hallo,
ich spreche hier aus der sicht eines " ausgewandert wordenen" kindes, zwar nicht nach marokko, aber nach sizilien.
es kommt jedoch der geschichte ein wenig nahe.
meine mutter und mein stiefvater haben auch ihren traum wahr gemacht, und eines schönen tages, 1983, ging´s los.
uns erwartete dort ein halber berg, 7km ausserhalb der nächstgelegenen stadt, mit einer ruine darauf.
mein stiefvater hatte es in einem urlaub dort mega billig gekauft..
auch wir lebten dort ohne strom und wasser, mein bruder und ich konnten kein wort italienisch, und doch mussten wir sofort zur schule da.
und die ruine aufbauen, als auch ein weiteres, haus, direkt daneben...
im laufe der zeit haben wir dann auch noch eine zisterne gebaut, die im sommer mit wasserlkws befüllt wurde, und in regenzeiten mit regenwasser.
beleuchtung waren alte cherosinbaulampen und stereoanlage wurde mit lkwbatterie betrieben. tv?! ich bin 14 jahre ohne gross geworden. und wir waren nicht die einzigen auswanderer dort, wenn auch die anderen ihre eigene art und weise hatten, ihr leben da zu meistern.
mein stiefvater hat dort auch gearbeitet, m rahmen einer art arbeitsbeschaffungsmassnahme, denn auch in sizilien gibt´s keine arbeit und grosse armut. aber es ging alles.
leider ging die beziehung der beiden in die brüche, so das wir nach 3 jahren schweren herzens zurück nach d-land gingen.
es hat mir nicht geschadet, ganz im gegenteil, ich wäre niemals die, die ich heute bin, und seit dieser zeit auch weiss ich, das in deutschland nicht mein platz ist..
wenn meine kleine nicht wäre, bzw das geteilte sorgerecht mit ihrem vater, ich wäre schon längst auf und davon, und vielleicht noch nicht mal so sehr anders, als diese familie hier. auch in puncto kinder, denken die meisten nicht zu sehr deutsch?! wenn ich mich hier manchmal so umsehe, was da so los ist, unter den kindern und jugendlichen, da wäre ich manchmal glücklich, mit meiner tochter zusammen hier wegzugehen, um ihr ´ne andere wertigkeit mitzugeben. und ich hoffe, wenn sie entscheiden darf, das sie sich für ein leben mit mir in hoffentlich marokko entscheiden wird.. sie war nun mittlerweile auch schon 4 mal mit mir dort, und da wir dort einheimische freunde, berber, sehr arme, aber wunderbare menschen kennengelernt haben, und auch ein bisschen das "andere" leben gesehen haben, weiss sie dann auch ein bisschen, was sie erwarten wird.
mein freund und ich jedenfalls arbeiten darauf hin, das wir es realisieren können.
ich denke auch, wo ein wille, da ein weg, und man muss es zumindest versucht haben, seinen traum zu verwirklichen.
ich wünsche der family viel mut, kraft und durchhaltevermögen, ich sage, hut ab
