temsamani,

durchaus. ein beispiel, daß die geschichte nicht amputiert werden kann: manche sklavennachfahren ignorieren jene ignoranten, die sie auslachen wollen, und verklagen nun konzerne wegen völkermords.

gruß
jm

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Reuters
Nachfahren von Sklaven verklagen Konzerne wegen Völkermordes
Dienstag 30. März 2004, 16:47 Uhr

New York, 30. Mär (Reuters) - Nachkommen schwarzafrikanischer Sklaven in den USA haben am Montag die britische Versicherung Lloyds und die US-Konzerne R.J. Reynolds Tobacco Co. und FleetBoston Financial Corp (NYSE: FBF - Nachrichten) . wegen Völkermordes verklagt. Die Kläger fordern zwei Milliarden Dollar Schadenersatz im Zusammenhang mit dem Sklavenhandel.

In der Klageschrift werden die Firmen beschuldigt, sie hätten vorsätzlich die Kultur, Religion und das Erbe der Geschädigten zerstört. Ihre Vorfahren waren während des Sklavenhandels zwischen 1619 und 1865 von Schwarzafrika nach Amerika verschifft worden, erklärten die Kläger.

Sie werfen Lloyds vor, die Sklavenschiffe versichert zu haben. FleetBoston habe die Schiffe und den Handel finanziert und Reynolds Tobacco von den Plantagen profitiert, auf denen die Sklaven hatten arbeiten müssen. Die Gesellschaften hätten Nutzen gezogen aus ethnischen Säuberungen und Vergewaltigungen, Entführungen und Morden. Die Sklaven seien zudem gezwungen worden, Kinder als Arbeitskräfte zu bekommen. All das verstoße gegen das Völkerrecht und werde als Völkermord bezeichnet, hieß es in der Klage.

J.R. Reynolds liege die Klageschrift nicht vor, sagte eine Unternehmenssprecherin. Ihr sei nicht bekannt, dass es für solch eine Klage eine rechtliche Grundlage gäbe. Bei Lloyds hat man die Klage einer Sprecherin zufolge ebenfalls noch nicht gesehen. Ein Sprecher der Firma FleetBoston war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

ugs/seh