hallo abid,

ich denke, wirklichkeit ist etwas komplexer als in diesem spielfilm von bösen, wo das königshaus die hauptrolle spielt.

wenn marokko die sahara mit gewalt "zurückerobert" hat, muss das land so besonders stark sein, dass es so ging wie ein scharfes messer in weiche butter zu tun. ein krieg im klassischen ist dort nicht entfacht und die lage ist bis jetzt und im vergleich zu ähnlichen konflikten in ähnlichen regionen erstaunlich friedlich und so was von normal!

ebenfalls, muss hassan 2 ein magier sein, dass er, in kurzer zeit nach putsch-versuchen und unruhe-zeiten, 350000 marokkanische bürger in wenigen tagen zusammenzählt, die bereit wären, kilometerlang friedlich in die sahara zu marschieren.

überhaupt müssten die natioanlen kräfte (nicht die nationalisten), u.a. linke parteien wie die usfp verblödet sein, so einen druck auf die monarchie zu üben und sie als nicht patriotisch zu branmarken, da sie sich für die sahara nicht rechtzeitig und nicht mit allen mitteln eingesetzt hat, eine haltung, die die (marokkanischen) gründer der polisario teilen, und ein umstand, welcher jede diskussion um ceuta und meillila z.b. polemisch und schwierig werden lässt.

nein, marokko, der marokkanische staat, war in seiner geschichte, und vor allem bis die franzosen und spanier kamen, ein islamisches imperium, welches über die sahara und andere gebiete herrschte und dem othmanischen imperium im westen begegnete und begrenzte.

seine dynastien sind mehrheitlich, eigentlich fast alle, aus dem saharaouischen süden, ihr einfluss war stets in afrika tief und in dem marokkanschen kollektivbewusstsein steht die einheit des landes erst mit der reintegration der sahara in das marokkanische territorium fest.

das, meinen nicht nur die marokkaner. wenige leute wissen z.b., dass die arabische liga, stelverteretend für die arabischen länder, die unabhängigkeitserklärung mauritaniens aus solidarität boycottiert hatte. dies und andere fakte, würden vielen ins stauenen verstezen, wenn sie einmal an die tagesoberfläche kommen.


jm