung Spanien verlassen. In Deutschland hatte ich danach in der Zeitung gelesen, dass es anscheinend öfters vorkommt, dass sich solche tumultartigen Szenen dort abspielen. Die in der Grenzregion zu Ceuta lebenden Marokkaner können so eine Art „kleiner Grenzverkehr“ durchführen, der ihnen anscheinend größere Zollfreiheiten gewährt. Warum es dann zu diesen Ausschreitungen kommt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Gruß
F.Falk