Guten Abend,
@jm, breitgesellschaftlich ist und wird das Thema Religion nicht auszuklammern sein.
In dem heute erschienen Artikel in der FAZ
"Die Mehrheit erwartet immer wieder Konflikte - die Herausforderung durch den Islam als Chance" von Prof. Dr. Renate Köcher ist ein m. E. ein wichtiger Punkt angesprochen worden:
Nur noch knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung sieht sich heute als religiös, wobei die Altersgruppe über 60 Jahre zwei Drittel ausmacht.
Die christlichen Werte als Orientierungslinie im eigenen Leben werden von knapp der Hälfte der Bevölkerung als solche angesehen; von den Jugendlichen bis 30 Jahre sind es nur 28 %.
Berücksichtigt man dann noch die landläufige Meinung, dass für die Mehrheit der Menschen die Religion in Deutschland heutzutage keine existentielle Bedeutung mehr hat, überrascht eigentlich das Unverständnis für die islamische Religion nicht. Dem Europäer mutet im allgemeinen der Bezug auf religiöse Überzeugungen in der Öffentlichkeit fremd an. Wie soll MAN dann Zugang zu den Gläubigen des islamischen Glaubens finden? Unter diesem Hintergrund ist es evtl.nicht unverständlich, dass bei einer Umfrage des Allensbach-Institutes eben in der Religionsfrage ein Konfliktpotential gesehen wird.
Bei der Frage: "Können Christentum u. Islam nebeneinander existieren, oder sind diese Religionen zu verschieden wird es deshalb immer wieder zu schweren Konflikten kommen?"
55 % der Befragten antworteten: "immer wieder Konflikte"
29 % Nebeneinander existieren
16 % Unentschieden, keine Angabe.
Bei solchen Umfrageergebnissen erstaunt es wiederum dann nicht, dass die Warnungen eines Herrn Schilys vor Parallelgesellschaften auf offene Ohren stossen.