Ahlan alle,
Silla ,selber Salam! Also das Ihr nicht an das öffentliche Wassernetz angeschlossen seid, ist nicht so schlimm, denn fals das Wasser wie es oft in der öffentl. Leitung der Fall ist, clorhaltig wäre, wäre es für den Garten sowieso ungeeignet, da es nicht nur Keime abtötet sondern auch die Kleinstlebewesen im Garten. Ein eigener Brunnen, nicht zu tief, nicht zu mineralienhaltig, salzig, und mit schön nachlaufendem Wasser ist besser als Gold. Auf jeden Fall solltet Ihr den Strom zum Grundstück führen und am bessen gleich 3mal 230 Volt, das heißt Starkstrom, weil 3mal 230Volt Phase gegen Phase 400Volt ergeben und somit auch Drehstrommotorpumpen betrieben werden können. Diese sind günstiger und haben einen besseren Wirkungsgrad als 230Volt Wechselstrompumpen.
Warum ist die Tropfbewässerung nicht für Gemüse geeignet? 1. Weil eine Gemüsesaison nur ein halbes Jahr dauert und danach sollte ein anderes Gemüse gepflanzt werden. Man kann nicht an jede Rübe ein Tropfventil installieren.(Bei Tomatenstauden ist es machbar).
2. Bei einer fest angelegten Anlage sind die PE-Schläuche zum Schutz eingegraben und nur am Ventil wird ein Meter um die Pflanze freigelegt.
3. Ist es nicht sinnvoll ständig Schläuche ein und auszugraben und dem Gemüse anzupassen. Thomas hat aber auch Recht, das Gemüse mit Tropfbewässerung bewässert wird. Es kommt da eben auf die Gemüsesorte an, ist aber wegen dem hohen Material und Installationszeitaufwandt nicht so üblich in Marokko. In den großen Folienhäusern die das Wintergemüse bringen sind z.B die Schläuche an der Decke befestigt und tropfen von oben auf die Tomaten. Sprühregner finde ich toll, wenn genug Wasser vorhanden ist. Sie sorgen im Sommer für angenehme Frische und Staubfreiheit wenn der Wind pfeift. Das die Sprühregner verschwenderisch umgehen ist richtig. Fals Euer Brunnen genug Wasser bringt, brauchst Du aber wegen der Verschwendung kein schlechtes Gewissen haben. Über die Pflanze gelangt das Wasser in die Wolke und regnet wo ander wieder herunter. Wasserverschwendung ist erst dann problematisch wenn der Grundwasserspiegel absinkt, Wasser über Flüße ungenützt ins Meer fließt oder Brauchwasser in die Ma-üblichen Sickergruben fließt. Wenn Du unbedingt beim Gemüseanbau Wasser sparen willst, empfehle ich Dir die traditionelle Bewässerungsmethode: 1. Mit einem Pflug od. Hacke entlang dem Gemüse Furchen für Wasserrinnen ziehen. 2. Den Boden immer nur Nachts bewässern und die Wasserinnen mit Hacke und Erde je nach Bedarf öffnen und schließen. 3. Den Boden immer schön locker hacken und regelmäßig Tierdung miteinarbeiten, damit der Boden nicht rissig wird. 4. Fals die Gegend windig ist, Windschutz anlegen z.B. mit Erdhügeln oder dichten
Zypressenstauden. 5.Wenn Du Dir erst mal den Rücken buckelig gehackt hast, träumst Du nur noch von Sprühregnern. Das Euer Land ein hohes Gefälle hat, ist kein Problem. Man kann es terrassenförmig anlegen, das bringt den Pflanzen noch mehr Sonne und beim Regen kann der Boden mehr Wasser aufnehmen/ speichern und die Erde schwimmt nicht so leicht davon. Feuchtesensoren würde ich dann erst installieren wenn wirklich alles andere zuverlässig funktioniert. Sie setzen die verschiedensten Expeimente voraus.
Hi Muriel, wenn Ihr Strom braucht, sollte der zuständige Räis (President) bei den Energieversorgern einen Antrag stellen und begründen. Bei uns war es wie bei Silla, obwohl wir sehr abgelegen wohnen(keine Straße) hat man unsere Begründungen akzeptiert und sogar mit einem Fährschiff Strommasten und Leitung geliefert. An einer ca. 6 km entfernten Hochspannungsleitung (10000Volt) wurde ein Trafo zur Umspannung gesetzt und von dort aus Freileitungen mit Holzmasten aufgebaut. Ab dem Antrag hat es ungefähr 2 Jahre gedauert bis alles fertig war. Ehrlichgesagt habe ich niemals mit öffentlichem Strom gerechnet, weil wirklich alles sehr aufwendig war und dagegen viele Häuser die dichter besiedelt an einer Durchgangsstraße liegen, immer noch nicht angeschlossen sind. Wichtig ist, das man Beziehungen nützt, die machen was man möchte, von alleine tut sich nur wenig. Strom herzustellen ist kein Problem. Wie, hängt von der benötigten Leistung und der Umgebung ab. Wie Thomas schon schrieb, wer glaubt, das Solarstrom ökologisch 100ig ist, glaubt falsch. Der hohe Anschaffungspreis eines Solarmodul ist in erster Linie durch den hohen Energieaufwandt bei der Herstellung von Silitium begründet. Vorsicht beim Kauf von größeren Photopoltaik-Anlagen, die ganze Modulherstellung wird in den nächsten 1-2 Jahren einen großen Umbruch bei der Silitiumverarbeitung geben. Windgeneratoren sind in Windreichen Gebieten immer zu bevorzugen. Sie sind technisch ausgereift und die Regelelektronik kann immer wieder technisch angepaßt werden. Was Deine Frage nach Solarmodulen made in Ma betrifft, ist es so, die einzelnen Silitiumscheiben werden aus Amerika gekauft und in Ma zu verschiedenen Größen zusammengefügt und in Harz eigegossen. Der Strom, der aus dem Ma-Modulen herauskommt ist der gleiche wie bei Importmodulen. Obdie Verarbeitung so gut ist, zeigt sich in 10-15 Jahren. Es ist nicht verboten in Ma Strom herzustellen. Man braucht von Niemanden eine Erlaubniss. Nur den Strom zu verkaufen z.B. über Zähler darf man nicht ohne Zustimmung des E-Werkes.
In Deutschland ist es sehr einfach selbst produzierten Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen/verkaufen. Dafür haben die Grünen das Einspeisegesetz erfunden. Die E-Werke sind dazu gezwungen den Strom je nach Förderung zwischen 0,5 und 1 Euro pro Kilowatt, obwohl sie den Strom selber wesentlich billiger verkaufen. Ein einfacher Einspeisezählerantrag beim Elektriker genügt und die E-Werke installieren den Zähler. Zu den Statistiken über Strom in Marokko noch ein Link:
www.gtz.de/wind/files/Marokk0-2002.pdf. Muriel interessant das Du doch noch mehr über das Dorfprojekt geschrieben hast, als nur von Kläranlagen, an die ich einfach nicht glauben kann.
leihinik
Josef