Einige Zitate

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Lehmann, äußerte scharfe Kritik an den Karikaturen. "Zu den Grundlagen des Zusammenlebens gehört die Achtung vor dem religiösen Bekenntnis anderer Menschen", sagte der Kardinal dem Blatt. Karikaturen würden dann problematisch, wenn sie an den Kern eines religiösen Bekenntnisses rührten. Dies sei nach Überzeugung vieler Muslime mit den Karikaturen verletzt worden.

Der Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg, Udo Steinbach, wirft dem Westen im Zusammenhang mit dem Konflikt sogar Arroganz vor. Die Anzahl der Menschen in der islamischen Welt, die dem Westen kritisch gegenüber stünden, werde größer, sagte Steinbach der in Cottbus erscheinenden "Lausitzer Rundschau". Dazu trage dieser durch seine Arroganz bei. Der Westen glaube noch immer, er könne der Welt Bedingungen in politischer, religiöser und kultureller Hinsicht diktieren, kritisierte Steinbach. In der islamischen Welt werde dies aber immer weniger akzeptiert wird, wie die gegenwärtigen Ereignisse zeigten.

Die umstrittenen Karikaturen seien "von so miserabler Qualität, dass sie nur als Provokation verstanden werden können". So werde in den Zeichnungen eine direkte Verbindung zwischen islamischem Extremismus und dem Propheten gezogen. Mohammed und Terrorismus würden gleichgesetzt. "Das empfinden auch Muslime, die sich von Extremismus und Terrorismus distanzieren, als Beleidigung", betonte der Orient-Experte.

ase/ap/afp/reuters

Die Regierung von Rasmussen hat sich in den vergangenen Jahren mit einer betont scharfen Ausländerpolitik zur Begrenzung der Zuwanderung aus Ländern der islamischen Welt profiliert.

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Auch die Berliner Zeitung bezweifelt, ob im Karikaturenstreit tatsächlich die Grundwerte westlicher Demokratien zur Debatte stehen. Selbstverständlich müsse die Kunst- und Meinungsfreiheit unantastbar sein, heißt es dort. „Aber auch unerschütterliche Rechte können verkehrt gebraucht werden. Und das ist der Fall bei besagten Karikaturen. Sie sind ja keine blitzenden Einwürfe gegen den Ungeist, keine Voltairischen Flüge der Kritik. Sie sind – und vor allem gilt das für den berühmten Mohammed mit einer Bombe als Turban – Zeugnisse einer Fremdenfeindlichkeit, die sich jetzt wundert, dass die Beleidigten beleidigt sind.“


Mehr Trauer, große Unsicherheit, aber auch Hoffnung auf das »freundliche« Dänemark war am Abend bei den Abendnachrichten aus den Gesichtern von hier lebenden »ganz normalen Muslimen« abzulesen. Sie wurden in einem Kopenhagener TV-Studio nach ihrer Reaktion befragt. Ein türkischer Busfahrer, eine Studentin und eine Sozialarbeiterin mit unterschiedlichen religiösen Bindungen waren sich einig, dass die Karikaturen in »Jyllands-Posten« sie verletzt hatten, die Gewaltakte von Damaskus durch nichts, aber auch nichts zu rechtfertigen seien.

NRZ

Kurz zuvor hatten sich im Kopenhagener Parlamentsgebäude 200 Zuwanderer zur Gründung eines Netzwerkes moderater Muslime getroffen. »Diese Imame sprechen doch nur für eine ganz kleine Minderheit von dänischen Muslimen und ganz bestimmt nicht für uns«, sagte der liberale Parlamentsabgeordnete Naser Khader. Der gebürtige Syrer ist zum Wortführer derjenigen geworden, die dem Wirken stark religiöser Imame einen erheblichen Teil der Verantwortung für die derzeitige Eskalation geben. Die Attacken in Damaskus konnte sich Khader nur als gezielte Aktion der syrischen Machthaber erklären: »In diesem Polizeistaat kann so etwas nicht passieren, ohne dass die Regierung das auch selbst will.«

. Der britische Außenminister Jack Straw kritisierte den Nachdruck der umstrittenen Mohammed-Karikaturen durch Medien in anderen europäischen Ländern. Diese Veröffentlichungen seien "unnötig, unsensibel, respektlos und falsch gewesen", sagte Straw. Niemand sei angehalten, andere zu verletzen.

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So wie man die Strahlen der Sonne nicht zudecken kann,
so kann man auch das Licht der Wahrheit (Al Hakk) nicht auslöschen.

Israelitisches Sprichwort