afulki,
gut, dass du noch da bist. ich nehme an, wir haben nun geklärt, dass algerien kein pasiver boebachter im konflikt sei, sondern mindestens wenn nicht viel mehr damit zu tun hat als marokko. solltest du denken, dies sei nicht richtig, öffne ich einen eigenen thread speziell zu diesem thema.
1/ wer hat schon geurteilt und meint, das territorium gehört nicht marokko? wenn ich richtig informiert bin gibt es einen konflikt um dieses terriotirum, was bedeutet, dass es weder marokko nicht gehört noch das gegenteil. die sache "hängt" sozusagen und eine defintive lösung hat man bislang noch nicht.
um sie zu erreichen, macht marokko einen vorschlag, den einer weitgehenden autonomie. dieser vorschlag wurde von einer reihe von ländern und mäckten angenommen und liegt nun bei der uno. all diese scheinen deine meinung nicht zu vertreten und loben marokko gerade, dass es initiativ geworden ist (ein rarer umstand im arabo-islamische raum und in der dritten-welt, die daran gewöhnt sind, passiv auf intiativen von dritten zu warten; s. ewta den palestina-konflikt).
also marokko schlägt eine weitgehende autonomie und die weltgemeinschaft nimmt sie mit der empfehlung an, marokko und polisario mögen direkte und unbedingte berhandlungen beginnen.
du musst dazu noch beachten, dass marokko den krieg gewionnen hat, die sahara verwaltet und die polsiario hinter die mauer zu den algerischen herrchen geschmissen hat. marokko ist somit in einer sieges-position, die ihm einiges erlaubt, so z.b., dass er vorschläge für einen daurehaften frieden.
ein weitre karte hat marokko seit dem grünen march auf bislang verschwiegen, die stimme des volks. es gibt nicht nur die abtrünnigen sahroauis, deren zahl keiner wirklich kennt, sondern auch 30 millionen marokkaner, die das gebiet beanspruchen, einer monarchie ungnädig sein würden, die die sahara verlöre und bereit wären, nach süden zu marschieren. ich würden dann wissen, was menschenrechtler und uno-instanzen ihnen vor ort erzählen würden.
an dieser stelle erspare ich mir eine vortag darüber zu halten, wie verwurzelt die sahara in marokko ist und umgekehrt, und wieviel der marokkanisihen dynastien aus dem süden stammen, inklusive der jetztigen.
wenn die monarchie oder die marokkanische regierung mit der polisario verhandlet, dann ist das keine späte einsicht, dies hat sie bereits offen und geheim getan, sondern ein zeichen von realismus, flexibilität und pragmatismus. für algerische ideologen und deren tribalen "nif", ist es wie eine selbst-verleugnung, für den rest der welt, zumal der fortgeschrittenen aber nicht.
2/ ich verstehe deinen zweiten punkt nicht. meinst du damit, dass nun langsam ein anders gesicht der polisario sichtbar wird, stimme ich dir zu. dies sagen alle marokkaner nicht nur die staatlichen stellen seit 30 jahren. polisario ist nichts anders als eine söldner-organisation im dienste der algerischen generäle. dass weiss jeder, ausser naiven und blinde.
3/ leider oder vielleicht gott sei dank hat hassan 2 solche pläne wie mit dem, den du "berberhund" nennst nicht weitergeführt. er hätte algerien noch mehr von der eigenen suppen kosten lassen. nun es ist ein eigenschaft marokkos, am ende immer nachzugeben. das wissen algerier und verhalten sich dem land wie dem grössten bruder gegenüber, mit schikanen und unbewusster tiefer anerkennung.
in diesem punkt stimmst du grundsätzlich der politik marokkos in der frage zu. ein ziel des corcas ist es den dialog mit den sahraouis in tindouf aufzunehmen. der corcas-chef ist excellent in dieser hinsicht, denn er hat den gesamten diksurs um die sahara in marokko umgekippt, ein pardigmenwechsel, der mit sicherheit seine effekte auch ausserhalb marokko bald haben wird.
in dieser hinsicht ist es wichtig zu erwähnen, dass tindouf nun langsam einen empfindlichen punkt für das algerisario darstellt. während die lage in der sahara sehr friedlich und sehr normal ist, eigentlich stabiler als in algerien selbst, können algerien und polisario einen krieg gegen marokko - zumal nach dem desaster deren internationalen beziehungen - unmöglich starten.
wenn sie auf der anderen seiten dem marokkanischen vorschlag nicht zustimmen, was wollen sie den sahraouis in tindouf vorschlagen? 30 weitere jahre zu warten, während ihre verwandten in marokko fliessendes wasser und schöne festivals in laayoun und dakhla geniessen? wohl kaum.
marokko, mit einer immer aufwachenden un zornigen zivilgesellschaft, wird den druck erhöhen und die weltgemeischaflt dazu auffordern, die konzentrqationslager in tindouf aufzulösen.
ein hauptargument wird sein, dass die sahraouis zurückkehren können, ohne verfolgt zu werden, also kein grund mehr für den flüchtlingsstatus.
ferner ist dein vorschlag, grusskarten zu versenden, in dieser richtung zu verstehen. mal abwarten, was der sicherheitsrat meint und was die position des algerisario sein wird.
- ich finde dein äusserung über andré azulay inakzeptabel. er ist ein bürger marokkos und tut für das land viel, sehr viel. ihn so zu bezeichnen zeugt von einem niederen niveau.
ich verstehe nicht wer diktatorisch sei? marokko ist zu loben, dass es trotz allem ein gutes verhältnis zu seinen jüdischen bürgern hält, dass sie ihm in schweren fragen helfen. das ist wunderbar und ich wäre traurig, wäre es anders. algerien tut genau das gegeteil, es verbietet seinen jüdischen bürgern das betreten des algerischen territoriums, weil sie juden sind. das ist nur einer der zeichen, wie radikal unterschiedlich beide länder sind.
algerien, mit dem ziel marokko und die region durch kreig und kleinstaaterei zu destabiliseren, zählt in dieser sache auf banannenrepubliken, staaten, die menschenrechte mit füssen trampeln und kommunistischen ländern und diktaturen wie cuba. das ist, was du verurteieln solltest. algerien agiert wie ein der beste schüler der amerikansichen neo-konservativen, die die arabisch-islamische welt durch teilung beherrschen wollen (s. darfur).
schliesslich, hoffentlich wird dir in der diskussion klar, dass die monarchie nur ein akteur, der hauptakteur ist, und dass die sache des marokkanischen volks sei? hassan 2 hätte die sahara vielleicht vergessen, wäre der druck der nationalkräfte nicht da, die der monarchie vorwerfen, mauritanien bereits verloren zu haben und für ceuta und melilla nichts zu tun.
jm