afulki,
1/ die usa und isreal als diktaturen zu bezeichnen bleibt dein persönlicher werturteil, der mit der sache nicht zu tun hat. du kannst auch die schweiz und deutschland als kapitalistische ausbeuter nennen, das wird nichts daran ändern, dass sie als demokratien gelten.
wir reden von einem konflikt, der (nicht zuletzt wegen der machenschaften algeriens und seiner ölgelder) international geworden ist. die usa aber auch israel sind extrem einflussreiche staaten, um deren gunst alle arabisch-islamischen länder reissen. marokko hat weder öl noch gas, sondern nur tomaten und migranten und schafft es dennoch diese mächte auf seine seite zu ziehen. wenn die algerier nur ein lächeln von den amerikanern bekommen, posauenen sie dies überall in den ersten seiten ihrer propagandablätter.
es ist in der tat traurig, dass marokko mehr hilfe von israel erhält als von einem nachbarn, der es vorgezogen hat, so vehement die role des feindes zu übernehmen. als marokko den konflikt mit spanien um das inslechen thora (oft leila genannnt) hatte, war algerien das einzige arabische, islamische und vielleicht sogar afrikanische land, das sich auf die seite der ehemaligen kolonialmacht und aznar, des neo-fascisten und grossen freund der amerikanischen neo-cons getan hat. eine position, die einem land, welches sich anti-kolonial nennt unwürdig und beschämend ist.
2/ andré azulay ist ein marokkanicher bürger in erster linie un du solltest dich für deine äusserungen schämen. wie viele marokkaner vertreten uns bei islamischen organisationen, sind es moslems vom dienst? was du sagst hat eine konnotation von inquisition, die auf ein archaisches gefährliches denken hinweist, welches ich scharf verurteile.
3/ algerien war immer teil des konflikts und ist es geworden, um den zugang zum atlantik zu haben und am süden marokkos einen satelliten micro-staaten für die soviet-union und den ostblock zu errichten, der darüber hinaus den leadershp algeriens in der region stützten und marokko - als prowestlichen staat - geographisch und geopolitisch reduizieren soll.
als boumedienne die niederlage nach dem grünen march erlebte hat er u.a. zwei dinge unternommen:
- er hat sicher gestellt, dass möglichst viele sahraouis geschart und in lastwagen der algerischen armee als "flüchtlinge" nach tindouf geführt werden. die polisario hat geholfen, ihnen zu erzählen, das die marokkanische armee sie abschlachten würde, wenn sie nicht fliehen würden. in dieser zeit wagte es die algerischen armee sogar, sich mit den marokkanischen far (force armees royales) u.a. in amgala anzulegen. man sieht immer noch, wie die sahraouis in tindouf wie vieh gehalten werden, obwohl sie seitens marokko immer zurückkehren konnten und jedezeit können. aber sie sind von den algerischen militärs umzingeln und düren die camps nicht verlassen, obwohl tausenden die flucht gelang.
- er hat im dezember 1975, einen monat genau nach dem grünen und zwar am tag des opferfests (wie sadistisch!) etwa 45000 marokkanische familien enteignet und aus algerien manu-militari rausgeschmissen. ein verbrechen gegen die menschheit, der bis jetzt weitgehend unbekannt blieb. ziel von boumedienne war es, seine rache an unschuldige marokkaner zu üben und zu versuchen, marokko dadurch zu destabilisieren. viele familien wurden getrennt und sahen sich nicht mehr dewegen, weil ein teil den marokkanischen und ein teil den algerischen pass hatte.
mir ist es schleierhaft, wieso jemand wie du solche verbrechen verteidigen und die role algeriens verniedlichen will?!??
4/ die fixierung auf die monarchie ist simplizistische und rein populistisch.
zum einen hat der könig nicht die absolute macht, das ist eine fassade, sondern, er muss die balanz zwischen den nationalen kräften halten. er muss föderativ agieren und kann sich nicht leisten, den ärger einer bestimmten volkgrupee auf sich zu ziehen. das sagst du selbst, in dem du meinst, der könig hat nicht freiwillig der autonomie der sahara zugestimmt. also hat er nicht die absolute macht.
zum anderen bescheinigen alle, ausser ein paar sture geister, dass mohammed 6 sich um ein demokratisches marokko bemüht. er ist derjenige, der die reformen zu den wahlen in 2007 eingeführt und darauf bestanden hat, damit sie rein und transparent sind. er hat ein autoritäres system von seinem vater geerbt, aber mit ihm ist eine wahre konstitutionelle monarchie absolut möglich.
in diesem geiste stimmt er einer autonomie oder egal, was dem land und der monarchie von vorteil ist. viele wenn nicht die meisten seiner gegner - darunter die meisten ehemaligen linksextremisten - stimmen seiner politik grundsätzlich zu, haben vertrauen in ihn und unterstützen ihn in diversen institutionen und instanzen des landes. hier fehlen beispiele nicht.
das gegenteil kann man von dem algerischen regime behaupten, welchem du dich bemühst ein menschliches gesicht zu geben. in algerien sind genau dieselben leute an der macht wie seit der unabhänigkeit des landes. der präsident bouteflika war aussenminster in den zeiten von boumedienne, also anfang der 70 jahre bereits, und überhaupt hat kein generationswechsel in algerien stattgefunden. in marokko sind die allermeisten verantwortlichen 30-40 jahre alt.
das algerische miltärregime hat das land in cahos und gewalt gestürtzt. besonders in den 90 jahren sind etwa 200000 meschen massakriert worden, ohne die psychisch und körperlich zu zählen. bis jetzt kann das regime die gewalt nicht aufhalten und das land stabilisieren. die "reconcilation" war ein witz, um die generäle und deren role in den massakern zu decken, minderheiten wie die kabylen geniessen keine rechte, die autonomie, die sie seit jahrezehnten ersehnen bleibt ein traum (aber algerien kämpft für das selbstbestimmuingsrecht anderer, was für eine heuchlerei!), das volk lebt trotz milliarden von gas- und petrodollars in der misere etc. etc. etc.
alles in allem eins der schlimmesten regime dieser welt mit hundertausenden von opfern, einem land, welches instabil ist und im belagerungszustand sich befindet, und welches du um jeden preis verteidigen willst.
jm