Hallo Ulla,
kleines Intermezzo mit Abid?
zu deinem obigen Beitrag: Ich glaube nicht, dass irgend jemand hier meint, dass jeglicher Austausch und Kontakt zwischen den Ländern der Erde aufhören sollte (so etwas hat es ja faktisch nie gegeben, Austausch, gegenseitige Beeinflussung existierte immer).
Aber man muss das, was unter dem Label Entwicklungshilfe läuft eben genauer ansehen. Worum geht es: geht es um wirklich Hilfeleistung aus humanistischen Gründen, oder geht es um eigene Wirtschaftinteressen (Abhängigkeiten schaffen) oder gar missionarischen Eifer (sei er religiös oder ideologisch).
Das, was Izem schreibt und was viele Kritiker der Globalisierung anmerken, ist ja, dass die Weltwirtschaft nach Gesetzen funktioniert, die nicht wirklich darauf angelegt sind, dass es allen Menschen auf der Welt gut gehen kann, sondern dass es letztendlich um den Erhalt bestehender Verhältnisse geht: 1/3 der Menschheit lebt extrem gut auf Kosten des Restes (wenn man jetzt mal mit "gut" die materielle Versorgung meint).
Aber hier ging es ja gar nicht um Entwicklungshilfe, sondern um die Frage, ob es sinnvoll ist ausländische Investoren im Bereich der Landwirtschaft nach Marokko zu locken. Und wenn man dies als Grundsatzfrage stellt, muss man natürlich an die Kolonialzeit denken (auch wenn Marokko keine "richtige" Kolonie war, so haben sich viele Mechanismen des Kolonialismus dort auch abgespielt). Ich denke aber mal, dass in Marokko die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik sich auch darum Gedanken gemacht haben (oder bin ich da zu blauäugig?).
Gruß