Hallo,
ich glaube schon, dass fast alle Migranten prinzipiell den Wunsch hegen, die deutsche Sprache zu erlernen. An der Realität scheitern aber dann sehr viele. Ein normaler VHS Kurs verläuft so, dass am Ende nur noch rund die Hälfte der TeilnehmerInnen kommt. Die meisten bleiben weg, weil sie Arbeit gefunden haben (egal ob legal oder illegal), also aus wirtschaftlichen Gründen oder - bei den Frauen, weil sie gebären oder es familiär nicht schaffen. Dann sind da noch diejenigen, die abspringen (oder zum dritten mal in den Anfängerkurs gehen) weil sie definitiv zu unbegabt oder zu faul sind für den Spracherwerb (aber das ist eine Minderzahl).
Aber auch hier gilt ganz klar: Der Erfolg ist durch die Bildungsnähe im Herkunftsland bestimmt. Leider muss ich da JM in vollem Umfang Recht geben.
Wenn JM von Marokkanern spricht, die innerhalb eines Jahres Deutsch lernen, dann hat er vermutlich die lernerfahrenen StudentInnen gemeint, die mich mit ihrer Begabung immer wieder in blankes Erstaunen versetzen. Unter den anderen Marokkanern ("Gastarbeitern") gibt es aber tatsächlich viele, die nach 15 und mehr Jahren eine sehr geringe Sprachkompetenz aufweisen. Bei den Frauen kommt oft das Problem dazu (besonders bei den älteren, aber selbst bei manchen jüngeren), dass sie kaum lesen und schreiben können, bzw. erst hier alphabetisiert wurden. Deren Kinder sind es überwiegend, die Probleme im hiesigen Schulsystem haben.
Man müsste mit der Sprachförderung schon im Kindergarten anfangen (oder davor schon in Krabbelgruppen), aber an diesen Stellen spart der Staat oder setzt sich nicht genug dafür ein geeignete Bedingungen zu schaffen.
Gruß