Was sind bitte Gnauas?
Ich hab davon noch nie gehört und Google macht mich dieses Mal auch nicht schlauer.
Pandora,
ich hab jetzt schon ein paar Tage unter verschiedensten Aspekten auf Deinem Post "herum gedacht".
Zum Einen wimmelt es in meiner Herkunftsfamilie nur so von "Seelenheil-Beruflern", zum Anderen bin ich (trotzdem) selbst auch "anerkannte ( Teilzeit-)Depressive", hab in Punkto Marokko-Bezug allerdings nur meinen Ehemann aufzuweisen.
Besagter meinte auf meine/Deine Frage hin, dass es natürlich auch in Marokko Therapie-Möglichkeiten gäbe, jene idR aber Klientel mit entsprechender Kapitaldecke vorbehalten wären, so dass dem gemeinem Volk meistens nur bliebe "an Gott zu denken".
Diese eher passive Therapie-Variante des "an göttliche Hilfe Glaubens bzw. Hoffens" hat jedoch zumindest bei mir selbst nie hinreichend gefruchtet.
Nun gibt es in der Tat nicht "DIE" Depression schlechthin, sondern eine Vielzahl an Ausgangs- und somit therapeutischen Ansatzpunkten.
Manchmal sind Antidepressiva ratsam ( die dann aber auch zu finanzieren wären ...), mitunter geht es auch ohne.
Was allerdings immer zwingend notwendig ist, sind Gespräche.
Ich weiss nun leider nicht, inwieweit man derartige seelsorgerische Gespräche ggf. auch mit seinem Iman führen kann ( und mein Mann, seines Zeichens nicht unbedingt der Vorzeige-Moslem, ist da leider auch nicht so im Thema); im christlichen Kulturkreis ist der Pastor da ja durchaus auch eine alternative Anlaufstelle.
Aber wer oder wie auch immer: Reden ist wichtig.
Um den Druck ablassen zu können, um in Kontakt mit der Aussenwelt zu bleiben, um reflektieren zu können, um ggf. relativieren zu lernen.
Ganz viel Reden.
Mir persönlich hat eine Portion gesunder Menschenverstand meistens weitaus besser aus dem Loch raus helfen können, als das meist ja doch recht stereotype Therapeutengesäusel.
Aber das ist wie gesagt nur meine ganz persönliche Meinung.
Was ich sagen will: sicherlich wäre professionelle Therapie für Deinen Bekannten wünschenswert, aber wenn das vor Ort nicht möglich oder machbar sein sollte, dann kann reden durchaus auch eine Stütze und Hilfe sein ( und damit meine ich durchaus nicht nur rosarotes Wattebäuschchen-Pust-Gerede, sondern wenn nötig gerne auch Klartext, falls es gar zu selbstmitleidig wird).
Das ist das, was ICH tun würde.
Alles Liebe,
Dagmar
( heute mal ganz friedfertig

)