Hallo jm, hallo tint,

es tut mir leid, dass ihr mein Anliegen so missdeutet habt. Wahrscheinlich war es der falsche Zeitpunkt eine Diskussion über Integration zu führen.

"in diesem thread muß man ... noch auf diesem level sich mit deutsch-deutschen im internet austauschen und seine heirtagsanträge an eine majorität stets erneurn"

Ich weiß wirklich nicht, jm, was du in diesem thread so empfunden hast. Kann es nicht sein, dass deine Empfindlichkeit aus anderen Quellen resultiert.

Ja, liebe Tint, ich habe viele Fragen. Die Antworten weiß ich manchmal selber nicht. Wo steht geschrieben, dass man nur Fragen stellen darf, wenn man die Antworten schon weiß?

Ich habe privat als auch beruflich mit Migration/Integration zu tun. Es interessiert mich brennend, wie man vorhandene Probleme lösen könnte. Die Erhobenezeigefinger-Mentalität und das www.politiker-sind-alles-Schuld.de ödet mich an (es ist ja übrigens zutiefst deutsch, nicht wahr?).

Nein Jm, du hast das Wort Rassisten nicht in den Mund genommen, aber gemeint hast du es trotzdem. Und das ist das Problem: Wenn man versucht mit Leuten wie dir über Integrationsprobleme zu diskutieren, weil man hofft, da könnte Konstruktives bei rumkommen, kriegt man die "du dumme deutsche provinzialistische Ausgrenzlerin"-Keuel übergeschwungen, die natürlich an meiner tief in mir verwurzelten linken seele kratzt.

Ich glaube, vielleicht mehr als du, dass es bereits eine ganze Reihe Zineddine Zidans in Deutschland gibt, Tendenz steigend. In meinem Bereich etwa hat man heute als gut ausgebildeter Muslim wahrscheinlich die besseren Berufschancen.

Aber muss ich jetzt jedesmal, wenn ich über Intergationsproblem sprechen möchte, anfangen zu erklären, dass ein gewisser Teil der muslimischen Migranten und natürlich nicht nur dieser und freilich auch nicht alle Muslime und sowieso die islamische Religion im Grunde eine friedliche usw.
Kann ich dir nicht einfach sagen: es gibt Probleme und wenn du hinschauen würdest, könntest du sie sehen wie ich, also lass uns nach Lösungen suchen. (wenn du nicht, wie ich befürchte, in deinem Elfenbeiturm bleiben möchtest, weil rumkritisieren ja irgendwie mehr Spaß macht).

Natürlich muss es islamischen Religionsunterricht in deutscher Sprache geben, wieso bügelst du das so ab, worum zahlreiche muslimische Migranten mühsam gekämpft haben. Dies ist ein Teil der Integration. Noch besser wäre vielleicht ein multi-religiöser Unterricht, aber da haben sie ja alle Angst vor.

Natürlich muss es Moscheen geben und irgendeine Form von Repräsentanz werden die Muslime entwickeln müssen und sei es eine dezentralisierte - es ist ein zähes Verhandeln mit der Mehrheitsgesellschaft, aber es wird kommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Über die Schulprobleme wollte ich hier mit euch diskutieren, über die Ängste der (mancher) muslimischer Eltern und ihre Weigerung ihren Kindern den Weg in diese Gesellschaft zu eröffnen. Über die Folgen davon und die Möglichkeiten etwas dagegen zu tun.

gruß