hallo dolphin, hallo zusammen!
Zum thema tourismusentwicklung gab es diese beiden recht interessanten diskussionen in der vergangenheit:
tourismus geht um ein fünftel zurück und allgemeiner etwas weniger marokkospezifisch eine diskussion um
entwicklungen im all-inclusive bereich (der teil des massentourismus ist) inkl. seiner auswirkungen in verschiedenen touristikregionen.
Beim lesen des von dir geposteten artikels ,dolphin, habe ich ähnlich gemischte gefühle wie sie der diskussionsverlauf der beiden alten threads wiederpiegelt. Es wäre interessant in erfahrung zu bringen welche auswirkungen der angestrebte ausbau im touristiksektor konkret für marokko hätte. Arbeitsmarktpolitisch, wirtschaftlich, ökologisch.
Vergleicht man die aktivitäten von ländern wie ägypten, so lässt sich auch dort eine diversifikation ausmachen. Inklusive verändertem marketing.
Ägypten war über lange zeit ein land welches fast ausschließlich wegen seiner weltberühmten tempel und pyramiden besucht wurde. Inzwischen werden häufig kombinationen aus klassischer rundreise und badeaufenthalt angeboten. Der tauchsektor hat astronomische zuwachsraten aber selbst "wüstentourismus" nimmt von jahr zu jahr zu. Alles bereiche, die vor rund 12 jahren noch von jedem ägyptischen incomingexperten bestenfalls mit kopfschütteln kommentiert worden wären. Das ist natürlich auch der Bereich in dem kleine und mittlere unternehmen enorme zuwächse verzeichen da sie in der umsetzung zumeist schneller, flexibler und individueller arbeiten.
Zu den zahlen im heutigen artikel: Ja, auch ich halte die in vielerlei hinsicht für recht utopisch. Insbesondere wären die nur erreichbar durch massive forcierung des massentourismus mit all seinen negativen auswirkungen. Ob dieser massentourismus die wirtschaftliche gesamtsituation marokkos verbessert, wird nicht zuletzt davon abhängen, wie es der marokkanischen regierung gelingt, den geldabfluss retour in die herkunftsländer zu beeinflussen, was definitiv nicht einfacher wird. denn im tourismussektor ist eine zunehmende konzentrierung auf wenige anbieter die den gesamtmarkt unter sich ufteilen zu verzeichnen. Mittelständische unternehmen werden dabei leicht geschluckt. Die ganz kleinen sind sicher nicht primär von interesse für die giganten der branche.
Die einleitende einschätzung zum hotelsektor (fehlende instandsetzung) teile ich. Die Pläne mittels finanzieller anreize hotelinvestoren zu gewinnen ist ja ganz prima. Wie aber der geldabfluss nach fertigstellung verhindert werden soll bleibt mir ein kleines rätsel.
Insofern stimme ich mit der aussage "die ziele sind ambitioniert" überein. Was aber genau die wende bewirken soll, wie menschen und umwelt in die planungen einbezogen werden wurde in meinen augen recht schwammig formuliert.
So weiß ich persönlich auch nicht genau ob ich mir eine derartige forcierung es massentourismus wünschen würde für MA wie die planzahlen das erfordern.
allen ein schönes wochenende
sk8er