>> Wenn ich dann auch noch lese, was unser Altkanzler Helmut Schmidt im Interview mit dem Hamburger Abendblatt von sich gegeben hat, dann wird mir nur übel!

wen man den "diskussionen" freiwillig oder nicht folgt, muß man staunen, in welchen hoffnungslosen und realitätsferen tiefen sie sich befinden. das staunen ist umso größer, da sich dabei solche weisen greise wie der herr schmidt derart blamieren. dagegen ist das geplappere von warmen christlichen allgemeinplätzen durch das gebiss von bruder johannes gerade die avant-garde.

die blamage ist nicht die moslems in sippenhaft zu halten, sondern der erschreckende mangel jeglicher differenziung, bis "ausländer" im fluß der formulierungen einfach als moslems irgendwann nach nicht vielen zeilen gelten, die man dann durch die bereits geschmiedeten begrifflichkeiten der internationalen und nationalen öffentlichkeit brandmarkt und zähmt.

nach den "türken" und "asylanten" nun die "moslems". man muß sich eines der letzten tittelblätter von focus anschauen: "die unheimlichen gäste" groß gedruckt auf einem "unheimlich" anmutenden grauen schwarz/weiß bild von betenden menschen. "gäste" erinnert dabei natürlich stark konnotativ an gastarbeiter.

man könnte über diese geistige und gesellschaftliche tragödie eine menge schreiben, oder auch das ganze müde belächeln. bedauerlich ist nur, daß solche verantwrolungslosen politiker deutschland als ein ewiges torf lieber behalten wolle. dass die wirklichkeit sie unweigerlich überholen wird, ist ein trost.

gruß
jm