Mein Senf dazu:
Mit großer Leidenschaft spule ich oft hunderte Kilometer lange Radtouren ab, zumeist in Süddeutschen Gefielden und abseits der großen Routen. Nach langem hin & her (weil ich ja lieber alleine fahre) schloß sich mir ein pensionierter Sportprofessor an, der Zeit seines Lebens Pädagoge war. Während einer Rast leerte er eine Mineralwasserflasche und mangels anderer Gelegenheit entsorgte er diese Platikflasche am Straßenrand, an einem Platikrandstein. Pfleglich hat er sie hingestellt und unausgesprochen gemeint, "das eine" (nur eine, nur SEINE Flasche) macht schon nicht die GANZE Umweltverschmutzung aus.
Obwohl wir ganz alleine auf weiter Flur waren, ich schämte mich ob meiner Begleitung, nahm die Flasche zu mir und entsorgte sie eine halbe Stunde später ordnungsgemäß. Die Diskussion (radfahrend) war mir zuwider und ich erzählte dem alten Profsack (so nannte ich ihn), "... siehste, was Leute nicht alles machen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen - und sich dann über den Saustall beschweren, der uns alltäglich begegnet". Es war mir nicht angenehm, ich nahm mir auch kein Blatt vor dem Mund. Und wenn noch so viel Müll herumliegt, laß' ich mich davon nicht anbhalten, meinen Müll ordentlich zu entsorgen - und wenn ich ihn mit nach Hause nehme.
Sicher, "Gastarbeiterrouten" sind oft sehr verdreckt, es sind aber nicht nur die Gastarbeiter (und schon gar nicht ALLE), die eigenen Landsleute/Urlauber tragen mindestens genau das gleiche dazu bei, wenn es sehr unansehnlich aussieht. Sie meinen halt, wenn sie bei der Müllentsorgung ihre Augen schließen, dann wird es von den anderen nicht gesehen. "Ja, die Gastarbeiter..." heißt es dann! Krawattenträger, Titelträger sind genau so wenig ausgenommen wie Nobelkarossenfahrer und dergleichen. Keine Ausnahmen!
Das war mein Senf. AvP.