Interview mit einer Tamazgha-Stammesangehörigen


R: Wo liegt Tamazgha ?
X: In Nordafrika
R: Wo leben Sie konkret?
X: In Kayblei Algerien
R: Erzählen Sie uns was von Ihrem Stamm = Kabyle
X: In Tamazghaland leben wir auf den Bergen und wir ernähren uns von Ziegen und Ziegenmilch und Ziegenkäse und Ziegenfellen.

Wir haben einen Kaid „Oberziegenhirte“, dem wir 2 Ziegen / Jahr abliefern müssen.

Wir tragen Schafsfelle und Helme mit Hörnern und Ledersandalen mit Hasenpfoten.

Es leben alle in einem Steinhaus und wir mahlen unser Mehl mit zwei Steinen wie in der Steinzeit.

Wir werden mit 14 Jahren verheiratet und sprechen nur Tamazgha und lesen und schreiben können wir auch nicht.

Der Kaid sagt uns: Lernt niemals die Schrift der Araber und Rumis, das sind unsere Feinde und die Feinde der Freiheit.

Er lehrt uns, dass die Araber böse sind.

Sie schaffen gesteinerte Strassen und unterhalten sich mit Hilfe von kleinen verhexten Kisten.

Sie wecken Einen schon früh morgens und zwingen Ihn zur Schule zu gehen und eure Eltern müssten arbeiten und haben wenig Freiheit.

Sie ordnen alles und machen ein Bild von euch und stehlen eure Seelen und kleben diese auf ein Stück Papier mit ganz vielen Zeichen.

Sie reiten keine Esel wie wir, sondern fahren auf Teufelskutschen ohne Esel über die gesteinerten Strassen.

Man hatten wir Angst vor diesen komisch gekleideten Menschen aus dem Tal.

R: Und was war Ihre Funktion
X: Ich lernte Tanzen und unser Kaid war ein sehr guter Gitarrist und wir mussten abends immer auf seine Gitarrensongs tanzen und unsere Hüfte schwingen.
R: Das wars?
X: Später wenn die wir älter waren kamen wir auf die Felder und schufteten den ganzen Tag.
R: Wieso verstehe ich nicht, ich dachte Ihr seid Freie Menschen und verabscheut geregelte Arbeit.
X: Amazigh heisst freier Mann und nicht Frau
R: Also Tanzen Arbeiten und Kinder kriegen ist eure Kultur?
X: Ja
R: Was sind die Aufgaben der Männer?
X: Sie kiffen oder spielen Gitarre und trinken Wein und Bier aus Krügen
R: Hat Ähnlichkeit mit den Germanischen Völkern
X: Von diesen stammen wir doch ab, Geiserich ist mein Urgrossvater, deswegen sind wir blond und haben blaue Augen.
R: Alle
X: Nein nicht alle aber fast alle
R: Du hast dich von deinem Tamazgha Clan abgewandt und wieso?
X: Es sprach sich auf den Feldern von Tamazgha Land rum, dass es bessere Gitarrenspieler gibt als hier auf dem Berg.

Sie sagten, dass viele Menschen noch auf der anderen Seite des Meeres leben und das Sie die besten Gitarrenspieler haben und dass unser Kaid nur wichtig tut.

In einer Stadt am Meer kannst Du Musik aus Kisten hören und Du kriegst für ein paar Metalstücke Kif in schönen Haüsern und die Metallstücke bekommt man geschenkt.

Man braucht nur Asyl sagen, dann kriegst Du alles was Du willst und Du kannst Feiern und kurze Sachen anziehen und man bekommt in deren Schuhen keine nassen Füße.

Du suchst dir deinen Mann selber aus und kannst jeden Tag einen anderen haben und musst nicht immer mit einem und denselben Typen leben.

Du bist frei in diesem Land, verstehst Du haben die, mit grossen Augen, gesagt.

Ich habe meinen Entschluss nachdem unser Kaid aufgrund der Kifernte dauerbreit war und wir hörten tagelang keine Musik…..da habe ich den Entschluss gefasst abzuhauen.

In ein Land wo es viele Gitarren gibt und nicht nur eine (Die des Kaid)……….

Ich hatte eine sehr lange Route vor mir und begenete Menchen, die mich ununterbrochen anstarrten, aber mittlerweile weiss ich warum.

Es lag am Schafsfell und seinem Geruch.

Hahaha

R: Was ist jetzt für Sie Freiheit?
X: Nie wieder an Tamazgha denken zu müssen und nur Mensch sein.
R: Hatten Sie Schwierigkeiten sich zu Integrieren?
X: Ja sehr, da ich das Stadium der Evolution um Jahrhunderte durchleben musste.
R: Vielen Dank für das Interview


So wie man die Strahlen der Sonne nicht zudecken kann,
so kann man auch das Licht der Wahrheit (Al Hakk) nicht auslöschen.

Israelitisches Sprichwort