Hallo Ihr
bin eben zurück aus der Westsahara, Dakhla.
Haben dort den Kriegsausbruch mitverfolgt zusammen mit meiner 6 jährigen Tochter, meinem marokkanischen Partner, Freunden und Familien. Was mich sehr bewegt hat, ist diese kollektive Betroffenheit, Trauer über das Sinnlose.
Zuerst hatten wir etwas Bedenken, dass es vielleicht mir gegenüber als nicht Muslime doch zu Frustreaktionen kommen kann.
Im Gegenteil, ob im Bekanntenkreis, Menschen auf der Strasse, das stationierte Militär oder die UN-Soldaten,in Läden mit laufendem "Al Jazeera"chanel, immer war es ein Thema, aber immer wieder kam zum Ausdruck, wir sitzen alle im selben Boot, keiner versteht richtig, was das Ganze soll.
Die Auswirkung der Angst der westlichen Welt gegenüber den islamischen Länder,der Vorurteile und Falschinformationen zeigte sich dann aber sofort verheerend und existenzbedrohend.
Mein Partner verliert sämtliche Buchungen(Kamelkarawanen etc.) für die wichtige Osterzeit, meine Freundin verliert ihren Job als Guide, etc.
Dass da nicht einfach nur ein touristisches Unternehmen betroffen ist, sonder die ganzen Angestellten mit ihren Familien....
In Europa würde generell vor Reisen in islamische Länder abgeraten, zu grosse Gefahr!
Wie sich dann aber bei meiner Nachfrage herausstellte, waren es wenig fundierte Empfehlungen,schon gar nicht auf existente Gefahr hin. Sondern die Reisebranche stellt aus Goodwill ihren Klienten eine kostenlose Umbuchung zur Verfügung, weil sie die zum teil irrealen Aengste ihrer Kunden kennen, und sich somit gar nicht auf lange Erklärungen einlassen müssen.
Was für ein Schaden damit angerichtet wird kümmert in Europa wohl niemanden gross.
Ich fliege im April wieder nach Marokko, wo ich mich sicherer fühle, als hier auf den Kanaren. Ueber uns hinweg fliegen schon mal Abfangjäger, vor der Insel ist ein Kriegsschiff stationiert.....
Ich bin einfach nur traurig über die ganze Entwicklung
Liz